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Long-Term Power Purchase Agreements (PPAs) and European Legislation
Niccolò Zugliani
Art der Arbeit
Master-Thesis (ULG)
Universität
Universität Wien
Fakultät
Postgraduate Center
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Universitätslehrgang International Legal Studies
Betreuer*in
August Reinisch
DOI
10.25365/thesis.43405
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-15479.47809.774954-3
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Im Bereich Energie hängen die rechtlichen Rahmenbedingungen für Investitionen in Europa vom Verhältnis des EU Rechts zu den bestehenden Bilateralen Investitionsabkommen (Bilateral Investment Treaties-BITs), sowie den internationalen Investitionsabkommen (International Investment Agreements -IIAs) ab, die bisher von den Mitgliedsstaaten der EU beschlossen worden sind. In den letzten Jahren haben vor allem zwei Ereignisse die Rahmenbedingungen dramatisch verändert. Mit dem Vertrag von Lissabon wurde die ausschließliche Kompetenz für ausländische Direktinvestitionsabkommen (extra EU FDIs) auf die EU übertragen. Ausländische Direktinvestitionen, die vor dem Vertrag von Lissabon beschlossen worden waren, unterlagen einer Übergangsregelung, die zu einer Beendigung jener ausländischen Abkommen hätte führen sollen, die mit dem EU Recht unvereinbar waren. Die Mitgliedstaaten richteten sich jedoch nicht nach den Übergangsregeln, sodass jene Investitionsabkommen noch immer in Kraft sind. Die EU Kommission hat daher Vertragsverletzungsverfahren gegen Mitgliedsstaaten eingeleitet, um jene Investitionsabkommen zu beenden, die laut Europäischem Gerichtshof nicht dem EU Recht entsprechen. Jedoch hat das Gericht bisher nur in Bezug auf Kapitaltransfer entschieden, wobei die Frage der EU Rechtskompatibilität von Investitionsabkommen in anderen Bereichen noch immer unbeantwortet ist. Auf der intra-EU Seite haben sich durch die EU Erweiterungen zwischen 2004 und 2007 um Zentral- und Osteuropäische Staaten, die Investitionsabkommen, die mit jenen Staaten unterzeichnet worden und ursprünglich als ausländische Direktinvestitionsabkommen (extra EU FDIs) angesehen worden sind, nun in intra-EU BITs umgewandelt. Ihre Existenz und Wirksamkeit wird nun heiss debattiert, wobei die EU Kommission auf die Notwendigkeit ihrer Auflösung besteht, da sie mit EU Recht unvereinbar seien, während die Schiedsgerichte die BITs als gültig erachten und ihre Zuständigkeit bejaht haben. Der Europäische Gerichtshof hat in dieser Angelegenheit noch nichts beschlossen, obwohl mehrere Fälle derzeit bei Gericht vorliegen, und eines Urteils harren. Die Tatsache, dass sowohl die EU als auch ihre Mitgliedstaaten Parteien des Vertrags über die Energiecharta sind, verkompliziert die Debatte. Viele intra-EU Energie Kaufverträge (Power Purchase Agreements -PPAs) basieren auf dem Energie Charta Vertrag. Die EU argumentiert, dass nach dem Völkerrecht das EU Recht auch in diesem Fall für die Mitgliedsstaaten vorzuherrschen hat, während die Schiedsgerichte wieder einmal anderer Ansicht sind. Der Konflikt hat Auswirkungen auf der Durchsetzungsebene. Laut EU können Schiedssprüche, die sich auf intra-EU BITs beziehen, die Gewährung staatlicher Hilfe für Investoren mit sich ziehen, wobei andere EU Investoren diskriminiert werden würden. Die Kommission opponiert nicht nur gegen diese Art von Schiedsspruch in Europa, sondern hat bereits amicus curiae Schriftsätze für Vollstreckungsverfahren in Nicht EU Ländern eingebracht. Diese Situation reflektiert das derzeitige Investitionsumfeld der EU, dessen unsicherer Zustand nachteilige Auswirkungen haben kann.
Abstract
(Englisch)
In the energy field, the European investment legal framework is characterised by the relationship between EU law and existing Bilateral Investment Treaties (BITs) or International Investment Agreements (IIAs), concluded by European Member States. Two major events have dramatically changed the framework in the last few years. The Treaty of Lisbon has conferred the EU exclusive competence on extra-EU FDIs, which were previously competence of the Member States. Extra-EU BITs concluded before the Lisbon Treaty fell under a transitional regime that should have led to the termination of extra-EU BITs incompatible with EU law. Member States have not complied with the transitional regime, with the consequence that those BITs are still in force. The Commission has initiated infringement proceedings against Member States in order for them to terminate their extra-EU BITs, considered by the ECJ in conflict with EU law. However, the Court has ruled only with regard to the transfer of capital, leaving the question of the compatibility of extra-EU BITs with EU on the other fields law still open. On the intra-EU side, the expansion of the EU between 2004 and 2007, with the inclusion of Central and Eastern European States into the EU, has determined that BITs signed with these States, originally extra-EU BITs, have now become intra-EU BITs. Their existence and efficacy is hotly debated, with the Commission arguing for the necessity of their termination, being contrary to EU law, and arbitral tribunals considering the BITs as valid and therefore retaining jurisdiction on the topic. The ECJ has not yet ruled on the issue, although several cases are now before the Court, that is called to give a clear answer. The fact that both the EU and Member States are party to the Energy Charter Treaty (ECT) further complicates the debate. Many intra-EU Power Purchase Agreements (PPAs) find their basis in the ECT. The EU argues that, even in this case, EU law prevails on Member States’ obligations under international law, while arbitral tribunals have, once again, an opposite view. This conflict reflects on the enforcement stage. According to the EU, the enforcement of arbitral awards based on intra-EU BITs would entail the grant of State aid to the winning investors, in discrimination of the other EU investors. The Commission has not only opposed the enforcement of this kind of awards in Europe, but has also filed amicus curiae briefs in enforcement proceedings in non-EU countries. The current situation reflects on the investment environment of the EU, whose uncertainty cannot but have detrimental effects.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Power Purchase Agreements PPAs European Legislation BITs Energy Charter Treaty ECT
Schlagwörter
(Deutsch)
Langfristige Energie-Kaufverträge Europäische Gesetzgebung
Autor*innen
Niccolò Zugliani
Haupttitel (Englisch)
Long-Term Power Purchase Agreements (PPAs) and European Legislation
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
76 Seiten
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
August Reinisch
Klassifikation
86 Recht > 86.84 Völkerrecht: Allgemeines
AC Nummer
AC13456446
Utheses ID
38416
Studienkennzahl
UA | 992 | 628 | |