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Kind - Jugendlicher - Narr
Nachzeichnung einer Entwicklung unter dem Aspekt "Raum und Adoleszenz" in Gerhard Fritschs Roman Fasching
Margit Kleiber
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Deutsche Philologie
Betreuer*in
Murray-Gordon Hall
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.43431
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-15479.06975.545352-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der 1967 von Gerhard Fritsch erschienene Roman Fasching erzählt die Lebensgeschichte des erst 17-jährigen Felix Golub, der gegen Ende des 2. Weltkrieges desertiert und bei der alternden Generalswitwe, Vittoria Pisani, Unterschlupf findet. Ausgangspunkt dieser Lebensgeschichte ist das Versteck des Protagonisten, eine Grube im Haus der Witwe, Ort von Erinnerungen und Reflexionen. Theorien verschiedener Raumkonzepte, z.B. Georg Simmel, Henri Lefebvre, und das damit verbundene Raumempfinden werden auf die Erzählräume im Roman umgelegt, anhand von Textstellen im Roman untermauert und der Fokus auf den Schwerpunkt Erziehung, Initiation, Sexualität gelenkt. Um Felix’ Entwicklung nachzuzeichnen werden die Erziehungskonzepte im Nationalsozialismus anhand von Johanna Haarers Erziehungsratgebern mit der katholisch-religiösen Erziehung in Barbara Frischmuths Roman Die Klosterschule und Fasching verglichen. Parallelen und Unterschiede in weiblicher und männlicher Erziehung werden herausgefiltert, um eine Verbindung zwischen dem politisch-historischen Hintergrund und den Themen Kindheit und Erziehung im Roman herzustellen. Mit Felix sexueller Initiation wird eine Umkehr der Geschlechterrollen eingeleitet, um ein pervertiertes Weiblichkeits- und Männlichkeitsbild zu skizzieren. Das Nachwirken von Otto Weiningers Untersuchungen zu Geschlecht und Charakter, sowie Sigmund Freuds Sexualtheorien manifestieren ein Frauen- und Männerbild, das bis in die 1960 Jahre der steirischen Kleinstadt des Romans hineinreicht. Dass dem emotional vernachlässigten Kind Felix sexuelle Demütigung in der Adoleszenz vorherbestimmt und die Flucht in die Narrenrolle somit eine logische Konsequenz ist, wird veranschaulicht. Fritschs, zur Groteske verzerrte Rollenumkehr, steht damit im Zeichen der Schelmenliteratur.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Fasching Fritsch Adoleszenz Sexualität Initiation Faschismus Schelmenliteratur Erziehung Erziehungskonzepte Groteske
Autor*innen
Margit Kleiber
Haupttitel (Deutsch)
Kind - Jugendlicher - Narr
Hauptuntertitel (Deutsch)
Nachzeichnung einer Entwicklung unter dem Aspekt "Raum und Adoleszenz" in Gerhard Fritschs Roman Fasching
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
128 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Murray-Gordon Hall
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.78 Textkritik ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.91 Literatursoziologie ,
77 Psychologie > 77.56 Jugendpsychologie ,
77 Psychologie > 77.85 Sexualpsychologie
AC Nummer
AC13324920
Utheses ID
38440
Studienkennzahl
UA | 066 | 817 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1