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Urkundenübersetzen und -dolmetschen: Abbildung versus Anpassung
eine Analyse im Sprachenpaar Kroatisch - Deutsch
Katarina Matic
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Translationswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Dolmetschen Bosnisch/Kroatisch/Serbisch Spanisch
Betreuer*in
Mira Kadric-Scheiber
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.43449
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-21422.10208.421963-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Masterarbeit setzt sich mit dem Thema Urkundentranslation auseinander und hatte zum Ziel, der Frage auf den Grund zu gehen, ob denn Behauptungen, wie sie in der Literatur beispielsweise bei Stolze (vgl. 1999: 1666) zu finden sind, ein Urkundentranslat könne ausschließlich die Funktion einer Verständishilfe erfüllen, sei nur in Verbindung mit seinem jeweiligen Ausgangstext gültig und müsste somit stets dokumentarisch übersetzt werden, tatsächlich so bestätigt werden können, oder ob es auch solche Translationssituationen in der Praxis gibt, die danach verlangen einen an die Ziel(rechts-)kultur, -textleser und -textkonventionen angepassten Zieltext zu erstellen, welcher in dem jeweiligen neuen, zielkulturellen Verwendungskontext als ein eigenständiges Instrument funktionieren solle und nicht sofort als eine Übersetzung erkennbar sein solle. Anhand unterschiedlicher theoretischer - translationswissenschaftlicher und rechtlicher – Ansätze sowie der Analyse textexterner und textinterner Faktoren sechs ausgewählter Urkundenübersetzungsbeispiele – je drei dokumentarischen und drei instrumentellen Charakters – im Sprachenpaar Kroatisch-Deutsch konnte gezeigt werden, dass auch für das Urkundenübersetzen unterschiedliche Übersetzungsmöglichkeiten in Frage kommen und stets der jeweilige Auftrag, der wiederum Aufschluss über die zielkulturellen Translationsfaktoren, sprich die die jeweilige Translationssituation bestimmenden Faktoren, also im Einzelnen die Zieltextsprache, die für den Zieltext geltende Rechtsordnung, Zieltexttyp beziehungsweise Zieltextfunktion und die Zieltextrezipienten, über die jeweils einzusetzende(n) Translationsstrategie(n) entscheiden. Sie sind es die letzten Endes dem jeweiligen Translator helfen können bei einer Urkundentranslaterstellung zwischen den ausgangskulturorientierten oder den zielkulturorientierten makro-und mikrostrukturellen Translatgestaltungselementen zu wählen und sich somit entweder für die dokumentarische oder instrumentelle Übersetzungsweise zu entscheiden. Dabei allerdings - und das zählt zu den wohl wesentlichsten Schlussfolgerungen, die aus der vorliegenden Arbeit gezogen werden konnten – handelt es sich bei der dokumentarischen und instrumentellen Übersetzungsstrategie, sprich bei der Dichotomie Verfremdung versus Einbürgerung, um zwei tendenzielle, übergeordnete Translationsweisen, die die zu verwendenden Mittel für eine Translatgestaltung lediglich grob festlegen und von denen beide auf den unterschiedlichen Ebenen der Translatgestaltung, sowohl mikro- also auch makrostrukturell gesehen also, unterschiedlich ausfallen können. Das bedeutet also, dass ein Translator im Zuge der Translatgestaltung beziehungsweise Produktion trotz gewählter übergeordneter Strategie noch eine ganze Reihe weiterer Entscheidungen treffen muss. So muss er beispielsweise eigenständig und im Idealfall bewusst darüber entscheiden, ob er den gesamten Text, sprich alle makro- und mikrostrukturellen Textelemente des Translats an die des jeweiligen Ausgangstextes angleichen wird, oder doch für bestimmte mikrostrukturelle Aspekte wie beispielsweise die rechtlichen Standardformeln im konkreten Fall an die zielkulturellen Konventionen anpassen wird. All diese Tatsachen berücksichtigend kann man folglich die Urkundentranslation zusammenfassend als eine Tätigkeit im Spannungsfeld zwischen der ‚bloßen‘ Abbildung des Ausgangstextes und der zielkulturentsprechenden Neuverfassung beschreiben. Diese fordert von Translatoren eine Vielzahl an unterschiedlichen Kompetenzen. Neben ausgezeichneten Sprachkenntnissen und sonstigen translatorischen Kompetenzen müssen sie außerdem auch noch über ein fundiertes Wissen über die jeweiligen Konventionen der Rechtssprachen beziehungsweise Rechtskulturen, mit denen sie arbeiten, verfügen sowie zumindest Grundkenntnisse aus dem Rechtsbereich besitzen.
Abstract
(Englisch)
This master thesis deals with the topic translation of documents and pursued the target to analyse if thesis a document translation could exclusively have the particular function as an aid to understanding, is only valid in combination with its source text and should therefore be translated exclusively in a documentary way is true or whether there are as well translation circumstances which require the production of a target text which should be adjusted to the conventions of the target (legal) culture, target readers and target language, which would work as an independent instrument in the new application context of the target culture and would not be recognized immediately as a translated text. Based on different theoretical approaches - to translation and to legal texts – and the analysis of extratextual and intratextual factors of six chosen document translation examples – three documentary and three instrumental – with the language pair Croatian – German it could be shown that for the translation of documents as well different translation possibilities exist and that the task which informs about the translation factors of the target culture i.e. about those factors, which influence the translation situation, that is the target language, the legal system which is valid for the target text, the text-type of the target text or its text function and the target recipients, decides about the translation strategy or strategies which should be used. Those are the factors which in the end can help a translator to choose between either macro- and microstructural elements for the production of the target text which are adapted to the source culture or those which are adapted to the target culture and therefore help him to choose between the documentary and the instrumental way of translation. At this point, however, there is one of the most important conclusions that could be drawn from this master work. The documentary and instrumental translation strategy/ies i.e. the dichotomy Alienation versus naturalization need to be considered as only two general ways of translation which roughly determine the elements which should be used for the production of the target text, and which on different levels of the target-text-production i.e. both the macrostructure and the microstructure can vary. This means that a translator during the production of the target text in spite of the chosen translation general strategy still has to make a lot of additional decisions. For example he has to decide on his own and hopefully with awareness if he will adapt the whole text i.e. all macro- and microstructural text elements of the target text to those from the source text or whether he will adapt some of the microstructural aspects like for example the standard wordings to the conventions of the target culture. Considering all those facts we can describe the translation of documents in a summarizing way as a profession in the tense atmosphere in between of the ‚bare‘ copy of the source text and a target-cultural-adapted reproduction. This fact demands a lot of different skills from the translator. Beside excellent language skills and any other translational skills they have to have a well-founded knowledge of the legal languages or legal cultures from those countries they are working for and at least a basic knowledge of the law as well.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
translation of documents document translation the documentary and the instrumental way of translation the documentary translation strategy the instrumental translation strategy adaptation reproduction
Schlagwörter
(Deutsch)
Urkundentranslation Urkundenübersetzen Urkundendolmetschen Abbildung Anpassung dokumentarische versus instrumentelle Übersetzung Verfremdung versus Einbürgerung Raster potentieller Translationssituationen im Recht
Autor*innen
Katarina Matic
Haupttitel (Deutsch)
Urkundenübersetzen und -dolmetschen: Abbildung versus Anpassung
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Analyse im Sprachenpaar Kroatisch - Deutsch
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
154 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Mira Kadric-Scheiber
Klassifikation
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.99 Geisteswissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC13477714
Utheses ID
38455
Studienkennzahl
UA | 065 | 363 | 351 |
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