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Die Frauenkonvente St. Bernhard, Imbach und Dürnstein
eine prosopographische Untersuchung der Stifter und Nonnen im Zeitraum 1265-1400
Katja Natascha Almberger
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Geschichtsforschung, Historische Hilfswissenschaften und Archivwissenschaft
Betreuer*in
Andreas Zajic
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.43457
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-15482.04766.732853-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Masterarbeit untersucht die personale Zusammensetzung der Konvente von drei niederösterreichischen Frauenklöstern und die Verflechtung ihrer Religiosen mit adeligen und nicht-adeligen StifterInnen im Mittalalter. Das Zisterzienserinnenkloster St. Bernhard wird 1264 als ältestes der drei Klöster erstmals urkundlich erwähnt. Es ist eine gemeinsame Gründung von Heinrich IV. von Kuenring-Weitra und Heinrich Burggraf von Theben/Devín in Alt-Melon. U.a. auch aufgrund der politischen Spannungen am Ende des 13. Jahrhunderts machte sich der Konvent auf die Suche nach einem neuen Schirmherrn und fand diesen 1277 in Stephan I. von Maissau. Gleichzeitig bedeutete das auch einen Umzug nach Horn in das Herrschaftsgebiet des Maissauers. Das Dominikanerinnenkloster Imbach wurde1269 von Albero von Feldsberg und seiner Frau Gisela von Ort gegründet. Nach dem frühen Tod des Stifters (1270) kümmern sich seine Schwiegersöhne, u.a. Leutold I. von Kuenring-Dürnstein um die Stiftung. Dieser ist es auch, der 20 Jahre später, 1289, seinerseits das Klarissenkloster Dürnstein gründet. Aufgrund der vielfältigen Verbindung der GründerInnen der drei Frauenklöster (alle aus dem verwandtschaftlichen Umfeld bzw. der engeren Familie der Kuenringer) und auch der regionalen Nähe der geistlichen Gemeinschaften eignen sich diese drei Konvente, die trotz aller Parallelen unterschiedlichen Orden angehören, besonders gut für eine vergleichende Analyse. Aufgrund des Quellenreichtums, besonders in der Anfangszeit der Gründung, wurde als Zeitraum für die Analyse 1265-1400 gewählt. Die Basis der beschriebenen Analyse bilden die Urkundenbestände der drei Frauenklöster (insgesamt 581, St. Bernhard: 195, Imbach: 144, Dürnstein: 242), die zum größten Teil digitalisiert auf dem Urkundenportal www.monasterium.net bereitgestellt sind. Hinzu kommen noch zwei in gedruckter Edition vorliegende, aus dem Dürnsteiner Kloster stammende, Urbare. Ziel dieser Arbeit ist einerseits die Identifizierung sowie die soziale Verortung der StifterInnen und WohltäterInnen, auch unter Beleuchtung von deren Beziehung zu den GründerInnen, und andererseits jene der eingetretenen Nonnen der drei Klöster. Bei der Gruppe der StifterInnen und WohltäterInnen steht vor allem die Frage nach einem „Netzwerk“ im Vordergrund: Wie sind die StifterInnen miteinander verbunden, ist diese Verbindung ausschlaggebend dafür das gestiftet wird usw. Bei den Nonnen stehen vor allem die soziale Herkunft der Frauen und etwaige „Karrieremöglichkeiten“ im Kloster und Handlungsspielräume im Vordergrund. Die analytische Zusammenschau der StifterInnen und Nonnen liegt auch deshalb nahe, weil der Großteil der Nonnen mit den StifterInnen verwandt ist, der Konvent also hauptsächlich aus Töchtern, Nichten usw. von StifterInnen besteht. Als Methoden dienen die vor allem in der angelsächsischen Forschungstradition etablierten Werkzeuge der Prosopographie (die Untersuchung einer sozialen Gruppe mit dem Ziel, Elemente einer „kollektiven Biographie“ zu ermitteln) und, vor allem für die Analyse der StifterInnen, eine Darstellungsform aus der Netzwerkanalyse, das Soziogramm, welches die Visualisierung der Beziehung der StifterInnen untereinander ermöglicht,, verwendet werden. In der konkreten Analyse der drei Konvente offenbart sich neben eher geringen spezifischen Differenzen vor allem die quer zu vorherrschenden Forschungsmeinungen liegende Tatsache, dass keines der drei Klöster einen Prozess der Marginalisierung eines ursprünglich adelig dominierten Großteils des Konvents durchlaufen mussten: besonders in Dürnstein scheinen schon von der Gründung weg Nennen adeliger und nicht-adeliger Herkunft etwa im gleichen Maß eingetreten zu sein. Auch Funktion und Ämter im Kloster (bis hinauf zu den Spitzenpositionen der Äbtissin bzw. Priorin) stehen nicht-adeligen Konventualinnen spätestens ab dem ausgehenden 14. Jahrhundert offen.
Abstract
(Englisch)
This master thesis examines the personnel composition of three Lower-Austrian convents, and the linkage of the convent’s religious women with their noble as well as non-noble donators in the Middle Ages. The oldest convent out of the three, the Cistercian convent St. Bernhard, was mentioned for the first time in a document in 1264. It was founded by Heinrich IV. of Kuenring-Weitra as well as by countess Wilbirg of Hardegg and her husband Heinrich Burggraf of Theben/Dévin in Alt-Melon. Including, but not limited to the political tension at the end of the 13th century, the convent of St. Bernhard began to search for a new patron. In 1277, Stephan I of Maissau was not only successfully found, but also, at the same time, meant a move to his dominion in Horn. The Dominican convent Imbach was founded by Albero of Feldsberg and his wife Gisela of Ort in 1269. After Albero’s early death in 1270, his sons-in-law, Leutold I. of Kuenring-Dürnstein among others, took care of the foundation. 20 years later, Leutold I. was also the one who founded the convent of Poor Clares in 1289. Due to the various relations between the founders of the three convents (each of them being either tied to the Kuenringer family, or a part of their immediate family) as well as their religious communities’ regional closeness, the three convents allow for an exceptionally good comparative analysis, even though they, despite the many parallels, all belong to different orders. As a result of the wealth of source, especially of the early beginnings of the foundations of the convents, the period between 1265-1400 was chosen for the analysis. The stock of documents of the convents was taken as the basis of the comparative analysis (in total 581 charters; St. Bernhard: 195; Imbach: 144; Dürnstein: 242) that, for the biggest part, were made available online at Urkundenportal the charter portal www.monasterium.net. Furthermore, two urbaria, the printed editions of the convent of Dürnstein, were also used. On the one hand, the goal of this thesis is the identification and the social localization of the donators as well as the benefactors in relation to their affiliations to the founders, the entering of the nuns into the three convents on the other hand. The group of donators as well as benefactors deals with the question of a possible “network” – i.e. how the donators were connected with each other, if said connection was of importance to the donations etc. Regarding the nuns, the questions of the social background of the women, eventual career possibilities at the convents and the possible scope of actions are to be to the fore. The analytic synopsis of the donators and the nuns is because of their relations to each other, as the convents mostly consist of daughters, nieces etc. of the donators. Prosopography (the examination of a social group with the goal to determine elements of a “collective biography”) and a sociogram, a form of presentation of network analysis that allows the visualisation as well as analyzation of the relations among the donators, are especially used as established methods in the English-speaking tradition of research. In the detailed analyzation of the three convents, among minor specific differences, especially the fact that, contrary to scientific opinion, none of the three convents had to go through a process of marginalization of an initially noble-dominated convent, is disclosed. Apparently, particularly Dürnstein’s noble as well as non-noble nuns have equally entered the convent from the very beginning. Additionally, functions and administrative bodies at the convent (up to top positions like abbess or prioress) were open to non-noble conventual women starting with the 14th century.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
St. Bernhard Imbach Dürnstein Frauenkonvent Prosopographie Soziogramm
Autor*innen
Katja Natascha Almberger
Haupttitel (Deutsch)
Die Frauenkonvente St. Bernhard, Imbach und Dürnstein
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine prosopographische Untersuchung der Stifter und Nonnen im Zeitraum 1265-1400
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
202 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Andreas Zajic
Klassifikation
15 Geschichte > 15.33 Hoch- und Spätmittelalter
AC Nummer
AC13394000
Utheses ID
38463
Studienkennzahl
UA | 066 | 804 | |
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