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Russisches Gas als Mittel der Außenpolitik
Sebastian Fessler
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Globalgeschichte und Global Studies
Betreuer*in
Kerstin Susanne Jobst
DOI
10.25365/thesis.43866
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-24232.11108.930054-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit der Rolle des Energieunternehmens Gazprom für den russischen Staat. Der größte Steuerzahler und zweitgrößte Arbeitgeber des Landes ist von essenzieller Bedeutung für die Wirtschaft, die Politik und die Gesellschaft. Letzterer Punkt insofern, da ganze Regionen über und Dank der Gazprom erschlossen sind. Diese Besonderheit folgt einer Konstante, welche den Anfang zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts nahm. Der Süden Russlands und die Staaten am Kaspischen Meer stellten zu dieser Zeit die wichtigsten Abbaugebiete für fossile Brennstoffe dar. Im Laufe dieser Arbeit wird nicht nur auf die Meilensteine der Entstehung der russischen (beziehungsweise sowjetischen) Öl- und Gasindustrie eingegangen, sondern auch auf die Transformationsprozesse in Folge des Zusammenbruchs der UdSSR. Damals, in den Anfangsjahren des neuen Russlands der Regierung Jelzin, waren es finanzstarke Einzelpersonen, die so genannten Oligarchen, die sich während den chaotischen Privatisierungsschüben der 1990er der gewinnträchtigen, vormals staatlich gelenkten Konzernen bemächtigten. Die Arbeit untersucht, wie es möglich war, die ehemals staatliche Erdgasgesellschaft vor der Zerteilung durch Privatiers zu schützen und sich im Jahr 2001 von den sowjetischen Erblasten wie ausufernder Korruption und Vetternwirtschaft zu befreien. Seit diesem Jahr und der Ernennung des Vorstandsvorsitzenden Alexej Miller, insbesondere aber seit der russisch-ukrainischen Gaskonflikt im Jahr 2006, gilt Gazprom als verlängerter Arm des Kremls, als ein Instrument der aussenpolitischen Druckausübung. Inwieweit diese Behauptung verifiziert werden kann, welchen Faktor Transitländer wie die Ukraine und Weißrussland spielen und welche Herausforderungen für Russland und den wichtigsten Handelspartner, die Europäischen Union, zu bewältigen sind, soll ebenfalls diskutiert werden. Die Arbeit soll zudem einen Ausblick über neue Trends und Technologien im internationalen Gasmarkt geben und analysieren, welche Auswirkungen eine russisch-chinesische, sowie eine sino-kaspische Kooperation für den europäischen Gaskonsumenten mit sich bringt.
Abstract
(Englisch)
This master thesis deals with the role of the energy company Gazprom for the Russian state. The largest taxpayer and second largest employer in the country is of essential importance for the economy, politics and society. The latter point in so far as all regions are accessible through and thanks to Gazprom. This feature follows a constant, which took start at the beginning of the last century. The south of Russia and the countries on the Caspian Sea represented the most important mining areas of fossil fuels at this time. The course of this work will not only address the milestones of the emergence of Russian (or Soviet) oil and gas industry, but also the transformation processes in consequence of the collapse of the USSR. Back in the early years of the new Russia of Yeltsin, it was financially strong individuals, the so-called oligarchs, which seized profitable, formerly state-run corporations during the chaotic privatization spurts of 1990s. The work examines how it was possible to protect the former state-owned gas company from the division by private means and to break free in 2001 from Soviet legacies as escalating corruption and nepotism. Since this year and the appointment of the CEO Alexei Miller, but especially since the Russian-Ukrainian gas conflict in 2006, Gazprom is considered as an extended arm of the Kremlin, as an instrument of foreign policy.
To what extend this assertion can be verified, which factor transit countries such as Ukraine and Belarus play, will be discussed. The thesis also has the aim to show a comprehensive picture about the challenges Russia and the major trading partner, the European Union, have to manage. The work should also give and assess the impact of bringing a Russian-Chinese Cooperation for European gas consumers with taking a view of new trends and technologies in the international gas market.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
gas gas market Russia Azerbaijan Turkmenistan Kasachstan EU European Union Putin Miller Oettinger Schröder Mattei Gazprom Gasprom ENI GdF OMV SOCAR
Schlagwörter
(Deutsch)
Gas Gasmarkt Russland Aserbaidschan Turkmenistan Kasachstan EU Europäische Union Putin Miller Öttinger Schröder Mattei Gazprom Gasprom ENI GdF OMV SOCAR
Autor*innen
Sebastian Fessler
Haupttitel (Deutsch)
Russisches Gas als Mittel der Außenpolitik
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
131 Seiten : Illustrationen, Karten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Kerstin Susanne Jobst
Klassifikation
15 Geschichte > 15.06 Politische Geschichte
AC Nummer
AC13356513
Utheses ID
38834
Studienkennzahl
UA | 066 | 805 | |