Detailansicht

Psychophysiologisches Monitoring von Arbeitsbelastungen und deren Beanspruchungen bei Militärpiloten des Österreichischen Bundesheeres
Astrid Steiner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Psychologie
Betreuer*in
Bettina Kubicek
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-24234.16292.705953-6
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit untersuchte den Zusammenhang zwischen den allgemeinen Arbeitsbedingungen und täglichen Arbeitsbelastungen mit dem Blutdruck, dem Wohlbefinden, der Schlafqualität und dem Erholungslevel. Eine weitere Frage war, ob bzw. in welchem Ausmaß die individuelle Stressreaktivität zu einer Verstärkung bzw. Reduktion von arbeitsbedingten Beanspruchungen beiträgt. Die Studie wurde im Rahmen eines Telemonitoring-Projekts im Auftrag des Bundesministeriums für Landesverteidigung und Sport bei der Berufsgruppe von Militärpiloten des Österreichischen Bundesheeres durchgeführt. Die Stichprobe umfasste 27 aktive Militärpiloten der Luftraumüberwachung und Luftunterstützung sowie Piloten in Ausbildung. Die Methode des Ambulanten Monitorings wurde dabei erstmals im Arbeitsalltag österreichischer Militärpiloten angewandt, wofür ein multimodales, mobiles Telemonitoring-System, bestehend aus Testgeräten und entsprechender Sensorik, speziell für die Studie entwickelt und über einen Zeitraum von 3 Monaten im Berufsalltag der Piloten integriert wurde. Dabei wurden die Studienteilnehmer instruiert, elektronische Fragebögen zur aktuellen Belastungssituation sowie Ratingskalen zum Wohlbefinden, zur Schlafqualität und zum Erholungslevel täglich zu beantworten. Zusätzlich wurde der Kurzfragebogen zur Arbeitsanalyse (KFZA; Prümper et al., 1995) sowie die Stressreaktivitätsskala (SRS; Schulz et al., 2005) sowohl elektronisch, als auch in Papier-Bleistift-Format verwendet. Außerdem sollten Messungen des systolischen und diastolischen Blutdrucks täglich morgens von den Probanden durchgeführt werden. Die negativen Auswirkungen arbeitsbedingter Stressoren im Sinne hoher Jobanforderungen, geringen Handlungsspielraums und geringer Sozialer Unterstützung, konnten auf eine Reihe physischer und psychischer Gesundheitsindikatoren vielfach bestätigt werden. Für die Population österreichischer Militärpiloten liegen bislang keine alltagsnahen Daten zu arbeitsbedingten Belastungen sowie körperlichen und psychischen Beanspruchungen vor. Die Daten wurden mittels Mehrebenenanalysen ausgewertet, die eine umfassende Analyse von Risikofaktoren und Ressourcen auf Tages- und Personenebene ermöglichen. Im Allgemeinen konnten vor allem für die Komponente des Handlungsspielraums signifikante Haupteffekte zur Vorhersage des systolischen Blutdrucks und des Wohlbefindens bestätigt werden. Für die Komponente der sozialen Unterstützung ließen sich erwartungsgemäße Moderatoreffekte bestätigen, wonach sozial unterstützte Personen nach physischen Tagesbelastungen geringere Blutdruckanstiege sowie ein höheres Wohlbefinden zeigten. Außerdem zeigte sich, dass ein hoher wahrgenommener Handlungsspielraum während der Arbeit den negativen Einflüssen mentaler Tagesbelastungen auf das Wohlbefinden und die Schlafqualität entgegenwirkt. Auf Tagesebene konnte gezeigt werden, dass physische Tagesbelastungen das tägliche Wohlbefinden von Piloten fördern, wohingegen zeitliche Tagesbelastungen das Wohlbefinden signifikant verschlechtern. Für die Schlafqualität und den Erholungslevel konnten keine signifikanten Haupteffekte gefunden werden. Der Moderator Stressreaktivität spielt im Umgang mit Stresssituationen eine nicht unerhebliche Rolle. Je stressreaktiver eine Person sich einschätzt, umso geringer steigt ihr Wohlbefinden bei täglichen physischen Belastungen am Arbeitsplatz, wohingegen der negative Einfluss zeitlicher Tagesbelastungen auf das Wohlbefinden bei stressreaktiven Personen geringer ausgeprägt ist. Die Stressreaktivität zeigte keinen signifikanten moderierenden Einfluss auf die Schlafqualität und den Erholungslevel. Wie sich spezifischere Aspekte arbeitsbedingter Stressoren auf Schlaf- und Erholungsmerkmale sowie physiologische Parameter unter Berücksichtigung der individuellen Stressreaktivität auswirken, bleibt in weiterführenden Studien zu klären und kann als Grundlage für die Entwicklung effektiver Präventions- und Interventionsmaßnahmen im Flugbetrieb betrachtet werden.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Arbeitsbelastungen Monitoring Militärpiloten Blutdruck Schlafqualität Erholung Wohlbefinden Stressreaktivität
Autor*innen
Astrid Steiner
Haupttitel (Deutsch)
Psychophysiologisches Monitoring von Arbeitsbelastungen und deren Beanspruchungen bei Militärpiloten des Österreichischen Bundesheeres
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
106 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Bettina Kubicek
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen ,
77 Psychologie > 77.50 Psychophysiologie ,
77 Psychologie > 77.93 Angewandte Psychologie
AC Nummer
AC13343280
Utheses ID
38859
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1