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A multi-method approach to assess socially desirable response bias in personality questionnaires
Philipp Gewessler
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Psychologie
Betreuer*in
Ulrich Tran
DOI
10.25365/thesis.43913
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-24232.91485.143466-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Sozial erwünschtes Antwortverhalten kann als Spezialfall von Antwortverzerrungen beschrieben werden, bei denen Personen in einer systematischen Weise sozial erwünschte Antworten in Fragebogenuntersuchungen geben, die mit der eigentlichen Selbsteinschätzung nicht übereinstimmen. Das Ausmaß des auftretenden sozial erwünschten Antwortverhaltens ist dabei maßgeblich von drei Faktoren beeinflusst: der Untersuchungssituation, dem Untersuchungsinstrument und interindividuellen Unterschieden. Die vorliegende Masterarbeit befasste sich mit dem Einfluss von sozial erwünschtem Antwortverhalten auf das Big Five Persönlichkeitsmodell. Die Probanden (N = 582) nahmen an einem randomized controlled trial mit zwei Messzeitpunkten teil, zu denen jeweils idente Fragebogenbatterien vorgelegt wurden. Die Kontrollgruppe bearbeitete die Fragebögen beide Male unter gleichen Bedingungen, während die Experimentalgruppe zum zweiten Messzeitpunkt eine Instruktion erhielt, die darauf ausgelegt war, sozial erwünschtes Antwortverhalten zu evozieren. Die Auswertung der Experimentaldaten erfolgte mittels Strukturgleichungsmodellen, in denen sozial erwünschtes Antwortverhalten als Methodenvarianzfaktor modelliert wurde. Es konnte gezeigt werden, dass die durch die Fragebogeninstruktion hervorgerufenen Mittelwertsunterschiede fast gänzlich durch Mittelwertsunterschiede in den Methodenvarianzfaktoren erklärt werden konnte. Die zuvor bestehenden Korrelationen zwischen Persönlichkeitsdimensionen konnten ebenfalls deutlich reduziert werden. Um interindividuelle Unterschiede in sozial erwünschtem Antwortverhalten zu testen, wurden Mischverteilungsmodelle an die Daten des ersten Messzeitpunktes angepasst. Die resultierenden zwei Klassen unterschieden sich hinsichtlich der Persönlichkeitsdimensionen Emotionale Stabilität, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit. Soziale Erwünschtheit konnte als Prädiktor der Klassenzugehörigkeit identifiziert werden. Die Ergebnisse bestätigen vorhergehende Studien und zeigen den Einfluss von sozial erwünschtem Antwortverhalten auf Persönlichkeitserhebungen, insbesondere deren Kontextabhängigkeit und interindividuelle Unterschiede. Die aktuelle Masterarbeit trägt weiters zur Literatur des Generalfaktors der Persönlichkeit bei, dessen Existenz als substantieller Persönlichkeitsfaktor – gegeben den Ergebnissen – unwahrscheinlich erscheint.
Abstract
(Englisch)
Socially desirable responding is defined as a subset of response biases in which the participants of a study do not produce accurate self-assessments, but influence their self-reports in a socially desirable fashion. The amount of bias is mainly associated with three factors: the research context, the questionnaire, and interindividual differences. The goal of the present master thesis was to evaluate the effects of socially desirable responding on the Big Five personality traits. The study was designed as a randomized controlled trial in which the participants (N = 582) were administered the same questionnaire at two measurement occasions. The control group completed the questionnaire without specific instructions at both measurement occasions, whereas the experimental group received an instruction at the second measurement occasion which was hypothesized to evoke socially desirable responding. Experimental data was analysed using structural equation models and socially desirable responding was modelled by common method variance factors. The results showed that mean differences that were caused by the experimental manipulation could be almost entirely modelled by means of one common method variance factor at the second measurement occasion that was identified as a factor of socially desirable responding. Covariances between personality traits were also reduced when accounting for this factor. In order to discover potential subgroups of responders, finite mixture models with subsequently increasing number of classes were fit to the data of the first measurement occasion. The resulting 2 classes differed with respect to Emotional Stability, Agreeableness, and Conscientiousness and social desirability was identified as a predictor of latent class membership. The results largely confirmed previous empirical findings, showing contextual effects and interindividual differences in socially desirable responding. Further, it is argued that the existence of a General Factor of Personality as a substantial personality trait is unlikely given the results that were obtained.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
social desirability structural equation modelling finite mixture modelling personality
Schlagwörter
(Deutsch)
soziale Erwünschtheit Strukturgleichungsmodellierung finite Mischverteilungsmodellierung Persönlichkeit
Autor*innen
Philipp Gewessler
Haupttitel (Englisch)
A multi-method approach to assess socially desirable response bias in personality questionnaires
Paralleltitel (Deutsch)
Ein Mehrmethodenansatz zur Beurteilung des Einflusses von sozial erwünschtem Antwortverhalten auf Persönlichkeitsfragebögen
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
63 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Ulrich Tran
Klassifikation
77 Psychologie > 77.03 Methoden und Techniken der Psychologie
AC Nummer
AC13428439
Utheses ID
38875
Studienkennzahl
UA | 066 | 840 | |