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Die KPÖ und die Komintern
Roland Starch
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Brigitte Bailer-Galanda
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.4385
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29562.92136.383670-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der Begriff Kommunismus hat eine Doppelbedeutung. Als kommunistisch gilt einerseits die von Karl Marx in seinem Hauptwerk „Das Kapital“ vorgenommene Analyse der kapitalistischen Gesellschaft und die daraus sich ergebende „Kritik der politischen Ökonomie“ derselben, andererseits werden auch die Ideen und die Politik der bolschewistischen Kommunistischen Parteien mit diesem Adjektiv beschrieben. Den Parteien der marxistisch inspirierten Arbeiterbewegung – sowohl der sozialdemokratischen, als auch der kommunistischen - war die Berufung auf Marx zwar wichtig, doch schufen sie in Wirklichkeit eigenständige politische Parteien, die die Marx´sche Kritik für ihre jeweiligen Zwecke interpretierten. Das Jahr 1914 kann als Gründungsjahr der (partei-)kommunistischen Bewegung angesehen werden. Die Bewegung entstand als Reaktion auf die Unterstützung des Krieges 1914 durch die seit 1889 existierende sozialdemokratische II. Internationale. Für den führenden Kopf und Theoretiker des bolschewistischen Flügels der kleinen russischen Sozialdemokratischen Partei, Vladimir I. Lenin, war deshalb ein Wirken innerhalb der alten Internationale unmöglich geworden. Der 1914 theoretisch vollzogene Bruch wurde durch die siegreiche Oktoberrevolution 1917 praktisch wirksam, in deren Gefolge sich Kommunistische Parteien etablierten. Als Ursache der Revolution wurde weniger der revolutionäre Wille der Arbeitenden, als vielmehr ein Wirken „der Geschichte“ ausgemacht, womit statt der Kritik am Kapitalismus, mehr der Glaube an den Sozialismus befördert wurde. Der Bruch mit der Sozialdemokratie wurde besiegelt; das Verschwinden der kapitalistischen Welt inklusive der Sozialdemokratie wurde im revolutionären Überschwang als gesichert angesehen. Diese Zuversicht speiste sich nicht so sehr aus der Einsicht in den zerstörerischen Charakter des Gesellschaftssystems für die Arbeitenden, wie er von Marx analysiert worden war, sondern mehr aus der Unterstellung der Überholtheit der bürgerlichen Welt, deren Zeit abgelaufen sei. Aufgabe der Arbeitenden sei es, dieser als „geschichtlicher Mission“ empfundenen „Höherentwicklung“ vom Kapitalismus zum Sozialismus zum Durchbruch zu verhelfen. In diesem Geiste operierten die Kommunistischen Parteien und bekamen theoretische und praktische Probleme, weil sich der Geschichtsverlauf nicht an die geschichtsphilosophischen Prognosen hielt. Anstatt die Geschichtsphilosophie ad acta zu legen und die Revolutionsversuche weiterzuverfolgen, wandelte die KPdSU die Komintern von einer eigens dafür gegründeten Revolutionsagentur inklusive ihrer nationalen Sektionen, in eine außenpolitische Vorfeldorganisation der Sowjetunion um, die schließlich – weil überflüssig geworden – durch die Sowjetdiplomatie ersetzt wurde.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Kommunistische Partei Österreichs KPÖ Kommunistische Internationale Komintern KI III. Internationale Erster Weltkrieg 1918 1919 1920 Erste Republik Weltrevolution sowjetische Außenpolitik Arbeiterbewegung Gründung der KPÖ Räterepublik sozialrevolutionär
Autor*innen
Roland Starch
Haupttitel (Deutsch)
Die KPÖ und die Komintern
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
201 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Brigitte Bailer-Galanda
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.06 Politische Geschichte ,
15 Geschichte > 15.60 Schweiz, Österreich-Ungarn, Österreich
AC Nummer
AC07612742
Utheses ID
3889
Studienkennzahl
UA | 312 | | |
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