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Der weibliche Blick auf die imperiale Peripherie
die Wahrnehmung Zentralasiens und Bosnien-Herzegowinas um 1900 im Vergleich
Ninja Bumann
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Osteuropäische Geschichte
Betreuer*in
Kerstin Susanne Jobst
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.44007
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30233.91306.996759-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Masterarbeit versucht zu beantworten, wie russische Reiseschriftstellerinnen Zentralasien und österreichische Reiseschriftstellerinnen Bosnien-Herzegowina um 1900 wahrgenommen haben. Diese Frage wird anhand von Reiseberichten solcher Frauen, welche die jeweilige imperial Peripherie besucht hatten, beantwortet. Deren diskursanalytische Analyse zeigt, dass sowohl die russischen als auch die österreichischen Reiseschriftstellerinnen dem hegemonialen (von Männern dominierten) Diskurs verhaftet blieben und viele Topoi des westlichen Kolonialdiskurses benutzten. Sie klassifizierten die autochthone Bevölkerung nach deren Zivilisationsgrad, wobei sie die Peripherie als rückständig und ihre eigene europäische Kultur als zivilisatorisch überlegen definierten. Während allerdings die Russinnen die zentralasiatische Peripherie als das deutlich "Andere" charakterisierten, präsentierten die Österreicherinnen Bosnien-Herzegowina eher als Brücke zwischen Orient und Okzident. Damit entspricht diese Darstellung Todorovas Balkanismus sowie Gringrichs Grenz-Orientalismus und Feichtingers "komplexem k.u.k. Orientalismus". Die Wahrnehmung Zentralasiens wiederum lässt sich eher dem Said'schen Orientalismus-Konzept zuordnen. In beiden Fällen brachten die Reiseschriftstellerinnen das Argument der russischen bzw. habsburgischen Zivilisierungsmission, was sie hauptsächlich mit der Errichtung einer modernen Infrastruktur verbanden. Ein großer Unterschied zwischen der Beschreibung Zentralasiens und Bosnien-Herzegowinas lässt sich jedoch in der Charakterisierung der einheimischen Frau feststellen: Während die zentralasiatische Frau als rückständig präsentiert wurde, wurde die Bosnierin heroisiert und als dominant illustriert.
Abstract
(Englisch)
The aim of this Master's thesis was to determine how Russian women travellers viewed Central Asia and how Austrian women travellers perceived Bosnia-Hercegovina around 1900. This question was answered by analysing travelogues of such Russian and Austrian women who visited the respective imperial periphery. This study revealed that the Russian as well as the Austrian female travellers largely remained in the hegemonic discourse (dominated by masculine writers) and used many topoi belonging to the western colonial discourse. They classified the autochthonous population according to their degree of civilization, whereupon they defined the periphery as backwards and their own European culture as superior. But whereas the Russian women travellers defined the Central Asian periphery as a clear "Other", the Austrian women travellers depicted Bosnia-Hercegovina more as a bridge between Occident and Orient. Thereby, this characterization corresponds mostly to Todorova’s Balkanism as well as Gingrich’s concept of frontier orientalism and Feichtinger’s "complex k.u.k. orientalism", however, the perception of Central Asia correlates with Said’s Orientalism. In both cases, the women writers expressed a strong belief in the Russian and the Habsburg’s civilizing mission, which was mainly connected to the establishment of a modern infrastructure. A big difference in the description of Central Asia and Bosnia-Hercegovina occurred in the characterization of the indigenous woman. The Central Asian woman was presented as completely backwards, whereas the Bosnian woman was characterized in a heroistic way as very dominant.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Central Asia Tsarist Empire Russia Bosnia-Herzegovina Austria-Hungary Habsburg Monarchy Colonialism Imperialism Discourse Analysis Travelogue
Schlagwörter
(Deutsch)
Zentralasien Zarenreich Russland Bosnien-Herzegowina Österreich-Ungarn Habsburgermonarchie Kolonialismus Imperialismus Diskursanalyse Reisebericht
Autor*innen
Ninja Bumann
Haupttitel (Deutsch)
Der weibliche Blick auf die imperiale Peripherie
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Wahrnehmung Zentralasiens und Bosnien-Herzegowinas um 1900 im Vergleich
Paralleltitel (Englisch)
The Female Gaze on the Imperial Periphery
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
129 Seiten : Illustrationen, Karte
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Kerstin Susanne Jobst
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte ,
15 Geschichte > 15.60 Schweiz, Österreich-Ungarn, Österreich ,
15 Geschichte > 15.70 Balkanstaaten ,
15 Geschichte > 15.71 Osteuropa ,
15 Geschichte > 15.74 Russland ,
15 Geschichte > 15.75 Asien: Allgemeines
AC Nummer
AC13356220
Utheses ID
38963
Studienkennzahl
UA | 066 | 687 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1