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Henle Ephraim Ullmann
ein Hofjude zwischen Pfersee und Augsburg
Duygu Özkan
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Peter Rauscher
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.4397
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29294.44779.654369-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der Protagonist dieser Studie, Henle Ephraim Ullmann, war ein jüdischer Geschäftsmann an der Schwelle zum 19. Jahrhundert. In Pfersee, später in Kriegshaber ansässig, zwei Dörfer unmittelbar vor den Toren Augsburgs, erhielt er das Recht zugesprochen, die Stadt Augsburg für seine geschäftliche Tätigkeit betreten zu dürfen. Aufgrund der Vertreibungen von Juden aus den Städten im späten Mittelalter wurde der Zugang zur Stadt nur einigen wohlhabenden Juden gestattet. Ullmann erhielt 1795 ein kaiserliches Hofjudenprivileg, womit er seine Geschäfte ausdehnen konnte. Da er nach Erhalt dieser Privilegien weiterhin in Kriegshaber wohnen blieb, ist er als ein ‚Hofjude auf dem Land‘ zu identifizieren, jedoch nur partiell: Er war zwar auf dem Land ansässig, seine Geschäfte betrieb er aber von Augsburg aus. Diese ländlichen Hofjuden sind in der bisherigen Forschung kaum beachtet worden. Die vorliegende Arbeit soll daher eine Annäherung zu diesem Thema darstellen. Insofern wurden zunächst die zwei großen Forschungsgebiete zum frühneuzeitlichen Judentum näher betrachtet: Hofjudentum und Landjudentum. Gleichzeitig wird Henle Ephraim Ullmann in diese zwei unterschiedlichen Lebensräume – je nach seinem Wirken – eingebettet. Eine zentrale Rolle dabei spielen Ullmanns Rolle als Vorsteher der jüdischen Gemeinde Pfersee, um sein innerjüdisches Wirken darzustellen, sowie sein Schriftverker mit den Augsburger Behörden, um seinen Zugang zur Stadt zu verdeutlichen. Der letzte Teil dieser Arbeit besteht zunächst aus der Zusammensetzung einer Genealogie der Ullmann’schen Familie: Der Stammbaum wurde, soweit die Quellen nachvollziehbar waren, rekonstruiert. Ein weiterer Mittelpunkt ist der Wandel der Familie Ullmann innerhalb zweier Generationen, insbesondere der Umzug der Familie nach Augsburg 1803 und die Übernahme kultureller Elemente der Mehrheitsgesellschaft in deren Alltagsleben im Zuge der Akkulturation. Henle Ephraim Ullmann wird in Abhandlungen zur Geschichte der Juden in Augsburg stets erwähnt: Er war einer von drei Juden, die 1803 erstmals die Erlaubnis erteilt bekamen, sich permanent in der Stadt niederlassen zu dürfen. Abgesehen von dieser Tatsache ist das Leben Henle Ephraims bis dato nicht untersucht worden.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Henle Ephraim Ullmann Hofjude Hofjudentum Landjudentum Akkulturation Augsburg Pfersee
Autor*innen
Duygu Özkan
Haupttitel (Deutsch)
Henle Ephraim Ullmann
Hauptuntertitel (Deutsch)
ein Hofjude zwischen Pfersee und Augsburg
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
107 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Peter Rauscher
Klassifikationen
11 Theologie > 11.20 Judentum: Allgemeines ,
15 Geschichte > 15.56 Bayern ,
15 Geschichte > 15.96 Geschichte des jüdischen Volkes außerhalb des Staates Israel
AC Nummer
AC07595177
Utheses ID
3900
Studienkennzahl
UA | 312 | | |
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