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Die medialen Repräsentationen von Gesundheit im Kontext der Gesundheitskultur und der gesundheitlichen Ungleichheit
eine inhaltsanalytische Untersuchgung der Gesundheitsberichterstattung österreichischer Tageszeitungen
Valentin Sützl
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Magisterstudium Publizistik-u.Kommunikationswissenschaft
Betreuer*in
Wolfgang Duchkowitsch
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.44102
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-23883.68243.517576-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Gesundheit spielt in der modernen Gesellschaft eine zentrale Rolle. Der gegenwärtige Zugang zu diesem Phänomen ist dabei von einem starken Fokus auf das Individuum bzw. auf die individuellen Dimensionen der Gesundheit geprägt. Dies äußert sich in der Organisation des Gesundheitswesens und im Abbau sozialstaatlicher Leistungen bei gleichzeitiger Forderung nach individueller Eigenverantwortung. Es äußert sich aber auch in den politischen und wissenschaftlichen Bemühungen zur Verbesserung des individuellen Gesundheitsverhaltens sowie in den therapeutischen Praktiken, die weitgehend auf die Verbesserung des individuellen Gesundheitszustandes gerichtet sind. Dieser Ausrichtung liegt die kulturell vorherrschende Auffassung zugrunde, dass Gesundheit vorwiegend durch das Individuum bestimmt wird bzw. durch individuell zu verortende Prozesse. Demgegenüber zeigt der gesundheitssoziologische Forschungsstand, dass diese Sichtweise deutlich zu kurz greift. Mit dieser Forschungs-Perspektive kann belegt werden, dass Gesundheit vor allem durch soziale und gesellschaftliche ‚Verhältnisfaktoren‘ bestimmt wird, was in den gegenwärtigen, gesundheitsbezogenen Handlungsstrategien allerdings weitgehend unberücksichtigt bleibt. Die besondere Problematik, die sich daraus ergibt, wird als ‚gesundheitliche Ungleichheit‘ bezeichnet. Dieser Begriff umschreibt die vielfach belegte Tatsache, dass Gesundheit in der heutigen Gesellschaft ungleich verteilt ist, da auch die gesellschaftlichen und sozialen Ressourcen, durch die sie weitgehend bestimmt wird, ungleich verteilt sind. Vor dem Hintergrund dieser Diskrepanz zwischen den kulturellen Vorstellungen und dem Forschungsstand wird die gesellschaftliche Kommunikation über Gesundheit relevant. Denn es ist davon auszugehen, dass die vorherrschende Gesundheitskonzeption auch durch kommunikative Prozesse aufrecht erhalten wird. In diesem Kontext beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit der Gesundheitskommunikation. Dabei wird insbesondere die Gesundheitsberichterstattung in Tageszeitungen fokussiert, da dies eine wesentliche Quelle für Gesundheitsinformationen darstellt, die das Potenzial besitzt, gesundheitsbezogene Wahrnehmungen zu beeinflussen. Mittels einer quantitativen Inhaltsanalyse werden die gesundheitsbezogenen Inhalte 4 ausgewählter österreichischer Tageszeitungen untersucht, wobei sich an der forschungsleitenden Frage orientiert wird welches Gesundheitsbild diese Zeitungen vermitteln. In Bezug auf die Ausgangsproblematik interessiert dabei im Speziellen durch welche Faktoren ‚Gesundheit‘ in der Berichterstattung beeinflusst wird, wodurch sie bedingt ist und wer für die Verbesserung von gesundheitsbezogenen Phänomenen / Problemen verantwortlich gemacht wird. Durch die Beantwortung dieser Fragen soll ersichtlich werden, inwieweit die medialen Darstellungen von Gesundheit die diesbezüglichen kulturellen Vorstellungen wiedergeben, wodurch letztendlich eine Aussage darüber ermöglicht werden soll, ob und auf welche Weise die Gesundheitsberichterstattung in die Problematik der gesundheitlichen Ungleichheit eingebunden ist.
Abstract
(Englisch)
Health issues are of significant importance in modern society. The present approach to this matter strongly focuses on the individual or rather on the individual dimensions of health. This shows up in how health-care is organized, as well as in a decreasing obligation of the welfare state for its citizens' health, while at the same time, growing individual responsibility is being demanded from citizens. In addition it also shows up in political and scientific efforts to change individual behavior concerning health as well as in therapeutic practice that aims at the improvement of an individual's state of health. This concentration on the individual stems from the culturally predominant perception that health is mainly determined by individual action or rather through processes that are located in the individual. On the contrary, results from health sociological research indicate that this approach is too narrowly considered. Its perspective shows that health is mainly determined by factors of social and societal conditions, a fact that is largely left out of consideration in the present strategies for actions concerning health care. The specific problematic issue resulting from this is labeled „health inequality“. This term subsums the often proven fact that good health in today's society is unequally distributed, since the societal and social resources that determine health to a major part, are unequally distributed. In the light of this discrepancy between the cultural perception and the state of the art scientific research, social communication about health issues becomes very relevant, since we can assume that the predominant concept of health is maintained to a significant extent through communication processes. This paper discusses communication processes concerning health issues within the aforementioned framework. The focus will be on reports about health issues in daily papers, since these are an essential source of information on health topics that possess the potential to influence the perception of health issues. Using a quantitative method of content analysis the topics concerning health issues of 4 selected Austrian daily papers are examined. The orientation, therefore, is the research question at hand: which image of health is conveyed through the content of these articles and reports? In relation to the above stated problem it is of special interest which factors of the reports influence the concept of health? How is the concept determined? And who is held responsible for improving factors concerning health issues? Through this analysis it should become apparent how portrayals in the media concerning health issues reflect the cultural perception described above. In the end, a statement should become possible about whether and how the reporting on health issues in daily papers is involved in the problem of health disparity

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Health Health Coverage Health Communication Health Inequality
Schlagwörter
(Deutsch)
Gesundheit Gesundheitsberichterstattung Gesundheitskommunikation Gesundheitliche Ungleichheit Gesundheitssoziologie Gesundheitskultur
Autor*innen
Valentin Sützl
Haupttitel (Deutsch)
Die medialen Repräsentationen von Gesundheit im Kontext der Gesundheitskultur und der gesundheitlichen Ungleichheit
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine inhaltsanalytische Untersuchgung der Gesundheitsberichterstattung österreichischer Tageszeitungen
Paralleltitel (Englisch)
Media representations of health in the context of health culture and health inequality
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
206 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Wolfgang Duchkowitsch
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.20 Kommunikation und Gesellschaft ,
71 Soziologie > 71.10 Sozialstruktur: Allgemeines
AC Nummer
AC13431206
Utheses ID
39045
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |
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