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Die Anfänge der Pornographie in der Frühen Neuzeit am Beispiel Italiens, Frankreichs und Englands
Isabelle Pachta-Reyhofen
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Frauen- und Geschlechtergeschichte
Betreuer*in
Christian-Hubert Ehalt
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.44240
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-28091.47080.231760-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Masterarbeit setzt sich mit der Entstehung der modernen Pornographie auseinander. Bekannt sind zahlreiche erotische Abbildungen und der Umgang mit der Sexualität in der Antike. Die heutige „moderne“ Pornographie hat ihren Ursprung jedoch in der Frühen Neuzeit der italienischen Renaissance. Zunächst kursierten die ersten erotischen Werke nur in adeligen Kreisen und Akademien und wurden primär dafür verwendet um Autoritäten zu kritisieren. Neue Innovationen wie die Erfindung des Buchdrucks oder der Ausbau der Transportwege trugen jedoch maßgeblich zur Verbreitung der Pornographie bei und machten aus ihr schon bald ein Massenprodukt. Die katholische Kirche reagierte schnell und schuf eine Kongregation, die zunächst häretische und später auch obszöne Werke auf den Index prohibitorium setzte und zudem die Macht besaß alle römischen Buchhandlungen zu kontrollieren. Aufgrund dieser Maßnahmen verlagerten sich die meisten Produktionen ins Ausland. Durch Gelehrte und Heiratsverbindungen gelangten bereits frühe Werke nach Frankreich, die Vorbild für zahlreiche antimonarchistische und antiklerikale Werke mit pornographischem Inhalt im Ancien Régime wurden. Die Regierenden versuchten dies zu unterbinden und sperrten zahlreiche Mitwirkende ein. Trotz dieser Restriktionen begann sich die Pornographie in dieser Zeit zu einem eigenständigen Genre zu entwickeln, welches erstmals nur der puren Lustgewinnung dienen sollte. Mehrere kleine Verlage und Druckereien verkauften zunehmend unter dem Ladentisch in ganz Paris ihre Drucke. Die Französische Revolution öffnete der Pornographie noch zusätzlich die Tore, indem viele Verbotsklauseln abgeschafft wurden. Begünstigt durch den kunstliebenden und liberalen König Charles II. gelangten erste pornographische Werke im 17. Jahrhundert schließlich auch nach England, wo sie zunächst unter gebildeten Leuten auf Italienisch und Französisch gelesen wurden. Die neue Literaturgattung des Romans und der Anstieg eines lesekundigen Publikums verhalfen der englischsprachigen Pornographie im 18. Jahrhundert zu ihrem Durchbruch. Erste staatliche Zensurgesetze und Gerichtsprozesse kämpften erfolglos gegen die immer größer werdende Flut dieser neuen obszönen Werke an. Von nun an startete die Pornographie ihren Siegeszug und breitete sich, dank neuer Technologien, im 19. Jahrhundert unaufhaltsam aus.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Pornographie Frühe Neuzeit Literatur Italien Frankreich England
Autor*innen
Isabelle Pachta-Reyhofen
Haupttitel (Deutsch)
Die Anfänge der Pornographie in der Frühen Neuzeit am Beispiel Italiens, Frankreichs und Englands
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
112 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christian-Hubert Ehalt
Klassifikation
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte
AC Nummer
AC13388618
Utheses ID
39161
Studienkennzahl
UA | 066 | 609 | |
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