Detailansicht

Vom Schweigen
ein vernachlässigter Diskurs in der Kommunikationswissenschaft?
Josef Christian Ladenhauf
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Thomas Bauer
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.4427
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29610.11417.479955-2
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Was meinen wir, wenn wir vom Schweigen sprechen? Wie interpretieren wir es und was verbinden wir damit? Welchen Wert, welche Bedeutung und Relevanz hat Schweigen im ‚Zeitalter der Kommunikation’, in der so genannten Informationsgesellschaft, welche sich oft genug als reine Datengesellschaft entpuppt? Wenn alles Kommunikation ist, wie wir bei P. Watzlawick lesen können, was ist Schweigen dann? Radikale Form der Äußerung oder Form der radikalen Nicht-Äußerung? Wie sprechen und denken wir von und über intentionales und unintentionales Schweigen? Was liegt unseren Überlegungen zugrunde, welche Assoziationen und Konstruktionen haben wir? Und nicht zuletzt, sind Sprechen und Schweigen natürlich oder kultürlicher Art? Vorliegende Diplomarbeit orientiert sich an der Kritischen Diskursanalyse (KDA) nach S. Jäger. Ihre Perspektive beinhaltet eine konstruktivistische Sichtweise und bezieht sich auf die Arbeiten von S. Schmidt, A. Schütz und J. Mitterer. Im Konstruktivismus wird nicht von einer einzigen, objektiven Realität ausgegangen, sondern postuliert dass jede und jeder eigene Wirklichkeit konstruiert. Unter diesen Umständen kann nicht von einer Wahrheit, Objektivität oder Wirklichkeit ausgegangen werden, sondern von der Parallelexistenz multipler Wirklichkeiten. Sprach- und Schweigefähigkeit bedingen sich wechselseitig. Sprache selbst ist ein künstliches Phänomen, der menschliche Sprachgebrauch jedoch bereits ‚natürlich’. Sprechen und Schweigen haben keinen Zwischenzustand. Sie verhalten sich wie ein FlipFlop in elektronischen Schaltungen, welches nur zwei Zustände kennt, entweder ‚0’ oder ‚1’. Dieser Art sind und werden sie im sozialen Kontext totale Setzungen und Voraussetzungen. Schweigen ist nicht notwendigerweise ein Signal für aufmerksames Zuhören, aber seine Voraussetzung. Sowohl Sprechen als auch Schweigen sind kommunikatives Verhalten und vermitteln Bedeutung. Sprechen kann als Selektionsprozess, Schweigen als Nicht-Selektion gedeutet werden. Das Gegenteil von Kommunikation ist Inkommunikabilität. Schweigen ist immer soziales Verhalten, welches auf andere bezogen erfolgt und von anderen auf uns bezogen erfolgt. Somit ist es niemals als einzelner Akt aufzufassen, sondern muss stets im sozialen Zusammenhang betrachtet und verstanden werden.
Abstract
(Englisch)
What do we mean, when we speak from being in silence? What do we interpret and connect with this term? Which value, meaning and relevance has being in silence in the “age of communication”, in our so called informationsociety, which in reality often enough turns out to be simply a datasociety? If everything is communication as P. Watzlawick describes, what’s being in silence then? A radical way to make a statement or way of making a radical non-statement? How do we speak and think about active an passive ways of being in silence? What do we implicate in our reflections, what are our associations and constructions? And last but not least, are their characters cultural or natural? This thesis bases on the methods of Critical Discourse Analysis (CDA) developed by S. Jäger and it’s perspective includes a conctructivistic angle refering to the approaches of S. Schmidt, A. Schütz and J. Mitterer. Constructivism doesn’t presume the existance of one objective reality, but that each one of us creates it’s own reality in their minds. According to these cirrcumstances there’s not one truth, objectivity or reality that can be found and described, but many different co-existing. The competences of speaking and being in silence are mutual. Language itself is originally artifical (as a non-natural instrument), it’s usage by human beings got (meanwhile) ‘natural’. Talking and being in silence don’t have a state or phase in between. They behave like a binary flip-flop in electronics, wheather it is at ‘0’ or at ‘1’. In this way they are total settings and pre-settings in social interactions. Being silent is not necessarily a sign for attentive listening, but it’s precondition. Talking as well as being in silence are cultural (communicative) behaviour and carry messages in their contexts. Talking can be considered as process of selection, while being in silence means non-selection. The opposite of communication is incommunicability. Being in silence is always social behaviour related to others and others relate it to us. In that way it is never a isolated act, but has always to be analysed and understood in a contextual sense.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
communication silence break discourse constructivism
Schlagwörter
(Deutsch)
Kommunikation Kommunikationsabbruch Schweigen Stille Unterbrechung Pause Diskurs Diskurse Konstruktivimus Erinnerung Tod
Autor*innen
Josef Christian Ladenhauf
Haupttitel (Deutsch)
Vom Schweigen
Hauptuntertitel (Deutsch)
ein vernachlässigter Diskurs in der Kommunikationswissenschaft?
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
119 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Thomas Bauer
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.99 Kommunikationswissenschaft: Sonstiges ,
08 Philosophie > 08.34 Sprachphilosophie
AC Nummer
AC07603228
Utheses ID
3927
Studienkennzahl
UA | 301 | 295 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1