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Ethik – Konflikt – Situation
von der Situiertheit des Menschen zur situativen Ethik, exemplifiziert an Karl Jaspers
Markus Mersits
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie Philosophie
Betreuer*in
Erwin Bader
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.44397
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-13740.69870.772765-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In den letzten Jahren wurde in der Forschung die wieder aktuell gewordene Frage diskutiert, welchen Beitrag die Existenzphilosophie für die philosophische Ethik liefern kann. Auch in dieser Arbeit wird diese Frage untersucht. Als Beispiel dazu dient das Leben und das Werk von Karl Jaspers. Jaspers ist skeptisch gegenüber systematischen Ethikentwürfen und ein Gegner fixer und starrer Weltanschauungen. Wird nämlich dadurch eine Entscheidung vorgegeben, werden Freiheit und Verantwortung des Einzelnen eingeschränkt. Ethische Entscheidungen sind aus eigenem freien Entschluss zu treffen. Die spezielle Herangehensweise von Jaspers an ethische Fragestellungen ist geprägt durch seine anthropologische Grundannahme, dass sich der Mensch ständig in Situationen befindet. Der Mensch als widersprüchliches, dynamisches Wesen ist situiert in einer widersprüchlichen Welt, sie hat eine «antinomische Struktur». Durch diesen methodischen Fokus erweist sich Jaspers als möglicher Vertreter einer situativen Ethik. Es ist eine Perspektive, die darauf aufmerksam macht, dass jedes moralische Problem sich innerhalb von konkreten Situationen abspielt und mit konkreten Problemen von Menschen zu tun hat. Eine phänomenologische Analyse der Situation bildet das Fundament der situativen Sichtweise der Ethik. Philosophische Ethik soll unter der Leitung der Vernunft nachvollziehbar begründen, wie mögliche Entscheidungen überzeugend argumentiert und legitimiert werden können. Die situative Ethik kann in diesem Prozess als eine Ergänzung zu den etablierten Ethikkonzepten gesehen werden, falls die Diskussion sich zu abstrakt und alltagsfern gestaltet. Zu Beginn der Arbeit werden die Begriffe Ethik – Ethos – Sitte – Moral definiert und differenziert. Danach wird mit verschiedenen Ansätzen der angewandten Ethik gezeigt, dass die Ethik im Wesentlichen eine Disziplin ist, die mit Konflikten zu tun hat. Dazu wird das Verhältnis von Existenzphilosophie und Ethik diskutiert und abgeklärt, was unter situativer Ethik und Situationsethik zu verstehen ist.
Abstract
(Englisch)
In recent years, there has been renewed interest in the question of whether existential philosophy can make a contribution to ethical discussions. This is also the major concern of this dissertation, which attempts to answer this question using the life and work of Karl Jaspers as an example. Jaspers opposes rigid ethical positions and world-views as they can predetermine a person’s decision thus limiting his or her responsibility and freedom. Rather, ethical decisions should be made based on one’s own free will. Jaspers’ distinct approach to ethical questions is centred on his basic anthropological assumption that people are permanently in a situation. The human, a contradictory creature, is situated in a contradictory world with its “antinomical Structure.” Because of his methodological focus I propose to identify Jaspers as a proponent of situative ethics. This particular approach suggests that ethical issues are embedded in concrete situations and are associated with concrete problems that people have to deal with. Moreover, a “phenomenology of the situation” is the basis for a situative stance on ethics. The purpose of philosophical ethics is to provide reasonable, rational and acceptable justifications for possible ethical decisions and behaviours. Situative ethics can be seen as a complement to this process, an addition to the more established concepts of ethics, especially when the discussion becomes too abstract and far removed from everyday life. This thesis begins with a definition and differentiation of the terms ethics – ethos – custom – morals. Using different approaches of applied ethics it will then go on to demonstrate that ethics is a discipline, which essentially has to deal with conflicts. This point will be expounded by a discussion of the relationship between existential philosophy and ethics. Furthermore, the difference between situative ethics and situational ethics will be illustrated.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Karl Jaspers Ethics Conflict Situation
Schlagwörter
(Deutsch)
Karl Jaspers Existenzphilosophie Ethik Konflikt Situation situative Ethik angewandte Ethik Phänomenologie
Autor*innen
Markus Mersits
Haupttitel (Deutsch)
Ethik – Konflikt – Situation
Hauptuntertitel (Deutsch)
von der Situiertheit des Menschen zur situativen Ethik, exemplifiziert an Karl Jaspers
Paralleltitel (Englisch)
Ethics – Conflict – Situation. From Being in Situations to Situative Ethics, Exemplified by the Work of Karl Jaspers
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
351 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Erwin Bader ,
Harald Stelzer
Klassifikation
08 Philosophie > 08.38 Ethik
AC Nummer
AC13456010
Utheses ID
39297
Studienkennzahl
UA | 092 | 296 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1