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Identität im frühen Erwachsenenalter
Ricarda Edermayer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Psychologie
Betreuer*in
Brigitte Rollett
DOI
10.25365/thesis.44518
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17026.40175.659169-1
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Suche nach der eigenen Identität stellt eine lebenslange Entwicklungsaufgabe dar. Bisher wurde die Adoleszenz als entscheidende Phase der Identitätsentwicklung definiert. Neuere Forschungen legen jedoch nahe, dass der Zeitraum zwischen dem 18. und 25. Lebensjahr eine viel größere Rolle spielt. Daher wurden in der vorliegenden Arbeit, ausgehend von der Identitätstheorie nach Marcia, einzelne Aspekte der Identität sowie der Identitätsstatus des jungen Erwachsenenalters im Zusammenhang mit internalen beziehungsweise externalen Einflussfaktoren untersucht. Die Daten entstammen der siebten sowie achten Erhebungswelle des Längsschnittprojektes „Familienentwicklung im Lebenslauf“ (FIL), welches das Ziel verfolgt, Aufschluss über individuelle Entwicklungsverläufe von Kindern und deren Familien unter Berücksichtigung gesellschaftlicher Veränderungen zu geben. Die herangezogene Stichprobe wurde in Wien und dessen Umgebung rekrutiert. Im Allgemeinen stellte sich heraus, dass Personen im Moratorium höhere Ausprägungen in ihrem Explorationsverhalten aufweisen, als jene mit erarbeiteter Identität. Eine höhere Bereitschaft zur Exploration konnte außerdem beim Vergleich der beiden Geschlechter für weibliche Teilnehmerinnen, sowie für Studierende beim Vergleich mit Nicht-Studierenden, gefunden werden. Zudem berichteten, entgegen der Vermutungen, junge Erwachsene mit erarbeiteter Identität über mehr Stress und junge Erwachsene mit diffuser Identität über gar keinen Stress im Bereich der tertiären Ausbildung oder der Arbeit. Bei der Betrachtung des Überganges von der Adoleszenz ins junge Erwachsenenalter weisen die Ergebnisse auf einen Anstieg der Verantwortungsübernahme als auch eine Abnahme des Explorationsverhaltens hin. Bei Einbezug sozialer Einflüsse konnten keine Unterschiede zwischen den Identitätsstatusgruppen (nach Marcia, 1980) innerhalb der Bindung zu den Eltern wie auch bei der Beziehung zu Gleichaltrigen und festen Partnerinnen und Partnern gefunden werden. Schlussendlich konnte in der Untersuchung entgegen den Erwartungen gezeigt werden, dass junge Erwachsene mit diffuser Identität häufiger bei der Mutter lebten als in einem eigenen Haushalt. Die nachgewiesenen Einflüsse lassen vermuten, dass die komplexe Struktur der Identität eine differenziertere Analyse erfordert. Aufgrund der gesellschaftlichen Veränderungen und der damit einhergehenden Verzögerung der Identitätsentwicklung kann angenommen werden, dass diese über das junge Erwachsenenalter hinaus andauert.
Abstract
(Englisch)
The search for identity is a lifelong process. So far, adolescence has been de-fined as the most decisive stage in identity development. Findings of recent re-search suggest, however, that the time between the ages of 18 and 25 may play an even larger role. On the basis of Marcia’s Identity Theory, this paper therefore considers specific aspects and the status of identity of young adults in connection with internal and external influencing factors. The data were derived from the seventh and eighth wave of the longitudinal study „Familienentwicklung im Lebenslauf“ (FIL), which aims to shed light onto the individual developmental course of children and their families while taking the societal changes into ac-count. The sample studied was recruited in and around Vienna.
The results showed that moratorium individuals have a stronger manifestation of exploratory behaviour compared to those who are identity achieved. Moreover, women compared to men and students compared to non-students showed more willingness to explore. Furthermore, young adults with achieved identity experienced more stress in tertiary education or work than those with diffused identity, who experienced no stress. For the phase of transition from adolescence to young adulthood, the results point towards an increase in commitment and a decrease in exploration. Taking social factors into account neither attachment style nor relationships with peers or partners had an impact on the status of identity resolution. Contrary to the expectations, the results of the present study revealed that young adults with diffused identity are more likely to live with their mother rather than on their own.
The presented effects show that the complex structure of identity requires a differentiated analysis. Due to societal changes and the concomitant delay in identity development it can be expected that this development will continue past young adulthood.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Identität Erwachsenenalter Identitätsstatusgruppen Entwicklung
Autor*innen
Ricarda Edermayer
Haupttitel (Deutsch)
Identität im frühen Erwachsenenalter
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
112 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Brigitte Rollett
Klassifikation
77 Psychologie > 77.53 Entwicklungspsychologie: Allgemeines
AC Nummer
AC13442450
Utheses ID
39406
Studienkennzahl
UA | 066 | 840 | |