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Die "Sissi"-Trilogie von Ernst Marischka
Saskia Lugmayr
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Walter Krause
DOI
10.25365/thesis.526
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29792.37011.169261-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie aus der Studienrichtung Kunstgeschichte wurde von Saskia Lugmayr angefertigt und befasst sich mit der „Sissi“-Trilogie von Ernst Marischka.
Drehbuchautor, Regisseur und Produzent Ernst Marischka zählt heute zu den Begründern der österreichischen Filmindustrie. Mit der „Sissi“-Trilogie schuf er die kommerziell und finanziell erfolgreichsten Produktionen der Nachkriegszeit. Dies ist vordergründig der Schauspielerin Romy Schneider zu verdanken, die sich als „Sissi“ in die Herzen eines Millionenpublikums spielte und heute noch das Bild einer „Märchenkaiserin“ prägt. Über 50 Jahre nach der Entstehung der „Sissi“-Trilogie, bildet diese immer noch den Höhepunkt des „Mythos Sisi“. Die vorliegende Diplomarbeit soll aufzeigen, dass die Sissi-Filme mehr sind als nur die Mythifizierung einer großen Frauengestalt.
Neben den Informationen über Ernst Marischkas Leben und Werk, wird näher auf den Stil von Ernst Marischka in der „Sissi“-Trilogie eingegangen. Dieser setzt sich einerseits aus der Bildkomposition, andererseits aus den Elementen der Filmregie zusammen. Innerhalb der Untersuchung über die Bildkomposition wird das Augenmerk auf folgende Inhalte gelegt: Kompositionsebenen, Perspektive, Bildfläche, Farbe, Kontrast, Licht und Schatten. Die Analyse über die Elemente der Filmregie gliedert sich in folgende Punkte: Kameraeinstellung, Kameraperspektive, Kamerabewegung, Einstellungslänge, Tempo und Montage.
Den Mittelpunkt dieser Diplomarbeit bildet eine Filmanalyse in Anlehnung an Werke der bildenden Kunst unter der Berücksichtigung kunsthistorischer Aspekte. Dabei bezieht sich Ernst Marischka auf Bildkompositionen berühmter Maler, wie zum Beispiel auf Werke von Tizian bis Renoir. Außerdem kann festgestellt werden, dass vor allem historische Sisi-Porträts Einfluss auf die Bildkomposition nehmen. Zum anderen bezieht sich der Regisseur auf Gemälde und Fotografien der historischen Frauenfigur, beziehungsweise auf Lithografien geschichtlicher Ereignisse. In diesem Zusammenhang wird auch näher auf die Filmkunst der 1950er Jahre eingegangen. Diese Untersuchung verdeutlicht wie Ernst Marischka zu den gängigen Filmgenres der Nachkriegszeit steht. Dabei spezialisierte sich Ernst Marischka auf folgende Genres: Historienfilm, Heimatfilm, Habsburgerfilm, Operettenfilm, „Wiener Film“. Zudem wird geklärt, welchem dieser Genres die „Sissi“-Trilogie tatsächlich angehört. Der Bezug zu den Historienfilmen zeigt, dass sich Ernst Marischka von der wahren Geschichte der Kaiserin Elisabeth inspirieren ließ. Erstmals befasste er sich in den 1930er Jahren mit diesem Thema, als er die Operette Sissy (1932) schrieb. Mit dem Heimatfilm kann der Film Sissi (1955) identifiziert werden, während der Film Sissi – Die junge Kaiserin (1956) und der Film Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin (1957) dem Genre Habsburgerfilm und „Wiener Film“ zugeordnet werden können.
Des Weiteren wird die Frage nach einer künstlerischen Gesamtleistung des Operettenliebhaber Ernst Marischka erörtert. Nach einer umfangreichen Recherche wurden sechs Quellen identifiziert, welche als Vorlagen für die Produktionen dienten: Film, Operette, Geschichte, Drehbuch, bildende Kunst und Musik. Jede Quelle steht dabei für eine Kunst, welche wie folgt eingeteilt werden: Die Sissi-Filme werden von den praktischen Künsten beeinflusst. Damit ist der Bezug auf die Filme der Nachkriegszeit gemeint. Die Trilogie wird von dem Drehbuch dominiert, worauf man sich hier auf die umweltbezogenen Künste beziehen kann. Ernst Marischka hat während den Dreharbeiten Veränderungen aufgrund des Wetters etc. vorgenommen. Von den dramatischen Künsten ließ sich Marischka zudem beeinflussen. Dabei bezieht sich der Autor auf das Lustspiel Sissys Brautfahrt von Ernst Decsey und Gustav Holm und auf die Operette Sissy (1932), welche in erster Linie den Film Sissi (1955) prägten. Von der realen Geschichte der österreichischen Kaiserin Elisabeth und dem gleichnamigen Roman „Sissi. Die Schicksalsjahre einer Kaiserin“ von Marie Blank Eismann ließ sich Marischka ebenfalls inspirieren. Damit wäre der Bezug zu den narrativen Künsten abgedeckt. Eine weitere Vorlage liefert die Malerei, welche den Verlauf der „Sissi“-Trilogie bestimmt. Die meisten Szenen wurden von Ernst Marischka musikalisch untermalen. Dadurch wird der Charakter der Produktionen von der Musik geprägt.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Sissi Sissi-Trilogie Ernst Marischka
Autor*innen
Saskia Lugmayr
Haupttitel (Deutsch)
Die "Sissi"-Trilogie von Ernst Marischka
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
137 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Walter Krause
Klassifikation
20 Kunstwissenschaften > 20.89 Kunstgeschichte: Sonstiges
AC Nummer
AC06710028
Utheses ID
397
Studienkennzahl
UA | 315 | | |