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Theoretische Überlegungen zur Konzeptualisierung von PTBS
das Problem: "Komorbidität"
Valentina Bettarini
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Psychologie
Betreuer*in
Brigitte Lueger-Schuster
DOI
10.25365/thesis.44932
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29612.56714.699464-4
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Gültigkeit und Nützlichkeit psychiatrischer Diagnosen wird seit über einem Jahrzehnt
konsequent kritisiert. Die Validität der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) wird
aufgrund der Unspezifität des Syndroms, der Unspezifität der Symptome und der theoretisch
angenommenen Monokausalität infrage gestellt. Bedeutende Kritik betrifft die hohen
Komorbiditätsraten mit anderen psychiatrischen Störungen. Dem Phänomen der Komorbidität
liegen philosophische und konzeptuell-methodische Probleme zugrunde, die auf der Wahl des
theoretischen Modells zur Erklärung von psychiatrischen Störungen beruhen.
Die vorliegende Arbeit stellt eine narrative Literaturübersicht dar. Zur Gewinnung der
Literatur wurde eine Computerrecherche in der wissenschaftlich-medizinischen Datenbank
PubMed durchgeführt. Die Schwerpunkte der Arbeit wurden auf die Validität und
Komorbidität von PTBS gesetzt: Zum einen wird die PTBS-Diagnose hinsichtlich ihrer
Konstruktvalidität untersucht; zum anderen wird versucht, Aufschluss über die theoretische
Konzeptualisierung des Syndroms und die Komorbiditätsproblematik zu geben.
Die Übersichtsarbeit zeigt, dass die PTBS-Diagnose weiterhin mit Problemen und
Kontroversen hinsichtlich der Validität verknüpft ist. Erste empirische Befunde zur
taxonomischen Struktur der geplanten ICD-11 sprechen für eine Verbesserung hinsichtlich
der Gültigkeit und des klinischen Nutzens der Diagnose. Zur semantischen Interpretation
bestehender Konzepte von psychischer Störung wurden drei Positionen diskutiert:
Konstruktivismus, Realismus und Kausalsystemansatz. Anstatt PTBS als natürliche Kategorie
oder soziale Konstruktion zu konzipieren, kann es wissenschaftlich nützlicher sein, PTBS als
umfassendes kausales System von möglichen traumabezogenen Reaktionen zu betrachten und
zu prüfen. Durch eine dynamische Herangehensweise und vielzählige Analysemöglichkeiten
können Untersuchungen zur Netzwerkstruktur von PTBS eine nützliche Methode darstellen,
um einen genaueren Einblick in die komplexe Psychopathologie der PTBS zu gewinnen.
Abstract
(Englisch)
The validity and usefulness of psychiatric diagnosis has been criticized consistently for over a
decade. The validity of posttraumatic stress disorder (PTSD) has been questioned due to the
non-specificity of the syndrome, as well as the symptoms and the theoretically assumed
monocausality. Major criticism results from the high comorbidity rates with other psychiatric
disorders. Philosophical and conceptual-methodological issues that are based on the choice of
the theoretical models to explain psychiatric disorders, underlie the phenomenon of
comorbidity.
The present work presents a narrative review of the literature, which was obtained by
conducting a computer search in the scientific and medical database, PubMed. The work has
two main focuses. First, the PTSD diagnosis is examined in terms of its construct validity. On
the other hand, the paper tries to shed light on the theoretical conceptualization of the
syndrome and the problem of comorbidity.
This review article shows that the PTSD diagnosis is still associated with problems
and controversies concerning the validity. First empirical evidence on the taxonomic structure
of the proposed ICD-11 points out improvements in the validity and clinical utility of the
diagnosis. For the semantic interpretation of existing concepts of mental disorder, three
positions were discussed: constructivism, realism and causal system approach. Instead of
conceiving PTSD as a natural category or social construction, it can be scientifically
beneficial to look at and consider PTSD as a comprehensive causal system of possible
trauma-related reactions. The dynamic view of research on the network structure of PTSD can
be a useful way to gain more insight into the complex psychopathology.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
PTSD comorbidity validity utility
Schlagwörter
(Deutsch)
PTBS Komorbidität Validität Nützlichkeit
Autor*innen
Valentina Bettarini
Haupttitel (Deutsch)
Theoretische Überlegungen zur Konzeptualisierung von PTBS
Hauptuntertitel (Deutsch)
das Problem: "Komorbidität"
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
81 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Brigitte Lueger-Schuster
Klassifikation
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC13640700
Utheses ID
39773
Studienkennzahl
UA | 066 | 840 | |