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Czernowitz-Wien-Montevideo
Variablen einer Identitätskonstruktion entlang einer jüdischen Familiengeschichte
Pablo Alberto Dionisio Rudich
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Zeitgeschichte
Betreuer*in
Peter Eigner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.45115
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-25682.02341.907666-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit ist eine Darstellung von erzwungener Flucht, Migration und deren Auswirkungen aus einer mikrohistorischen Perspektive. Als Beispiel dient die wechselhafte Migrationsgeschichte meiner väterlichen Großeltern aus Czernowitz, der ehemaligen Hauptstadt der Bukowina. Die Untersuchung beginnt mit der Erkundung einiger biographischen Begebenheiten aus ihren Jugendjahren in Czernowitz und setzt sich mit der Flucht nach Wien kurz nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Herbst 1914 fort. Sie befasst sich mit ihrer sozialen, persönlichen und materiellen Situation während des Krieges in der Reichshauptstadt, sowie mit den Schwierigkeiten danach, als ostjüdische Flüchtlinge die österreichische Staatsbürgerschaft zu bekommen und in Wien eine neue Existenz aufzubauen. Es wird ersichtlich, welche Auswirkungen eine „behördliche Konstruktion von Identität“ am Beginn der Ersten Republik für den Einzelnen haben konnte. Die Abhandlung wirft anschließend einen Blick auf ihr Dasein als vermutlich assimilierten Juden in Wien unter Beachtung einer zunehmenden antisemitischen Stimmung in den 1920er und 1930er Jahre und endet mit ihrer erzwungenen Ausreise nach Uruguay in August 1938. Insbesondere wird das Phänomen der fragmentierten oder multiplen Identität(en) als Folge von Vertreibung und Migration behandelt, wobei die ganze Thematik eng mit der Frage ‚einer‘ jüdischen Identität verknüpft ist. Assimilation, Akkulturation, Integration, Identifizierung, Entfremdung, Stigmatisierung und Absonderung von Menschen in der Diaspora sind einige der Begriffe, die hier ins Treffen geführt werden. Die Sicht auf individuelle Schicksale wird stets in einer historischen und soziokulturellen Kontextualisierung eingebettet. Theoretische Zugänge aus den etablierten Sozialwissenschaften werden herangezogen, um einen differenzierten Blick auf das schwer zu erfassende Konzept von Identität zu erlauben und zeitbezogen auf das verhandelte Phänomen anzuwenden.
Abstract
(Englisch)
The present work is a portrayal, from a microhistorical perspective, of forced flight, migration, and its repercussions. The changing history of migrations of my father's grandparents, from Czernowitz, former capital of Bukovina, is used as an example. The study begins with an exploration of biographical events from their childhood years in Czernowitz, and then moves on to their flight to Vienna shortly after the outbreak of World War I in the autumn of 1914. It deals with their social, personal, and material situation during the war in the imperial capital, as well as with subsequent difficulties, when East European Jewish refugees sought to obtain Austrian citizenship and build a new life in Vienna. It will become clear what impact an "official construction of identity" could have for individuals at the beginning of the First Republic. The study then takes a look at their existence as presumptively assimilated Jews in Vienna, taking into consideration the increasing anti-Semitic sentiments in the 1920s and 1930s, and ends with their forced emigration to Uruguay in August of 1938. The phenomenon of fragmented or multiple identities as a result of displacement and migration are treated in particular, and where this whole subject is closely linked to the question of "a" Jewish identity. Assimilation, acculturation, integration, identification, alienation, stigmatization and isolation of people in the diaspora are some of the concepts that engage the discussion. The portrayal of individual destinies takes always place embedded in historical and sociocultural contextualizations. Theoretical contributions from the established social sciences are employed to allow for a differentiated outlook on the elusive concept of identity, and to apply it in a time-bound manner to the phenomenon in question.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Flight Refugee Migration Identity Jews Assimilation Bukovina First World War First Republic Czernowitz Vienna
Schlagwörter
(Deutsch)
Flucht Migration Identität Judentum Assimilation Akkulturation Bukowina Buko-Wiener Erster Weltkrieg Erste Republik Czernowitz Wien
Autor*innen
Pablo Alberto Dionisio Rudich
Haupttitel (Deutsch)
Czernowitz-Wien-Montevideo
Hauptuntertitel (Deutsch)
Variablen einer Identitätskonstruktion entlang einer jüdischen Familiengeschichte
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
118 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Peter Eigner
Klassifikation
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte
AC Nummer
AC13423625
Utheses ID
39936
Studienkennzahl
UA | 066 | 803 | |
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