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Die Aufarbeitung der rumänischen kommunistischen Vergangenheit in rumänischen Geschichte-Schulbüchern
am Beispiel zwei aktueller Schulbücher der Verlage Corint und Editura Didacticǎ şi Pedagogicǎ
Margot Landl
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Politikwissenschaft
Betreuer*in
Dieter Segert
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.45186
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-25688.70613.492659-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Masterarbeit beschäftigt sich mit der Darstellung der zwei Phasen des rumänischen Kommunismus – der Volksrepublik von 1945 bis 1965 unter Gheorghe Gheorghiu-Dej und dem Einfluss der Sowjetunion sowie der eher nationalkommunistisch orientierten Sozialistischen Republik von 1965 bis 1989 unter Nicolae Ceauşescu – in aktuellen rumänischen Geschichte-Schulbüchern. Lange Zeit wurde dieses Kapitel in der rumänischen Geschichte im Schulunterricht ausgespart, so wie auch eine politische und gesellschaftliche Aufarbeitung nur wenig erfolgte. Mit der Hinrichtung des Ehepaars Ceauşescu schien die kommunistische Herrschaft beendet und konnte gerade dadurch unter der Oberfläche weiterwirken. Bis heute ist die Transformation in Rumänien zu einem stabilen demokratischen System noch nicht vollständig abgeschlossen, was beispielsweise eine hohe Wählervolatilität zeigt. Nicht abgeschlossen ist auch die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Staatssozialismus. So existieren bis heute Geschichtskontroversen zur Rolle der Sowjetunion, der Person und Herrschaft Nicolae Ceauşescus, der Revolution von 1989 und vor allem der Rolle, die das rumänische Volk bei der Aufrechterhaltung des Systems gespielt hat. Allerdings befähigt erst eine differenzierte Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit und ihren verschiedenen Deutungsmöglichkeiten zu aktiver politischer Partizipation. Sie gibt Aufschluss über das Verhältnis von Staat und Gesellschaft und die Aufgaben der beiden Akteure und ermöglicht so die Verankerung von Konzepten wie Demokratie und Zivilgesellschaft in einer Gesellschaft. Da dies zu einem großen Teil in der Hand von Schulen liegt, werden im empirischen Teil der Arbeit zwei Geschichte-Lehrwerke der Verlage Corint und Editura Didactică şi Pedagogică mit der Methode der evaluativen qualitativen Inhaltsanalyse verglichen und durch quantitative Forschung ergänzt. Die Analyse zeigt, dass die Periode des Kommunismus in aktuellen rumänischen Geschichte-Schulbüchern immer noch eher spärlich behandelt wird. In beiden Lehrwerken ist die Darstellung dieses Kapitels der Geschichte überwiegend negativ, im Buch von Corint noch ein wenig expliziter. Der Staatssozialismus wird dabei in beiden Lehrwerken konsequent als „Totalitarismus“ bezeichnet, was auf die modernere Theorie der nachholenden Modernisierung nicht eingeht und die systemerhaltende Rolle der Bevölkerung insgesamt eher ausklammert.
Abstract
(Englisch)
This master’s thesis explores the depiction of the two stages of Romanian communist history – the People’s Republic from 1945 to 1965 under Gheorghe Gheorghiu-Dej and the influence of the Sovjet Union as well as the more national-communist orientated Socialist Republic from 1965 to 1989 under Nicolae Ceauşescu – in current Romanian history textbooks. For a long time this chapter of Romanian history has remained untouched in the classroom, just as a political and social rehabilitation has not really taken place. With the execution of the reigning couple Nicolae and Elena Ceauşescu the communist rule seemed to be terminated but in fact this was the reason why it was able to continue under the surface. Until today Rumania’s transformation into a firm democratic system has not been completed, which is reflected, for example, in the high electoral volatility. Additionally, the examination of the history of state socialism has not been finished. Up to present day, there are historical controversies concerning the role of the Soviet Union, the person and reign of Nicolae Ceauşescus, the revolution of 1989 and especially the role the Romanian people played for the maintenance of the system. Nevertheless, only a differentiated examination of the own past and the different prospects of its interpretation empower the people affected to active political participation. It sheds light on the relation between state and society as well as the duties and responsibilities of both actors. Thereby, it enables the establishment to implement concepts like democracy and civil society in the Romanian society. Due to the role schools play in this process, the empirical part of the thesis compares two history textbooks of the publishing companies Corint and Editura Didactică şi Pedagogică. The method used is evaluative qualitative content analysis supplemented with some quantitative analysis. Research shows that the period of communism in current Romanian history textbooks is still covered poorly. In both textbooks the depiction of this chapter of history is mainly negative, in the textbook of Corint even a bit more explicite. The state socialism is consequently labelled as “totalitarism”; an approach that does not consider the more modern theory of belated modernisation and which excludes the role of the Romanian people for the maintenance of the communist system.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Romania communism state socialism post-socialism textbook research
Schlagwörter
(Deutsch)
Rumänien Kommunismus Staatssozialismus Postsozialismus Schulbuchforschung
Autor*innen
Margot Landl
Haupttitel (Deutsch)
Die Aufarbeitung der rumänischen kommunistischen Vergangenheit in rumänischen Geschichte-Schulbüchern
Hauptuntertitel (Deutsch)
am Beispiel zwei aktueller Schulbücher der Verlage Corint und Editura Didacticǎ şi Pedagogicǎ
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
120 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Dieter Segert
Klassifikation
89 Politologie > 89.15 Kommunismus
AC Nummer
AC13644170
Utheses ID
39989
Studienkennzahl
UA | 066 | 824 | |
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