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Die Auswirkungen von Gemeindefusionen auf die Wahlergebnisse in den Gemeinden am Beispiel der Steiermark 2013-2015
Florian Teurezbacher
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Politikwissenschaft
Betreuer*in
Karl Ucakar
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.45204
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-25681.12737.374952-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Gemeindestrukturreform in der Steiermark war ein wesentlicher Eckpfeiler der Reformpartnerschaft aus SPÖ und ÖVP. Nach der leichten Wahlniederlage bei der Landtagswahl 2010 einigten sich Landeshauptmann Voves und sein Stellvertreter Schützenhöfer auf eine neue Form der Kooperation um die Steiermark wesentlich zu erneuern. In diesem Zusammenhang standen in der Folge die Diskussionen um Gemeindefusionen im medialen Fokus. Die Verluste für SPÖ und ÖVP waren bei allen drei analysierten Wahlen (Nationalratswahl 2013, Gemeinderatswahlen 2015 und Landtagswahlen 2015) beträchtlich, aber die Fusionen an sich nur eine bedingt gute Erklärung. Angesichts anderer weit unpopulärerer Themen wie beispielsweise den Angehörigenregress, wurde die emotionalisierende Wirkung der Gemeindefusionen offenbar zu sehr auf mögliches Wahlverhalten übertragen. Die starke Ablehnung zeigte sich aber nur lokal, denn insgesamt wurde eine kommunale Strukturreform sogar mehrheitlich begrüßt. Von daher wurde verkürzt von Einzelfällen auf die Gesamtheit rückgeschlossen. Dennoch sollten die Auswirkungen nicht unterschätzt werden, auch wenn es sinnvoll ist, den Protest – beziehungsweise die massiven Verluste der Reformpartnerschaft bei der ihnen zuzuordnenden Landtagswahl – kumulativ aufzufassen. Insgesamt zeigen sich auf allen drei Ebenen recht ähnliche Muster, ein leichter Malus für die ÖVP und ein leichter Bonus für die FPÖ in Fusionsgemeinden. Sonstige Listen haben bei den Gemeinderatswahlen in Fusionsgemeinden stark aufgezeigt, speziell in solchen Gemeinden, wo der Widerstand am größten war. Die SPÖ kann durch die Fusionen allerdings keinerlei Rückschlüsse auf ihre durchgängigen Verluste ziehen, Themen, die als Einschnitte in den Sozialstaat gesehen werden können, könnten hier mehr gegriffen haben. Interessanterweise hat von der hohen Proteststimmung und der dadurch gegebenen Volatilität von vielen WählerInnen kaum eine andere Partei in der Opposition außer der FPÖ profitiert.
Abstract
(Englisch)
The municipal structural reform was a cornerstone of the so-called “Reformpartnerschaft” in Styria, consisting of the Social Democratic Party of Austria (SPÖ) and the Austrian People’s Party (ÖVP). Governor Franz Voves and his deputy Hermann Schützenhöfer arranged a new form of cooperation in order to renew Styria substantially, after a minor defeat in the state election 2010. The “Reformpartnerschaft” consisted of many smaller and bigger reforms, but the media focused on the debates over the municipal structural reform, as many towns resisted against their dissolution. The losses for the Social Democrats and the People’s Party were enormous in all three analyzed elections (General election 2013, Communal elections 2015 and State election 2015), but the municipal structural reform can only be part of the explanation of the harsh minus. Considering other, far more unpopular reforms such as a recourse for relatives in the care sector, the emotionalizing effect of the mergers of municipalities were obviously assigned too much on potential electoral behavior. Deep rejection of the reform exhibited rather locally, but overall, the municipal reforms were welcomed by a broad majority. Single cases were maybe generalized too much. Nevertheless, the consequences should not be underrated, despite it is adequate to cumulate the protest as a whole – or the losses of the parties of the Reformpartnerschaft in the State election, the level for which they are responsible themselves. Overall, all three elections exhibited rather similar patterns, a slight malus for the ÖVP and a small bonus for the Freedom Party of Austria (FPÖ) in merged municipalities. Lists of citizens were also a major winner in merged municipalities in the Communal elections, especially where the resistance against the reform was strongest. However, the SPÖ should not draw easy conclusions about their continuous losses, other topics – which may be regarded as welfare state cuts – could have been far more important than the municipal reforms. Interestingly, despite a mood of protest in the state and the thereby high volatility of voters, hardly any other opposition party made profit from the losses of the Reformpartnerschaft than the right-wing FPÖ.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Gemeindestrukturreform Steiermark Reformpartnerschaft Protest Fusionen
Autor*innen
Florian Teurezbacher
Haupttitel (Deutsch)
Die Auswirkungen von Gemeindefusionen auf die Wahlergebnisse in den Gemeinden am Beispiel der Steiermark 2013-2015
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
117 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Karl Ucakar
Klassifikationen
89 Politologie > 89.55 Politische Entscheidung ,
89 Politologie > 89.57 Politische Beteiligung
AC Nummer
AC13445482
Utheses ID
40005
Studienkennzahl
UA | 066 | 824 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1