Detailansicht

Medizinjournalismus - Inhalte, Akteure und Rahmenbedingungen
Martina Nitsch
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Roland Burkart
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.4508
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29965.84484.922163-7
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Arbeit widmet sich im Rahmen einer Auftragsforschung für das Ludwig Boltzmann Institut für Health Technology Assessment den ökonomischen und rechtlichen Aspekten der österreichischen Medizin-und Gesundheitsberichterstattung. Es wurde davon ausgegangen, dass in der Medizin- und Gesundheitsberichterstattung neben Journalisten und Redakteuren, einerseits die pharmazeutische Industrie und anderseits Mediziner und Ärzte besonders große Einflussgrößen darstellen. Eine Analyse der Inhalte der Pharmaberichterstattung und das Aufzeigen der Relationen zwischen den einzelnen Akteuren und der jeweiligen Rahmenbedingungen bildete die Basis der Untersuchung. Ausgehend von der Überlegung, dass sich der Medizinjournalismus im Vergleich zum Journalismus anderer Ressorts in Bezug auf inhaltliche und ökonomische Faktoren wesentlich unterscheidet, wurde als theoretisches Kernstück die Nachrichtenwert-Theorie herangezogen. Den Ausgangspunkt bildete die Frage nach der Verallgemeinerbarkeit Theorie von Joachim Friedrich Staab. Bislang wurde deren Geltungsbereich nur im Bereich der politischen Berichterstattung nachgewiesen. Durch die Analyse der ökonomischen Hintergründe der einzelnen Akteure konnten Verbindungen zu weiteren kommunikationstheoretischen Ansätzen hergestellt werden. Zum einen wurde die Bedeutung von Agenda-Setting-Prozessen im Medizinjournalismus diskutiert. Dabei wurde ein erhöhtes Augenmerk auf die Pressearbeit der pharmazeutischen Industrie gelegt, die mit gezielten Agenda-Building-Prozessen in Verbindung gebracht wurde. Andererseits wurde auch die Funktion der Journalisten und Redakteure innerhalb des Agenda-Settings analysiert. Etwaige ökonomische und wirtschaftliche Interessen der letzt genannten Gruppe wurden zudem vor dem Hintergrund von PR-theoretischen Ansätzen thematisiert. Im Hinblick auf die Rolle bzw. die Funktion der Ärzte diente die Verbindung zur Opinion Leader-Forschung als aufschlussreich. Neben bestimmten persönlichen Eigenschaften wurde auch die Rolle von Ärzten innerhalb ihres sozialen Umfeldes diskutiert. Als ergänzendes qualitatives Element wurden neun Experteninterviews mit jeweils drei Vertretern der Redakteure/Journalisten, der Mediziner und der Pharmaindustrie durchgeführt. Die Ergebnisse der Inhaltsanalyse und der Interviews lassen darauf schließen, dass die Medizinberichterstattung auch von anderen Kriterien beeinflusst wird und somit nicht ausschließlich im Rahmen der Nachrichtenwert-Theorie erklärt werden kann. Die von Staab diskutierte Allgemeingültigkeit der Nachrichtenwert-Theorie und die Adäquatheit der Methode muss daher im Hinblick auf die Medizinberichterstattung angezweifelt werden. Dahingehend wird von der Autorin eine Einordnung der Theorie in ein übergeordnetes Modell, das auch externe Einflüsse berücksichtigt, vorgeschlagen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Medizinjournalismus Medizinjournalist Gesundheitsbericherstattung medizinische Berichterstattung Agenda Building Opinion Leader pharmazeutische Industrie
Autor*innen
Martina Nitsch
Haupttitel (Deutsch)
Medizinjournalismus - Inhalte, Akteure und Rahmenbedingungen
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
305 S. : Ill., graf. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Roland Burkart ,
Johann Haas
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.99 Kommunikationswissenschaft: Sonstiges ,
44 Medizin > 44.99 Medizin: Sonstiges
AC Nummer
AC05039484
Utheses ID
4004
Studienkennzahl
UA | 092 | 301 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1