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Geflüchtete im Spiegel deutscher Tageszeitungen
eine kritische Diskursanalyse zur medialen Repräsentation in Kommentaren
Mareike Wacha
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Europäische Ethnologie
Betreuer*in
Klara Löffler
DOI
10.25365/thesis.45354
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-25684.86344.832854-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Fluchtbewegungen nach Europa waren von Sommer 2015 bis Frühjahr 2016 ein dominantes Thema in den Medien und haben wie kein anderes Thema die öffentlichen Debatten so stark geprägt. Durch die Auseinandersetzungen über Geflüchtete wurden nationale Identitäten und europäische Solidarität neu verhandelt.
Die Arbeit ist der Frage nachgegangen wie Geflüchtete in Kommentaren in deutschen Tageszeitungen repräsentiert werden. Anhand von drei Zeitspannen, die sich von August 2015 bis Jänner 2016 ziehen, wurde exemplarisch untersucht wie die medialen Diskurse geprägt waren. Mittels der Kritischen Diskursanalyse wurden Argumentationsmuster und Diskursstränge herausgearbeitet.
Zu Beginn des Sommers war vor allem die ‚Willkommenswelle‘ präsent. Viel beschrieben sind die emotionalen Situationen an deutschen Bahnhöfen, an denen viele Organisationen und ehrenamtliche Helfer*innen die ankommenden Geflüchteten mit Trinkwasser, Nahrungsmitteln und Kleidungsstücken versorgten. In dieser Periode sind Mitleids- und Bevormundungsdiskurse prägend – aber auch Diskurse der Bedrohung. Mit den Anschlägen von Paris am 13. November 2015 änderte sich das Bild. Von Seiten der Politik und Medien wurde eine Verbindung zwischen Flucht und Terrorismus geschlagen, die zwar hinterfragt blieb, aber trotzdem ihre Wirkung zeigte. Vor allem der Bedrohungsdiskurs wurde verstärkt sichtbar. Durch die Silvesternacht 2015/2016 änderte sich die Wahrnehmung von Geflüchteten dramatisch. In Köln kam es zu Übergriffen auf Frauen* und zahlreichen Diebstählen. Schon bevor es ermittelte Täter gab, fokussierte sich der Diskurs auf Migrierte und Geflüchtete. Der Rechtfertigungsdiskurs der Ablehnung wurde zentral in öffentlichen Debatten und der Bedrohungsdiskurs verschärfte sich.
Der mediale Diskurs in den Medien weist rassistische Tendenzen auf, vor allem festzustellen durch die Diskurse der Bevormundung, der Bedrohung und der Rechtfertigung der Ablehnung. Geflüchtete werden als amorphe Masse entindividualisiert dargestellt. Sie selbst kommen in der medialen Repräsentation kaum zu Wort. Es findet hauptsächlich ein ‚Reden über sie‘ statt. Nur selten schaffen es Kommentator*innen das Narrativ von ‚Wir‘ und ‚Sie‘ aufzubrechen.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Geflüchtete Medien Kommentare Flüchtlinge Kritische Diskursanalyse
Autor*innen
Mareike Wacha
Haupttitel (Deutsch)
Geflüchtete im Spiegel deutscher Tageszeitungen
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine kritische Diskursanalyse zur medialen Repräsentation in Kommentaren
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
92 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Klara Löffler
AC Nummer
AC13478209
Utheses ID
40135
Studienkennzahl
UA | 066 | 823 | |