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Sigmund Freud, das ʽCocainʼ und die Morphinisten
ein Beitrag zur Geschichte der wissenschaftlichen und klinischen Praxis im Umgang mit Suchtmitteln (1850-1890)
Anna Lindemann
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie (Diss.geb.: Geschichte, DK: Naturwissenschaft im historischen, philosophischen und kulturellen Kontext)
Betreuer*in
Mitchell Ash
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.45513
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-25683.25339.265265-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das neue Arzneimittel „Cocain“ wurde Ende des 19. Jahrhunderts breit erforscht. Besonders im Rahmen der europäischen Cocain-Forschung hat Sigmund Freud eine zentrale Rolle gespielt, die im ersten Teil der Dissertation aufgezeigt wird. Dazu werden 1) nationale Forschungstraditionen ab 1850 herausgearbeitet, 2) Freuds Cocain-Studien (1884-87) kontextualisierend untersucht sowie 3) sein Einfluss auf andere Cocain-Forscher anhand von Rezeptionstendenzen veranschaulicht. Es wird nachvollzogen, wie die „Cocainsucht“ in Europa als neue Krankheit entsteht, wie sie aufgefasst wird und wie sich diese Entwicklung auf den weiteren Umgang mit Cocain als Arznei- und Suchtmittel auswirkt. Im zweiten Teil der Dissertation wird eine Form der von Freud angeregten Versuche herausgegriffen und sowohl in Bezug auf ihre theoretische Fundierung als auch methodisch und epistemologisch näher untersucht: die klinischen Cocain-Versuche an Morphinisten, die besonders Anstaltsärzte im deutschen Sprachraum Mitte der 1880er Jahre durchgeführt haben. Anhand einer Untersuchung der Entzugsbehandlungen von Morphinisten und der Vorgehensweisen bei den Cocain-Erprobungen in diesem Kontext, sowie mit der Analyse der literarischen Darstellungen und Deutungen dieser Versuche wird der klinische und wissenschaftliche Umgang mit Arznei- und Suchtmitteln exemplarisch erfasst.
Abstract
(Englisch)
In the late 19th century, cocaine, a new drug was broadly investigated. Sigmund Freud played a major role in this research, as is shown in the first part of this dissertation. To this end, 1) national research traditions since 1850 are studied, 2) Freudʼs research into cocaine (1884-1887) is considered in this context, and 3), based on his reception, Freud’s impact on other cocaine researchers is demonstrated. In the second part of the present dissertation, one type of experiments is singled out for further investigation of its theoretical underpinnings, methods, and epistemology: the clinical trials on morphine addicts with cocaine, which were performed by resident physicians in German-speaking Europe in the 1880th. By investigating morphine deprivation and the methods of clinical research into cocaine and by analyzing the written accounts and the interpretations of these experiments, the scientific and clinical usage of pharmaceuticals and addictive drugs (1850-90) is exemplarily covered.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Sigmund Freud Cocaine Research into Cocaine Clinical Trials Psychopharmacology Morphine Addiction
Schlagwörter
(Deutsch)
Sigmund Freud Psychopharmakologie Humanversuche klinische Arzneimittelversuche Kokain Morphin Sucht Suchtbehandlung
Autor*innen
Anna Lindemann
Haupttitel (Deutsch)
Sigmund Freud, das ʽCocainʼ und die Morphinisten
Hauptuntertitel (Deutsch)
ein Beitrag zur Geschichte der wissenschaftlichen und klinischen Praxis im Umgang mit Suchtmitteln (1850-1890)
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
336 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Mitchell Ash ,
Albrecht Hirschmüller
Klassifikation
15 Geschichte > 15.36 Europäische Geschichte 1815-1914
AC Nummer
AC13464665
Utheses ID
40273
Studienkennzahl
UA | 792 | 312 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1