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Carl Maria von Webers Anspielungen auf eigene Opern und patriotisch konnotierte Werke in der Kantate "Kampf und Sieg (Op. 44)"
Sabrina Kollenz
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Musikwissenschaft
Betreuer*in
Birgit Lodes
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.45592
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-14957.74949.573968-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Friedrich Wilhelm Jähns weist in seinem Werkverzeichnis Carl Maria von Weber in seinen Werken. Chronologisch – thematisches Verzeichniss seiner sämmtlichen Compositionen […], Berlin: Schlesinger 1871 (dort auf Seite 207) darauf hin, dass Carl Maria von Webers Kantate Kampf und Sieg. Cantate zur Feier der Vernichtung des Feindes im Juni 1815 bei Belle-Alliance und Waterloo (Op. 44) musikalische Bezüge auf seine Opern Silvana, Abu Hassan und auf das Lied „Lützows wilde Jagd“ aus Leyer und Schwert (Op. 42, Nr. 2) aufweist, aber auch in seiner Jubel-Ouvertüre sowie in der Oper Euryanthe Bezug auf Op. 44 genommen wird. Basierend auf diesen Erkenntnissen Jähns', die um das Lied „Gebet vor der Schlacht“ (ebenfalls aus Leyer und Schwert, Op. 42, Nr. 3) ergänzt werden, wird in vorliegender Masterarbeit der Frage nachgegangen, welcher Art diese musikalischen Bezüge sind: Handelt es sich um Allusionen, wie im Titel angekündigt? Oder doch um musikalische Topoi oder gar Zitate? Der Überblick über die Definitionen der Begriffe kontrastive und assimilative Allusion bzw. Anspielung, Zitat, Anleihen, Ähnlichkeiten, aber auch des Topos, die Berücksichtigung der Entstehungsgeschichten und insbesondere der musikanalytische Vergleich sollen dabei helfen, Antworten auf die Fragen nach der Art der musikalischen Bezugnahmen, deren Bedeutungen und Funktionen zu erhalten. Ebenso wird auf den Aspekt des Stellenwertes der Werke als auch auf die Frage, ob in den Liedern „Gebet vor der Schlacht“ und „Lützows wilde Jagd“ aus Leyer und Schwert und in der Kantate Op. 44 ein „idealer“ oder „realer“ Verlauf einer Schlacht dargestellt werden, eingegangen. Die vorliegende Arbeit zeigt, dass Jähns' Beobachtungen an musikalischen Bezügen um weitere ergänzt werden können. Darüber hinaus können diese mithilfe des musikanalytischen Vergleichs als assimilative Allusionen, Topoi, Zitate, aber auch als Allusionen mit gleichzeitig vorhandenem Topos benannt werden. Welch bedeutenden Einfluss die Aufführungen auf die Wahrnehmung und Benennung von musikalischen Bezügen haben können, wird im Zuge der Diskussion um eine assimilative Allusion innerhalb des Vergleichs von „Gebet vor der Schlacht“ aus Leyer und Schwert mit Nr. 4 der Kantate Op. 44 deutlich. Was den Topos betrifft, so werden verschiedene Ausprägungen und daneben auch Grade an Individualisierungen zu beobachten sein, die (genauso wie Zitat und Allusion) Hinweise auf die Arbeitsweise C. M. v. Webers geben können. Im Bezug auf die Arbeitsweise, aber auch auf den Stellenwert wird zu sehen sein, dass C. M. v. Weber die Vorlage(n), auf die er sich im jeweiligen „neuen“ Werk bewusst bezog, grundsätzlich je nach Aktualität, Popularität bzw. Erfolg des „alten“ Werkes auswählte (sozusagen, um die Chance auf den Erfolg des neuen Werkes zu erhöhen) und danach, ob es sich bei dem neuen Werk um ein Widmungs- und/ oder Auftragswerk handelte; auch das berufliche Vorhaben dürfte bei der Wahl der Vorlage eine entscheidende Rolle gespielt haben.
Abstract
(Englisch)
In his catalogue of Carl Maria von Weber's works (Carl Maria von Weber in seinen Werken. Chronologisch – thematisches Verzeichniss seiner sämmtlichen Compositionen […], Berlin: Schlesinger 1871, see page 207) Friedrich Wilhelm Jähns points out the musical connections between Weber's cantata Kampf und Sieg. Cantate zur Feier der Vernichtung des Feindes im Juni 1815 bei Belle-Alliance und Waterloo (op. 44) and his operas Silvana, Abu Hassan, to the song „Lützows wilde Jagd“ from Leyer und Schwert (op. 42, Nr. 2), as well as to the musical references between the Jubel-Ouvertüre and his opera Euryanthe to op. 44. To this list of works the song „Gebet vor der Schlacht“, which ist part of Leyer und Schwert (op. 42, Nr. 3) too, can be added. Based on these findings of musical references the central question of the present master thesis is, whether these references could be referred to as (assimilative or contrastive) allusions (as mentioned in the title), musical topoi or quotations. The overview of the definition of the terms allusion (divided in to contrastive and assimilative), quotation, borrowing, resemblances and topos as well as the consideration of the development of these works and most notably the analytical comparison should help deriving the answers to the question about what kind of musical references are found, and about their meanings and functions. The aspect of the significance of the works discussed in the analysis as well as the question about whether the songs „Gebet vor der Schlacht“ and „Lützows wilde Jagd“ from Leyer und Schwert and the cantata op. 44 represent an „ideal“ or „real“ progress of a battle will be considered too. This master thesis shows that to Jähn's list of observations of musical references some more can be added. Furthermore by means of the analysis they can be identified as assimilative allusions, topoi, quotations and even as allusions co-occurring with a topos. The discussion about the assimilative allusion within the comparison of „Gebet vor der Schlacht“ from Leyer und Schwert with nr. 4 of the cantata op. 44 will demonstrate the performances' wide influence on perception and identification of musical references. As for the topos various manifestations can be seen aside from the grades of individualisations, which (just like quotation and allusion) can give indications of C. M. v. Weber's way of working. Referring to C. M. v. Weber's way of working, as well as the significance of the works discussed in the analysis, it can be seen that C. M. v. Weber chose his model, to which he was referring intentionally in the „new“ work, mainly depending on their actuality, popularity respectively success (so to say, to increase chances for the new work's success), but also on the question if the new work is a dedicated or a commissioned piece.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Carl Maria von Weber Battle and Victory 19th Century Topos Allusion Citation Musicology
Schlagwörter
(Deutsch)
Historische Musikwissenschaft Carl Maria von Weber Kampf und Sieg 19. Jahrhundert Topos Allusion Zitat
Autor*innen
Sabrina Kollenz
Haupttitel (Deutsch)
Carl Maria von Webers Anspielungen auf eigene Opern und patriotisch konnotierte Werke in der Kantate "Kampf und Sieg (Op. 44)"
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
326 Seiten : Notenbeispiele
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Birgit Lodes
Klassifikation
24 Theater > 24.50 Historische Musikwissenschaft
AC Nummer
AC13479437
Utheses ID
40340
Studienkennzahl
UA | 066 | 836 | |
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