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Experiments with a pulsed Talbot Lau matter-wave interferometer
Jonas Rodewald
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Physik
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Doktoratsstudium NAWI aus dem Bereich Naturwissenschaften (Dissertationsgebiet: Physik)
Betreuer*in
Markus Arndt
DOI
10.25365/thesis.45613
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-20974.56090.686266-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Das quantenmechanische Superpositionsprinzip postuliert, daß massive
Teilchen delokalisiert sein können und sich als Materiewellen im Raum
ausbreiten. Dieses Verhalten konnte bisher z.B. Photonen, Neutronen,
Atomen und vielen Molekülen nachgewiesen werden, und dennoch ist
es bis heute ungeklärt, ob Teilchen beliebiger Masse in solche Überlagerungszustände
gebracht werden können. In dieser Arbeit stelle ich ein
gepulstes Lichtgitter Materiewellen (OTIMA) Interferometer vor, welches
wir gebaut haben, um nach einer Massenabhängigkeit dieser Phänomene
zu suchen [1, 2]. Das Experiment basiert auf dem Talbot Lau Effekt
und besteht im Kern aus drei stehende Lichtwellen, die durch Retroreflektion
von Lichtpulsen an einer einzelnen Spiegeloberfläche entstehen.
Die Teilchen, die durch die Bäuche der Stehwellen fliegen, werden durch
Photoionisation oder Photofragmentation aus dem Teilchenstrahl entfernt
[3, 4]. So entsteht ein räumliches Muster in der Teilchendichte.
Wie stark dabei diese Lichtpulse als absorptive Gitter und Phasengitter
wirken ist durch die Photoionisations- und Photofragmentationseffizienz
bzw. die optische Polarisierbarkeit der Teilchen im Gitter bestimmt.
Im OTIMA Interferometer kommen zu diesem Zweck 157nm Laser zum
Einsatz, so daß die Stehwellengitter Perioden von unter 80 nm haben.
Optische Gitter haben zudem den Vorteil eines variablen Öffnungsverhältnisses,
welches durch die Laserpower in den Stehwellen gegeben ist:
je kleiner das Öffnungsverhältnis, desto größer sind Interferenzkontrast
und Messprezision. Dabei macht die Verwendung einer gemeinsamen
Randbedingung für alle drei Stehwellen die Messungen robuster gegen
Dephasierung durch mechanische Vibrationen der Apparatur. Durch die
nicht-dispersiveWechselwirkung zwischen den Gittern und den interferierenden
Teilchen wird das Experiment in Zukunft Interferenzmessungen
mit immer größerern Teilchen erlauben und könnte damit die Suche nach
neuartigen Dekohärenzeffekten oder objektiven Kollapsmechanismen ermöglichen
[1,2]. Im Rahmen dieser Arbeit bespreche ich die Fortschritte
in der Charakterisierung des Interferometers und diskutiere systematische
Effekte, welche den Interferenzkontrast beeinflussen [5]. Außerdem
zeige ich Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie, welche die Eignung maßgeschneiderter
Nanoteilchen für Tests des Welle-Teilchen-Dualismus in
unserem Experiment untersucht.
Das OTIMA Interferometer ist der quantenphysikalischen Grundlagenforschung
gewidmet, ermöglicht aber auch spektroskopische Messungen
von Teilcheneigenschaften [6]. Im letzten Teil dieser Arbeit stelle ich ein
paar solch angewandter OTIMA Experimente vor.
Abstract
(Englisch)
According to the quantum superposition principle, massive particles can
be delocalized and propagate though space as waves of matter. To date
it is not known whether this principle holds for particles of all masses
or if there exists a mass limit to its validity. Matter-wave interferometry
is a direct test of such delocalization of particles. In this thesis I
present the optical time-domain matter-wave (OTIMA) interferometer,
an experiment that was specifically designed to probe and exploit superposition
states of large particles [1, 2]. The setup is of the Talbot
Lau-type and utilizes three pulsed standing wave laser gratings. Such
optical structures imprint a periodic pattern onto the traversing matter
waves through photo depletion of the particle density at the standing
wave antinodes. The particle’s optical polarizability and the efficiency of
photoionization or dissociation of the particles at the grating wavelength
determine how strongly the standing waves act as phase gratings and
absorptive masks with a grating period of d. All three standing
waves are generated for only a few nanoseconds by retro-reflecting
157nm laser pulses at a single mirror surface, leading to a grating period
of less than 80nm [3, 4]. The time-domain interferometer scheme offers
high visibility and measurement precision while the common boundary
condition for the standing waves provides robustness towards vibrational
dephasing [1]. Since the optical gratings interact non-dispersively with
the interfering particles, the setup enables interference experiments with
large and heavy particles in a quest for novel decoherence effects or objective
collapse mechanism [1, 2]. I present experimental progress in
characterizing the interferometer in conjunction with various different
particle beam sources and discuss systematic effects on the interference
contrast [5]. Proof of principle results of interference experiments with
tailor-made nanoparticles are presented and discussed in the context of
high-mass matter-wave interferometry. On the applied side, the ability
to resolve particle deflection by a small fraction of the grating period
facilitates measurements of the interaction between interfering particles
and external probe fields, such as running or standing light fields [6].
Various different schemes for spectroscopy in the OTIMA interferometer
are discussed.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Talbot Lau time domain matter-wave interferometry OTIMA wave-particle duality
Schlagwörter
(Deutsch)
Talbot Lau Materiewelleninterferometrie OTIMA Welle-Teilchen Dualismus
Autor*innen
Jonas Rodewald
Haupttitel (Englisch)
Experiments with a pulsed Talbot Lau matter-wave interferometer
Paralleltitel (Deutsch)
Experimente mit einem gepulsten Talbot Lau Materiewelleninterferometer
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
121 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Ernst Rasel ,
Thorsten Schumm
Klassifikation
33 Physik > 33.23 Quantenphysik
AC Nummer
AC14493273
Utheses ID
40356
Studienkennzahl
UA | 796 | 605 | 411 |