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Hate Speech
Plädoyer für eine neue Kommunikationskultur
Theresa Gottschlich
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Magisterstudium Publizistik-u.Kommunikationswissenschaft
Betreuer*in
Petra Herczeg
DOI
10.25365/thesis.45630
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-20974.85703.812859-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die zunehmende Verrohung der Sprache und das wachsende Hasspotential sind zu einem gesamtgesellschaftlichen Problem geworden. Insbesondere soziale Medien können als „Resonanzkörper des Hasses“ verstanden werden. Hate Speech wird durch medien- und nutzungsspezifische Faktoren des Netzes gefördert, beschleunigt und verstärkt. Diese Magisterarbeit zeigt, dass die Problemstellung des Hasses in der Gesellschaft wesentlich tiefer reicht, als es die derzeit diskutierten Perspektiven – primär repressiver und nicht präventiver Art - nahelegen. Bei Hate Speech handelt es sich um ein komplexes Phänomen, das einer interdisziplinären Betrachtung und Analyse bedarf. Versteht sich die Kommunikationswissenschaft als kritische Sozialwissenschaft, dann muss sie in dem Problem des Hate Speech eine zentrale Herausforderung sehen, Gegenstrategien zu entwickeln. Die vorliegende Arbeit geht daher der Frage nach, welche kommunikativen Maßnahmen gegen die Verrohung der Kommunikation, vor allem im Online-Bereich, ergriffen werden können.
Dazu ist es notwendig, auf relevante Theorieansätze aus den Bereichen Kommunikationswissenschaft, Psychologie, Philosophie, Soziologie sowie Rechtswissenschaft zurückzugreifen. Im Bereich der Medien- und Kommunikationstheorie stützt sich die Arbeit primär auf den Symbolischen Interaktionismus (einschließlich Uses-and-Gratifikation-Approach) nach Mead und im Zusammenhang mit der Frage nach dem identitätsstiftenden Potential sozialer Medien auf den Anerkennungsbegriff nach Honneth und Mead.
Zentrale Erkenntnisse zeigen, dass die Antwort auf das Problem Hate Speech in einer neuen Kommunikationskultur liegt, deren Kern die Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg darstellt. Ihr Fundament sind die Prinzipien der Menschenrechte. Gezeigt wird, dass die traditionelle Medienpädagogik zu kurz greift, wenn es lediglich um die Vermittlung „digitaler Kompetenzen“ geht. Vielmehr macht diese Arbeit deutlich, dass eine neue Kommunikationskultur gegen den Hass auch einer neuen Kommunikationspädagogik im Sinne einer menschenrechtsbasierten Gewaltfreien Kommunikation bedarf. Würden Bildungsziele im Sinne einer Gewaltfreien Kommunikation verfolgt werden, ist es vorstellbar, damit ein reales Gegengewicht nicht nur zum Hass im Netz sondern auch in der Gesellschaft zu setzen. Es kann nämlich nur dann ein gewaltfreies Mediennutzungsverhalten erwartet werden, wenn es zuvor auf Ebene der zwischenmenschlichen Kommunikation verinnerlicht wurde.
Abstract
(Englisch)
Our increasingly brutal language and the potential for hate has become a major issue for society as a whole. Especially in social media, hate speech has found a body of resonance and fertile ground for its distribution and perpetuation.
This master’s thesis demonstrates that the roots of the problem are much deeper than currently assumed. Hate speech is a complex phenomenon that requires a multi-disciplinary approach and analysis. If the field of communication is understood also as a critical social science, then it must regard the problems of hate speech as a crucial challenge, and ideally offer counter-strategies. Hence, this master’s thesis focuses on finding answers and measures to combat hate speech and curb the trend of an increasing brutalization reflected in our use of language.
This interdisciplinary issue is approached via a number of theories and studies from the fields of communication, psychology, philosophy, sociology and law. Significant theories are (among others) the symbolic interactionism e.g. the Uses-and-Gratification-Approach (Mead), as well as, social-philosophical discourses in the realm of inter-personal recognition and appreciation (Honneth and Mead).
Key findings demonstrate that the answer to the issue of hate speech lies in a new “culture of communication”, which has at its core a non-violent communication, according to Marshall B. Rosenberg. Its foundation is none less than the principles of human-rights. It is demonstrated that the traditional media-pedagogy falls short by merely exercising “digital competence”. More than anything, this master’s thesis shows that a culture of communication that opposes hatred demands a new pedagogy, which is based on non-violence and human rights. If we are to pursue educational goals of non-violent communication, then it could be possible to counter and oppose hate speech, not only online, but also in our society. We can only demand a non-violent use of social media, when we have internalized this non-violence in our inter-personal communication.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Hate Speech Social Media Menschenrechtsbildung Menschenrechte Gewaltfreie Kommunikation Anerkennung
Autor*innen
Theresa Gottschlich
Haupttitel (Deutsch)
Hate Speech
Hauptuntertitel (Deutsch)
Plädoyer für eine neue Kommunikationskultur
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
123 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Petra Herczeg
AC Nummer
AC13473787
Utheses ID
40370
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |