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Studien zu Erté und seinen Illustrationen der Mode und Revue
Florence Wibowo
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Werner Kitlitschka
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.540
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29222.08775.528270-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
TITELBLATT: nur in PRINTAUSGABE! Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit Ertés Werk vor dem Hintergrund seines „immerwährend gleichen“ Stils. Ein Stil, dem er über Jahrzehnte praktisch unverändert treu blieb, den er auf alle seine Schaffensperioden und Ausdrucksmedien (Illustration, Mode, Kostüme, Settings, Schmuck, Bronze) übertrug. Erté war ein Künstler, der darin „Markentreue“ bis an die Spitze trieb. Ertés Stil gilt als eine Art Übergangsstil zwischen Art Nouveau und Art Deco. Erté ist ein Künstler, der sich weigerte die Strömungen seiner Zeit zu reflektieren – über Jahrzehnte hinweg führte er seine „dekorative“ Kunst am selben Bild der seinem Ideal entsprechenden Frau aus. In seinem Schaffen gab es nur einen Bruch (1960-64), die „Malerischen Formen“ (Formes Picturales). Danach ging er wieder zu seinem ursprünglichen Bild zurück – sein Stil veränderte sich praktisch nicht. Erté gilt gerade deshalb in der Kunstgeschichte vielen als suspekt, sich Zeit seines Lebens einem (Ab)Bild der Frau verpflichtet zu fühlen, ist für eine derart lange Karriere sehr ungewöhnlich. Vielen gilt er daher einfach als dekorativer Künstler, dies ist auch einer der wesentlichen Gründe dafür, warum sich Kunsthistoriker bisher so wenig mit Erté beschäftigt haben, er vorwiegend im Zusammenhang mit Mode rezipiert wird. Die vorliegende Arbeit ist demnach, auch ein Versuch der Orientierung, ein Versuch Erté trotzdem in seiner künstlerischen Existenz zu „fassen“. Eine Arbeit zu Erté führt uns zudem zu folgenden Fragestellungen: - Welche besonderen Stil- und Kompositionsmerkmale sind die schöpferische Hervorbringung Ertés, was macht seine unverwechselbare Handschrift aus? - Und: Wie kann diese Handschrift definiert werden? - Der Aspekt der Kommerzialisierung von Kunst. - Was ist Kunst und was ist bloße Dekoration? Bei Erté hängt alles mit allem zusammen. So basieren bspw. späte Arbeiten (seine Bronzen) aus den 1980er Jahren zum überwiegenden Teil einfach auf Wiedergaben von Illustrationen aus den 1920er Jahren. Schwerpunkt der Diplomarbeit ist es demnach, diese Zusammenhänge aufzuzeigen, aber auch, wie sehr sich bei Erté alles aus dem Prachtvollen und aus Materialien (Stoffe, Pelze und Edelsteine) speist. Warum er sich damit so sehr dem Vorwurf des „nur dekorativen“ aussetzt. Die vorliegende Arbeit soll also vor allem Ertés unvergleichlichen und unverwechselbaren Stil definieren helfen. Weiters ist im Zusammenhang mit Erté und seinem Stil (der nirgends aneckt, der sich für ihn über Jahrzehnte hinweg als probat erwies) auch auf den Aspekt der Kommerzialisierung von Kunst einzugehen – verdichtet in der Frage: Was ist Kunst und was ist bloße Dekoration? Erté besetzte ein halbes Jahrhundert das Feld der Modeillustration in einer beinah exklusiven Weise. Roland Barthes konstatierte zu Erté, dass die Illustration seiner Kleider kein Bewusstsein mehr ausdrückten, sondern sie würden ein Bewusstsein schaffen – „Der Körper, das ideologische Fundament der Individualität, ist dagegen entwertet, negiert, auf eine Silhouette reduziert. Für Barthes lässt sich Ertés Erfolg in den Vereinigten Staaten dadurch erklären, dass gerade Amerika ein Land sei, welches die Kultur der Seele ersetzt hat durch die Kultur der Dinge und der Zeichen. Inhaltlich baut sich die Arbeit wie folgt auf: Im Anschluss an die Einleitung und dem biografischen Teil über Erté (Kapitel 2), folgt mit Kapitel 3 „Art Nouveau und Art Déco“ jenes Kapitel, in welchem Ertés maßgebliche Einflüsse geschildert werden: neben Art Nouveau und Art Déco sind dies indische und persische Miniaturen, sowie der Symbolismus, Illustration und Plakatkunst sowie Zeitgenossen Ertés. Kapitel 4 widmet sich dem Bild der Frau bei Erté, sowie schließlich der „Erté-Frau“. Kapitel 5 ist Ertés Theater- und Filmarbeiten gewidmet, deren Einflüsse stark auf das Paris der 1920er Jahre (mit dem Aufkommen von Tanz und Revuen, sowie dem Ballets Russes) zurückzuführen sind. Eingegangen wird dann im speziellen auf die Entwürfe für die Folies-Bergére, die Entwürfe für den Broadway, sowie auf die ersten Arbeiten in Hollywood. Kapitel 6 widmet sich dem Spätwerk Ertés, dem Druckgrafischen Werk jener Zeit, sowie seinen Schmuck- und Bronzearbeiten. Kapitel 7 schließlich wirft Fragen zum kommerziellen Aspekt in Ertés Werk auf, sowie dem „Kunstmarkt“ und seiner Kommerzialisierung ganz allgemein. Abgeschlossen wird die Arbeit mit einer Zusammenfassung (Kapitel 8), dem Literaturverzeichnis und einer Bibliografie (Kapitel 9 und 10), sowie dem Abbildungsverzeichnis (Kapitel 11).

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
su?inv-ahb
Schlagwörter
(Deutsch)
Erté Illustrationen Mode Revue
Autor*innen
Florence Wibowo
Haupttitel (Deutsch)
Studien zu Erté und seinen Illustrationen der Mode und Revue
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
100 S., [18] Bl.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Werner Kitlitschka
Klassifikationen
21 Einzelne Kunstformen > 21.00 Malerei: Allgemeines ,
21 Einzelne Kunstformen > 21.39 Graphik: Sonstiges
AC Nummer
AC06725655
Utheses ID
405
Studienkennzahl
UA | 315 | | |
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