Detailansicht

Achronie der Zeit
Zeit-Bilder in Apichatpong Weerasethakuls "Uncle Boonmee erinnert sich an seine früheren Leben"
Michael Burger
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Theater-, Film- und Medientheorie
Betreuer*in
Manfred Öhner
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.45814
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-24618.21686.541064-7
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit „Achronie der Zeit – Zeit-Bilder in Apichatpong Weerasethakuls UNCLE BOONMEE ERINNERT SICH AN SEINE FRÜHEREN LEBEN“ widmet sich grundsätzlich der Frage, wie Zeit in einem narrativen Spielfilm umgesetzt werden kann. Im Gegensatz zu temporaler Linearität, wie sie nach wie vor im Großteil der fiktionalen Filme zu Anschauung kommt, liegt dem analysierten Film keine chronologische Zeitstruktur zugrunde, weshalb die non-lineare respektive achronische Temporalität im Zentrum dieser Arbeit steht. Mit Hilfe der Theoriebildung von Gilles Deleuze werden die zeitlichen Strukturen des Films analysiert. Im ersten Teil werden zunächst die Möglichkeiten filmischer Linearität skizziert. Im Anschluss werden unter dem Begriff des postklassischen Kinos in Abgrenzung zu der realistischen Filmtheorie Bazins und Kracauers sowie dem klassischen Erzählkino Hollywoods der 1920er- bis frühen 1960er-Jahre filmästhetische Möglichkeiten beschrieben, die das kausal-lineare Schema klassischer Narrationen hinterfragen, kritisieren und in Zweifel ziehen. Diese vielfältigen Optionen werden anhand einschlägiger Fachliteratur synthetisiert und führen zu Gilles Deleuze, der mit DAS ZEIT-BILD eine in sich kohärente Theorie vorgelegt hat, die den Film ausschließlich über seine zeitliche Qualität versteht, die per se keinem linear-kausalen Muster folgt. In DAS ZEIT-BILD werden deshalb von Deleuze unterschiedliche Bildtypen – Erinnerungsbild, Traumbild, Kristallbild, Vergangenheitsschichten, Gegenwartsspitzen und die Serie der Zeit – konzipiert, die im zweiten Teil der Arbeit untersucht werden, sowohl im Hinblick auf ihre filmische Umsetzung als auch was die Thematisierung von Zeitlichkeit anbelangt. Ein kurzer Exkurs zu den zeitphilosophischen Überlegungen von Deleuze aus DIFFERENZ UND WIEDERHOLUNG, die implizit in die Bestimmung der Bildtypen einfließen, soll den dafür notwendigen Rahmen bilden. Die auf diese Weise erzielten Erkenntnisse werden anschließend auf den Film UNCLE BOONMEE ERINNERT SICH AN SEINE FRÜHEREN LEBEN angewandt, um die temporalen Strukturen dieses Filmes zu analysieren. Dabei werden buddhistisch-animistische Motive ebenso berücksichtigt wie das Nahverhältnis zum Surrealismus und die durch den Film eröffnete politische Dimension.
Abstract
(Englisch)
This thesis entitled “Achrony of Time – Time-Images in Apichatpong Weerasethakul’s UNCLE BOONMEE WHO CAN RECALL HIS PAST LIVES“ focuses on the question how time is represented in narrative fiction films. In contrast to temporal linearity, which is still to be found in the majority of the fiction films produced, the plot of the analysed film is not structured chronologically. This is the reason why non-linear and respectively achronical temporality are at the centre of this thesis. The structure of time is analysed by means of the theory of Gilles Deleuze. In the first part of this paper the possibilities of temporal linearity are discussed. Following this, the term of post-classical cinema is introduced beforehand in order to distinguish it from the realist film theory by Bazin and Kracauer as well as classical Hollywood cinema from the 1920s until the early 1960s. Additionally, the causal and linear patterns of classical film narratives are thereby called into question. Those manifold options of post-classical cinema are summarized by subject literature which lead to Gilles Deleuze, who established a coherent theory in THE TIME-IMAGE which explains film exclusively as a matter of time, which is as such structured in a non linear scheme. In this work Deleuze develops several types of images – recollection image, dream image, crystal image, sheets of past, peaks of present and the series of time -, which are discussed both with regards to their filmic realisation and their thematisation of time. A short digression on the philosophical reflections on time in DIFFERENCE AND REPETITION, which can be found implicitly in those types of images, should serve for a deeper understanding. Those theoretical ideas are finally applied in the analysis of the temporal structures of the film UNCLE BOONMEE WHO CAN RECALL HIS PAST LIVES, Thereby also buddhistic-animistic themes are taken into consideration as well as the affinity to surrealism and the political context.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Time in fiction film film theory post-classical cinema Gilles Deleuze The Time-Image The Movement-Image Difference and Repetition recollection image dream image crystal image sheets of past peaks of present series of time Apichatpong Weerasethakul Uncle Boonmee who can recall his past lives
Schlagwörter
(Deutsch)
Zeit im narrativen Spielfilm Filmtheorie Postklassisches Kino Gilles Deleuze Das Zeit-Bild Das Bewegungs-Bild Differenz und Wiederholung Traumbild Erinnerungsbild Kristallbild Vergangenheitsschichten Gegenwartsspitzen Serie der Zeit Apichatpong Weerasethakul Uncle Boonmee erinnert sich an seine früheren Leben
Autor*innen
Michael Burger
Haupttitel (Deutsch)
Achronie der Zeit
Hauptuntertitel (Deutsch)
Zeit-Bilder in Apichatpong Weerasethakuls "Uncle Boonmee erinnert sich an seine früheren Leben"
Paralleltitel (Englisch)
Achrony of time : time-images in Apichatpong Weerasethakul’s "Uncle Boonmee who can recall his past lives"
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
116 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Manfred Öhner
Klassifikation
24 Theater > 24.31 Systematische Filmwissenschaft
AC Nummer
AC14461698
Utheses ID
40533
Studienkennzahl
UA | 066 | 582 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1