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Challenging the somatic marker hypothesis
are somatic markers indicators of risk?
Sandra Weber
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Igor Farkas
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.4587
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29429.57675.887553-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Damásio’s Hypothese der Somatischen Marker (SMH) stellt eine plausible neurobiologische Erklärungsmöglichkeit für die in Patienten mit Läsionen im ventromedialen präfrontalen Kortex gefundenen Defizite im Entscheidungsverhalten dar. Diese Beeinträchtigungen betreffen vor allem die Performanz dieser Patienten in der von Bechara entwickelten experimentellen Spielsituation, genannt „Iowa Gambling Task” (IGT). Die SMH besagt, dass Entscheidungsprozesse durch unbewusste emotionale Signale (d.h., Somatische Marker) beeinflusst werden können. Aktuelle Studien belegen, dass ähnliche Mechanismen auch für die Beeinträchtigungen von substanzabhängigen Personen in der IGT verantwortlich sind. Interessanterweise, zeigen Personen mit hohen Neurotizismus Werten vorteilhaftes Entscheidungsverhalten in diesem experimentellen Paradigma. Bechara erklärt sich diese Befunde dadurch, dass es bei Entscheidungsprozessen zu einem Zusammenspiel zwischen reflektiven und impulsiven Prozessen kommt. In Patienten mit Läsionen im ventromedialen präfrontalen Kortex sind die reflektiven Prozesse direkt beeinträchtigt, während bei substanzabhängigen Personen eine Überaktivierung, der für die impulsiven Prozesse relevanten Gehirnstrukturen (insbesondere der Amygdala), die reflektiven Prozesse im ventromedialen präfrontalen Kortex schwächt: Es kommt zu einer Überempfänglichkeit für die belohnenden Effekte von Gewinnen und zu einer indifferenten Haltung gegenüber möglichen künftigen Verlusten in der IGT. Unsere Schlussfolgerungen basieren auf einer überarbeitenden Version des von Busemeyer und Stout vorgeschlagenen „Expectancy-Valence Models“ zur Erklärung des Spielverhaltens in der IGT. Wir behaupten, dass unterschiedliche Sensitivitäten für Gewinne und Verluste die beeinträchtigte Performanz von Patienten mit Läsionen im ventromedialen präfrontalen Kortex und die Variabilität in den Befunden gesunder Probanden in der IGT erklären können. Die folgenden zwei Hypothesen werden durch dieses Model nahe gelegt und in der vorliegenden Arbeit diskutiert: (1) Die gefundenen Performanzunterschiede im Spielverhalten gesunder Versuchspersonen in der IGT lassen sich durch Unterschiede in ihrer Risikowahrnehmung (d.h., durch unterschiedliche Sensitivitäten für Gewinne und Verluste) erklären. (2) Eine verminderte emotionale Wahrnehmung des Risikoaspektes von Spielsituationen in Patienten mit Läsionen im ventromedialen präfrontalen Kortex kann die gefundenen Beeinträchtigungen in der IGT und die gefundene überlegene Spielstrategie in Spielsituationen, die risikoreiches Verhalten belohnen, erklären.
Abstract
(Englisch)
Damásio’s Somatic Marker Hypothesis (SMH) provides a plausible neurobiological explanation for the deficits observed in real-life decision-making, and for impairments found in patients with ventromedial prefrontal cortical (VMPFC) lesions in Bechara’s Iowa Gambling Task (IGT). Roughly, the SMH assumes that overt reasoning processes are preceded by covert emotional biases (i.e., somatic markers) that help to decide advantageously under uncertainty and risk. Recent studies suggest that similar mechanisms are responsible for the inferior performance of substance dependent individuals (SDIs) and the superior performance of players with high scores in neuroticism. Bechara proposes an imbalance between reflective and impulsive processes in decision-making as the cause of observed deficits: In VMPFC patients, the reflective processes would be directly affected, whereas hyperactivity in the amygdala in SDIs would lead to an attenuation of reflective processes and thereby to sensitivity to immediate reward, and indifference to possible negative future consequences of decisions. Basing our conclusions on a refined version of the Expectancy-Valence Model (originally developed by Busemeyer and Stout), we argue that distinct sensitivities to punishment and reward might explain the overall performance of VMPFC patients and normal controls in the IGT. The following two hypotheses are endorsed by the model thus derived: (1) Differences in risk aversion can account for the high variability in performance of normal controls. (2) Decreased emotional awareness of risky situations in VMPFC patients can explain their poor performance in the IGT and their superior performance when risk taking is rewarded.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Somatic Marker Hypothesis Iowa Gambling Task computational modelling risk uncertainty decision-making psychophysiology
Schlagwörter
(Deutsch)
Hypothese der Somatischen Marker Entscheidungsverhalten Unsicherheit Risiko Psychophysiologie computationale Modelle
Autor*innen
Sandra Weber
Haupttitel (Englisch)
Challenging the somatic marker hypothesis
Hauptuntertitel (Englisch)
are somatic markers indicators of risk?
Paralleltitel (Deutsch)
Die Hypothese der Somatischen Marker: Sind somatische Marker Risikoindikatoren?
Paralleltitel (Englisch)
Challenging the somatic marker hypothesis: are somatic markers indicators of risk?
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
85 S. : Tab., graph. Darst.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Igor Farkas
Klassifikationen
54 Informatik > 54.72 Künstliche Intelligenz ,
77 Psychologie > 77.31 Kognition ,
77 Psychologie > 77.46 Emotion ,
77 Psychologie > 77.50 Psychophysiologie
AC Nummer
AC07697824
Utheses ID
4076
Studienkennzahl
UA | 066 | 013 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1