Detailansicht

L'enseignement de l'arabe dans la ville de Marseille
un exemple d'application de la Charte européenne des langues régionales ou minoritaires?
Julia Katharina Völker
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Französisch UF Mathematik
Betreuer*in
Zohra Bouchentouf-Siagh
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.46132
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-18736.73725.262264-1
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegenden Arbeit mit dem Titel "L’enseignement de l’arabe dans la ville de Marseille: un exemple d’application de la Charte européenne des langues régionales ou minoritaires ? " befasst sich mit der Frage, ob der arabisch Unterricht in der im Süden Frankreichs gelegenen Hafenstadt Marseille ein Anwendungsbeispiel der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen darstellt (ECRM). Die Bevölkerung der Maghreb Staaten Algerien, Marokko und Tunesien, fand im Laufe des letzten Jahrhunderts, begünstigt durch die Kolonialisierung und die Entkolonialisierung jener Länder, immer öfters ihren Weg in die französische Metropole. Die Auswirkungen dieser jahrzehntelangen Migrationsbewegungen spiegeln sich in der Zusammensetzung der heutigen französischen Bevölkerung wieder. Aufgrund zwei bedeutsamer Studien ist es möglich die Abstammungen der Bevölkerung sowie den familiären Hintergrund hinsichtlich dem Gebrauch von anderen Sprachen als des Französischen zu beleuchten. Dabei stellt die Bevölkerung maghrebinischen Ursprungs eine der bedeutendsten dar, auch was deren Sprache betrifft, die nach dem Französischen die am häufigsten praktizierte Sprache Frankreichs ist. Das maghrebinische Arabisch, das sich durch wesentliche Merkmale vom Standardarabisch unterscheidet, welches wiederum die offizielle Sprache 27 Länder weltweit ist, stellt den Untersuchungsschwerpunkt der vorliegenden Arbeit dar. Das maghrebinische Arabisch, auch oftmals als „arabe dialectal“ im Vergleich zum „arabe standard“ bezeichnet, ist dank des Berichts des französischen Sprachwissenschaftlers Bernard Cerquigilini aus dem Jahre 1999 offiziell als eine der Sprachen Frankreichs anerkannt. Als eine solche sollte das maghrebinische Arabisch von den Maßnahmen zu dessen Erhaltung und Schutz laut der ECRM profitieren, da es den in der Charta angeführten Definitionen der zu schützenden Sprachen entspricht. Jenes Dokument, das 1992 in Straßburg vom Europäischen Rat erstellt wurde, dient der Wahrung vom Ausstreben bedrohter europäischen Sprachen durch eine Auflistung verschiedenster Maßnahmen, die diverse Lebensbereiche betreffen, welchen die Vertragsparteien zustimmen müssen. Frankreich hat im Mai 1999 die Charta zwar unterschrieben, bis dato jene aber noch nicht ratifiziert, da sie laut Conseil d’État einen Widerspruch zur französischen Verfassung darstellt, der nur durch eine Erneuerung der Verfassung aufgehoben werden kann. Letztere Versuche einen neuen Artikel in die Verfassung einzugliedern, welcher die Ratifizierung der ECRM ermöglichen sollte, scheiterten 2015, da dies wiederum als nicht verfassungskonform und als gegen die Grundrechte der Republik verstoßend angesehen wurde. Von einer solchen Ratifizierung wurde das maghrebinische Arabisch enorm profitieren, da es auf institutioneller Basis kaum anerkannt ist. Unter Verwendung der Internetseiten der Éducation nationale und der Académie d’Aix-Marseille, sollten Schulen in Marseille ausfindig gemacht werden, die das maghrebinische Arabisch unterrichten. Von insgesamt 21 Schulen wurden 16 zur genaueren Recherche herangezogen, die angeblich „arabisch“, ohne Adjektiv, anbieten. Nach Konsultation ihrer Schulhomepage und nach Kontaktaufnahme zu 13 schulischen Einrichtungen in Marseille, um abzuklären, welches arabisch sie unterrichten würden, ergaben die Nachforschungen, dass ausschließlich zwei der insgesamt 16 Schulen nur maghrebinisches Arabisch unterrichten, die anderen 14 Schulen bieten Standardarabisch an, dessen Unterricht zu geringen Teilen ebenfalls das „arabe dialectal“ beinhaltet. Schlussendlich sind es zwei Schulen in der Stadt Marseille, eine école primaire und ein collège, die das maghrebinische Arabisch genauso unterrichten, wie es in den Maßnahmen der Charta angeführt ist. Auch wenn nicht alle in der ECRM angeführten Maßnahmen, welche die Bildung für die verschiedenen Schulniveaus betreffen, auf das Unterrichten des maghrebinischen Arabisch in Marseille zutreffen, so stellt sein Unterricht dennoch ein Anwendungsbeispiel der Charta da, eben auch, da die Ratifizierung des Dokuments noch ausständig ist, Frankreich aber dennoch Maßnahmen zu Erhaltung dieser Sprache getroffen hat, die hoffentlich auch in Zukunft bestehen bleiben oder die durch die Ratifizierung gar erweitert werden.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
arabisch Unterricht Marseille Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen
Autor*innen
Julia Katharina Völker
Haupttitel ()
L'enseignement de l'arabe dans la ville de Marseille
Hauptuntertitel ()
un exemple d'application de la Charte européenne des langues régionales ou minoritaires?
Paralleltitel (Deutsch)
Der arabisch Unterricht in der Stadt Marseille: ein Anwendungsbeispiel der Europäischen Charta der Regional-oder Minderheitensprachen?
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
xii, 142 Seiten
Sprache
Beurteiler*in
Zohra Bouchentouf-Siagh
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.10 Sprache in Beziehung zu anderen Bereichen der Wissenschaft und Kultur
AC Nummer
AC13695995
Utheses ID
40817
Studienkennzahl
UA | 190 | 347 | 406 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1