Detailansicht

Inklusive Strukturen, Kulturen und Praktiken in Wiener überbetrieblichen Ausbildungseinrichtungen
eine Bestandserhebung der Verlängerten Lehre und der Teilqualifizierung aus Expertinnensicht
Christina Plaichner
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Gottfried Biewer
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.46207
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-27263.42446.982562-2
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Berufsausbildungsmaßnahmen Verlängerte Lehre sowie Teilqualifizierung stellen bedeutende Schritte zur Eingliederungsunterstützung von Menschen mit Behinderung in den allgemeinen Arbeitsmarkt dar. In Wien befindet sich der größte Teil der Jugendlichen, die ihre Berufsausbildung im Rahmen der Maßnahmen Verlängerte Lehre oder Teilqualifizierung absolvieren, in überbetrieblichen Ausbildungseinrichtungen und nicht in Betrieben des freien Arbeitsmarkts. Diese Situation entspricht nicht dem Leitbild der Inklusion, welches einen zentralen Anspruch der in Österreich 2008 in Kraft getretenen UN-Behindertenrechtskonvention darstellt. Aufgrund der bestehenden Praxis insbesondere in Wien richtet sich das Forschungsinteresse dieser Arbeit dennoch speziell auf jene überbetrieblichen Ausbildungseinrichtungen. Ziel der vorliegenden Masterarbeit ist es, vor dem Hintergrund des gesellschaftspolitischen Inklusionsgedankens einen differenzierten Einblick in die internen Strukturen und Prozesse der Verlängerten Lehre sowie der Teilqualifizierung in überbetrieblichen Ausbildungseinrichtungen zu schaffen sowie einen Beitrag zur wissenschaftlichen Diskussion hinsichtlich möglicher Entwicklungspotenziale zu leisten. Für die Generierung einer theoretischen Basis erfolgte zunächst eine Beschäftigung mit dem Inklusionsbegriff, der österreichischen Behindertenpolitik sowie eine rahmenrechtliche und konzeptuelle Auseinandersetzung mit der Verlängerten Lehre und der Teilqualifizierung. Im empirischen Teil der Arbeit wurden vier leitfadengestützte offene ExpertInneninterviews in einer ausgewählten Ausbildungseinrichtung durchgeführt und mithilfe der Auswertungsmethode nach Meuser und Nagel (2005a) ausgewertet. Auf Basis der erhobenen Daten konnte festgestellt werden, dass in der untersuchten überbetrieblichen Ausbildungseinrichtung durchaus Aspekte inklusiver Kulturen, Strukturen wie auch Praktiken existieren. Es konnte aufgezeigt werden, dass bestehende Strukturen und Rahmenbedingungen (wie regelmäßige Teamsitzungen und Supervisionen, das Mentoringsystem zur Einführung neuer MitarbeiterInnen oder eine vorwiegend barrierefreie Infrastruktur für alle) inklusive Prinzipien fördern. Gleichzeitig konnten die vorwiegend starre Ausrichtung der Strukturen und Rahmenbedingungen sowie der unflexible Umgang mit materiellen wie auch personellen Ressourcen als inklusionshemmend entlarvt werden. Aus der Untersuchung ging insbesondere auch hervor, dass der Ausbilder als Individuum mit seinem Engagement, seiner Haltung und seinem Reflexionsvermögen ein wesentlicher Bedingungsfaktor für die Umsetzung inklusiver Kulturen und Praktiken ist. Das Aufbrechen starrer Strukturen und Rahmenbedingungen, ein situationsangepasster Umgang mit vorhandenen Ressourcen sowie eine einheitliche und fundierte (sonder-) pädagogische Grundausbildung für Ausbilder konnten als mögliche Weiterentwicklungsschritte in Richtung einer Ausbildungseinrichtung für alle aufgezeigt werden.
Abstract
(Englisch)
The vocational trainings extended apprenticeship and partial qualification represent significant steps for including people with disabilities into the overall labor market. Most adolescents within the extended apprenticeship or the partial qualification in Vienna pass their vocational training in specialized training facilities rather than in enterprises of the overall labor market. This situation does not comply with the principles of inclusion, which is a significant claim of the UN-Convention on the Rights of Persons with Disabilities that came into effect in Austria in 2008. Because of this circumstance that can be particularly perceived in Vienna, this master thesis examines the vocational training for people with disabilities in those specialized training facilities. The overall objective of this master thesis concentrates on the analysis of the internal structures and processes of the extended apprenticeship and the partial qualification in specialized training facilities with regard to the principles of inclusion. Moreover it aims at contributing to the scientific discussion concerning the potential stages of development and improvement. The theoretical part of the master thesis focuses on the term and concept of inclusion, the Austrian disability politics, as well as an on the legal framework and the conceptual constitution of the extended apprenticeship and the partial qualification. Furthermore, four guide-based open expert interviews were carried out in a Viennese training facility and are outlined in the empirical part of this master thesis. The data was evaluated according to the method of Meuser and Nagel (2005a). The research results definitely revealed aspects of inclusive cultures, structures and practices within specialized training facilities. It was shown that existing structures and framework conditions (such as periodic team meetings and supervisions, the mentoring system which helps introducing new employees or the predominantly barrier free accessibility for all people) are supporting the principles of inclusion. At the same time it was demonstrated that extremely rigid structures and framework conditions, as well as an inflexible handling with materialistic and personnel resources, are restraining inclusion. The research also illustrated that an instructor who demonstrates individual commitment, an exemplary attitude and ability for reflection is a substantial condition for inclusive cultures and practices. Breaking up rigid structures and framework conditions, handling available resources adapted to the situation and establishing a standardized special education basis were explored to be potential stages of development regarding a training facility for all people.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
vocational training specialized training facility inclusion extended apprenticeship partial qualification people with disabilities
Schlagwörter
(Deutsch)
Berufsausbildung überbetriebliche Ausbildungseinrichtung Inklusion Verlängerte Lehre Teilqualifizierung Menschen mit Behinderung
Autor*innen
Christina Plaichner
Haupttitel (Deutsch)
Inklusive Strukturen, Kulturen und Praktiken in Wiener überbetrieblichen Ausbildungseinrichtungen
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Bestandserhebung der Verlängerten Lehre und der Teilqualifizierung aus Expertinnensicht
Paralleltitel (Englisch)
Inclusive Structures, Cultures and Practices in Specialized Training Facilities in Vienna. An Actual State of Extended Apprenticeships and Partial Qualifications from an Expert’s Point of View.
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
158, viii Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Gottfried Biewer
Klassifikationen
80 Pädagogik > 80.25 Sonderpädagogik: Allgemeines ,
80 Pädagogik > 80.34 Sonderpädagogik: Sonstiges
AC Nummer
AC13735216
Utheses ID
40884
Studienkennzahl
UA | 066 | 848 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1