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Bildungspolitik im Königreich Italien (1861-1922)
Bianca Spanring
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Italienisch UF Russisch
Betreuer*in
Gualtiero Boaglio
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.46233
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-27263.74337.536082-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die politische Einigung des Landes im Jahr 1861 stellte Italien in vielerlei Hinsicht vor Herausforderungen, von denen eine der größten wohl die Institution Schule darstellte. War der Ausbildungsbereich in den letzten Jahrhunderten immer in der Hand der Kirche gewesen, sollte er nun langsam in den Einflussbereich des Staates übergehen. Die Regierung hatte nämlich erkannt, dass die Schule auch zur Verbreitung bestimmter Ideologien genutzt werden konnte, weshalb sie nun gerne in Konflikt mit der Kirche trat, um durch die neu gewonnene Institution ihre eigene Position stärken und absichern zu können. Deshalb wurde nach dem Zusammenschluss des Landes ein einheitliches Schulmodell für alle Regionen des Königreichs beschlossen, mit dem Ziel das Land über die territoriale Vereinigung hinaus auch gedanklich in den Köpfen seiner Bevölkerung zu verankern. Gerade für Italien, dessen Bevölkerung im Jahre 1861 noch zum Großteil aus Analphabeten bestand, bedeutete der Ausbau des Schulsystems eine große Veränderung für die Gesellschaftsstruktur. Auch die immer weiter fortschreitende Industrialisierung des Landes trug viel zum Umbruch der alten Sozialklassen bei, wobei die Modernisierung der wirtschaftlichen Betriebe nicht nur positive Änderungen mit sich brachte. Viele Kinder wurden als billige Arbeitskräfte in den Fabriken herangezogen und hatten keine Zeit für eine schulische Ausbildung. Erst mit der definitiven Durchsetzung der Schulpflicht verbesserte sich diese Situation langsam, da dann auch Strafen für ein Nichtbeachten der Richtlinien vorgesehen waren. Der Beruf des Lehrers gehört zweifelsfrei zu jenen Berufsgruppen, die in diesem Zeitraum einem starken Wandel ausgesetzt gewesen waren. Die erste Änderung betraf die Umstellung des Lehrpersonals von Geistlichen auf ausgebildete Lehrkräfte, wenn dieser Prozess auch nur schleppend voranging. Die weitaus bedeutendere Wandlung machte jedoch die soziale Stellung der Lehrer durch. Anfänglich genoss der Beruf noch recht wenig Ansehen in der Bevölkerung, da das Gehalt sehr niedrig war und die Anstellung keinerlei Sicherheit gab, konnte der Vertrag doch jederzeit ohne Begründung wieder gekündigt werden. Im Laufe der Jahre änderte sich die Situation der Lehrer jedoch, da man ihren Wert erkannte und ihnen dadurch auch mehr Respekt entgegenbrachte, was ihnen die Zuversicht gab ihre Rechte einzufordern.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Schule Italien 19. Jahrhundert
Autor*innen
Bianca Spanring
Haupttitel (Deutsch)
Bildungspolitik im Königreich Italien (1861-1922)
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
117 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Gualtiero Boaglio
Klassifikationen
81 Bildungswesen > 81.01 Geschichte des Bildungswesens ,
81 Bildungswesen > 81.12 Entwicklung des Bildungswesens ,
81 Bildungswesen > 81.74 Grundschule, Primarstufe
AC Nummer
AC13771180
Utheses ID
40906
Studienkennzahl
UA | 190 | 350 | 362 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1