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Das Vernunftkapitel in Hegels "Phänomenologie des Geistes" in seinen Kontexten
Martin Averkamp
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Herta Nagl-Docekal
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.4610
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29228.61415.872855-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In den einleitenden Passagen zum Vernunftkapitel der „Phänomenologie des Geistes“ finden sich zwei Textdimensionen miteinander verquickt. In einem Schritt methodischer Abstraktion haben wir von der notwendigen gedanklichen Zusammennahme beider abgesehen und sie voneinander getrennt behandelt. Ein erster Teil unserer Arbeit untersuchte die Textpassage unter Absehung ihrer philosophiehistorischen Implikation. Ins Auge gefasst wurde hier der Gang des Bewusstseins selbst. In einem ersten Kapitel, in dem allgemein Zugänge zur Lektüre der „Phänomenologie des Geistes“ mit besonderem Augenmerk auf zentrale Passagen der Vorrede vorgestellt wurden, gaben wir einige grundlegende Hinweise zum Anliegen und zur Methode der `Phänomenologie des Geistes´. Hierauf aufbauend näherten wir uns unserer eigentlichen Thematik mit einer Analyse des Selbstbewusstseinskapitels, das dem Vernunftkapitel vorangeht. Dies war vor allem aus zwei Gründen notwendig. Zum einen zeichnet sich das vernünftige Bewusstsein durch ein spezifisches Verhältnis von Wissen und Gegenstand aus, das nur dann verständlich wird, wenn man weiß wovon es sich absetzt: das vernünftige Bewusstsein zeigt sich diesbezüglich als bestimmte Negation des Selbstbe-wusstseins. Eine erste Schwerpunktsetzung auf den einleitenden Passagen des Selbstbewusstseinskapitels ist dieser Überlegung geschuldet. Zum anderen vollzieht sich am Ende des Selbstbewusstseinskapitel, genauer: im unglücklichen Be-wusstsein, bereits der Übergang zur Vernunft. Hier musste also ein zweiter Schwerpunkt unserer Analyse liegen. Die mittleren Abschnitte des Kapitels wurden hingegen nur insoweit vorgestellt, wie es zum Verständnis des Argumentationsgangs nötig war. Alle dialektischen Übergänge vollziehen sich als bestimmte Negation des vorangegangenen, daher erschließt sich das Verständnis des Vernunftkapitels nur mit Kenntnis des vorangegangenen. Hegel zeigt, dass der Idealismus, den er mit der Stufe der Vernunft identifiziert, gerade deshalb scheitert, weil er diesen Umstand übersieht. Er verkennt den Umstand der Vermitteltheit seiner eigenen Position. Hegel führt uns das Scheitern dieser Bewusstseinsstufe vor, das hieraus resultiert. Positiv zurückbleiben wird jedoch das Prinzip, die Grundannahme des Idealismus: „(...) die Gewissheit des Bewusstseins, alle Realität zu sein (...).“ Hegel identifiziert philosophiegeschichtlich die Position der Vernunft mit Kant und Fichte. Dies ist die zweite von uns angenommene Textdimension der „Phänomenologie des Geistes“ und mit ihr wird sich der zweite Teil unserer Arbeit beschäftigen. Auch dies verlangte jedoch zunächst einer Vorarbeit, in der die Positionen von Kant und Fichte, soweit dies für das Verständnis notwendig war, dargestellt wurden. In Bezug auf Kant konnten wir uns dabei auf die Darstellung der Argumentationslinien des ersten Teils der Elementarlehre der „Kritik der reinen Vernunft“ (also bis zur Transzendentalen Dialektik) beschränken; Bei Fichte reichte uns die Darstellung der Lehre der Grundsätze in seiner „Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre“ von 1794. In unserem zweiten Durchgang durch das Vernunftkapitel haben wir anschließend versucht herauszuarbeiten, auf welche Aspekte sich Hegel bei Kant und Fichte jeweils kritisch bezieht und anschließend überprüft, inwieweit seine Kritik gerechtfertigt erscheint. Es zeigte sich diesbezüglich recht deutlich, dass Hegels Kritik letztlich nicht zu überzeugen vermag.
Abstract
(Englisch)
One of the premises of this paper is that there are two different dimensions in the first passages of the chapter „Reason“ in Hegel´s „Phenomenology of Spirit“ combined.In the primary text both belong together and are strongly connected with each other. In our approach to the text we concentrated on their separation in a step of methodical abtraction. Therefore the first part of this paper is concerned only with the first Dimension and looks only on the movement of consciousness itself. It does not consider implications to the history of philosophy, namely to Fichte and Kant. The first chapter of our text has a very general approach and tries to interpretate some fundamental ideas of hegelian philosophy that are mentioned in the foreword of the „Phenomenology of Spirit“. To understand the Chapter „Reason“ it is important to understand the concept of this work as a whole and what it aims at. The second chapter gives an interpretation of the chapter „Selfconsciousness“, which precedes the chapter „Reason“. There are two reasons for a closer treatment of this chapter. First, the hegelian way of interpretating selfconsciousness is defined by a certain relation between knowledge and object. „Reason“ in Hegelian terms will negate this relation. Second, the transition from selfconsciousness to reason will take place at the end of the chapter „Selfconsciousness“. After those necessary preparations in the first two chapters of our paper, chapter three now gives a close and detailed interpretation of the chapter „Reason“. For Hegel this level of consciousness can be identified as Idealism. Hegel attests this level to start from the adequate principle, which is the certainty to be all reality. But he criticises this level in two points. First, idealism is not able to actually proof this principle and second, idealism does not draw the right consequences from this principle. One can easily identify Kant and Fichte with Hegel's concept of idealism. The first part of this paper looked upon the concept of idealism as one. In this way of reading the ideas of Kant and Fichte are not separated from each other. The second part is concerned with the implications to the history of philosophy. In a more detailed view we look on the concepts of Kant and Fichte as divided from each other. Again this needs preparation. In the fourth chapter we give an overview of Kant´s theoretical philosophy as it can be found in the „Critic of pure Reason“. Thereafter we look at the first chapters of Fichte´s „Foundations of transcendental Philosophy (1794)“. The last chapter of this paper is concerned with Hegel´s critic of Kant and Fichte. In a process of close reading we tried to analyse his arguments and to reassess them.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Hegel phenomenology of spirit reason selfconsciousness reception of Kant reception of Fichte
Schlagwörter
(Deutsch)
Hegel Phänomenologie des Geistes Vernunft Selbstbewusstsein Kant-Rezeption Fichte-Rezeption Unglückliches Bewusstsein
Autor*innen
Martin Averkamp
Haupttitel (Deutsch)
Das Vernunftkapitel in Hegels "Phänomenologie des Geistes" in seinen Kontexten
Paralleltitel (Englisch)
"Reason" in Hegel´s "Phenomenology of Spirit"
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
131 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Herta Nagl-Docekal
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.24 Neue westliche Philosophie ,
08 Philosophie > 08.31 Metaphysik, Ontologie ,
08 Philosophie > 08.32 Erkenntnistheorie
AC Nummer
AC07655542
Utheses ID
4098
Studienkennzahl
UA | 296 | | |
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