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Die artikulatorische Bewusstheit im engeren Sinne als wichtige Basiskompetenz für den erfolgreichen Lese-(Recht-)Schreiberwerb
eine Regressionsstudie
Marlene Lindtner
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Judith Schoonenboom
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.46470
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29981.00914.716173-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Laut der Motortheorie der Sprachwahrnehmung wird das Wahrnehmen, Lesen und Aufschreiben von Wörtern erst durch den Abruf der artikulatorischen Gesten, die den einzelnen Lauten zugrunde liegen, möglich. Forschungsergebnisse dazu liegen bis heute ausschließlich aus dem englischsprachigen Raum vor. Ziel dieser Studie ist es, den Einfluss der artikulatorischen Bewusstheit im engeren Sinne auf die Lese-Rechtschreibleistung im deutschsprachigen Raum zu untersuchen. Zu diesem Zweck wurden die schriftsprachlichen Leistungen von Wiener Schüler/Schülerinnen (N=98) der 2. Klasse Volksschule durch den standardisierten Test SLRT II und die Einschätzung der Lehrperson mittels Schulnoten operationalisiert. Zur Messung der artikulatorischen Bewusstheit wurde in einer vorgehenden Pilotstudie in Anlehnung an Montgomery (1981) ein Erhebungsinstrument entwickelt und erprobt. Mit Berücksichtigung weiterer wichtiger Kontrollvariablen (Geschlecht, Muttersprache, Besuch der Vorschule, Klassenwiederholung, höchster Bildungsabschluss der Eltern, Einschätzung der sprachlichen Entwicklung durch die Eltern, optische Differenzierungsfähigkeit, kinästhetische Differenzierungsfähigkeit) konnte im Bereich (Recht-)Schreiben sowohl für die Anzahl der richtig geschriebenen Wörter, für die Anzahl der Fehler in der lauttreuen Schreibung als auch für die Einschätzung der Rechtschreibleistung durch die Lehrperson ein signifikanter Einfluss der artikulatorischen Bewusstheit im engeren Sinne nachgewiesen werden. Im Bereich Lesen zeigte sich ein signifikanter Einfluss der artikulatorischen Bewusstheit im engeren Sinne auf die Anzahl der richtig gelesenen Pseudowörter und die Einschätzung der Leseleistung durch die Lehrperson, nicht aber für die Anzahl der richtig gelesenen bedeutungstragenden Wörter. Allgemein kann gesagt werden, dass der Einfluss der artikulatorischen Bewusstheit im engeren Sinne auf die schriftsprachlichen Leistungen, operationalisiert durch die Einschätzung der Lehrperson mittels Schulnoten, am stärksten ist. Eine Schulung der artikulatorischen Bewusstheit im Erstlese-und Erstschreibunterricht scheint in Anbetracht dieser Ergebnisse unabdingbar.
Abstract
(Englisch)
According to the motor theory of speech perception, the perception, reading and writing of words is only made possible through the retrieval of articulatory gestures which underlie single sounds. Up to now, research results of this topic have only been published in the English-speaking area. The aim of this study is to examine the influence of the articulatory awareness in the narrower sense on the reading and writing performance in the German-speaking area. For this purpose, reading and writing skills of Viennese second grade pupils (N=98) of a primary school were operationalised by the standardised SLRT II test as well as the teacher's assessment through marks. For measuring the articulatory awareness and following Montgomery (1981), a survey tool was developed and tested in a former pilot study. Taking into account further important control variables (sex, mother tongue, attendance of preschool, grade repetition, highest educational qualification of parents, optical differentiation ability, kinesthetic differentiation ability, parents’ assessment of the linguistic development), a significant influence of the articulatory awareness in the narrower sense was evidenced in the area of writing, more precisely on the number of correctly written words, the number of mistakes in phonetically accurate spelling and the teacher’s assessment of the spelling performance. In the area of reading, a considerable influence of the articulatory awareness on the number of correctly read pseudowords and on the teacher’s assessment of the reading skills was shown, but not on the number of correctly read meaningful words. In general, it can be said that the influence of the articulatory awareness in the narrower sense on the reading and writing skills, operationalised by the teacher’s assessment through marks, is the strongest. Considering these results, a training of the articulatory awareness in early reading and writing education seems indispensable.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
articulatory awareness reading and writing skills motor theory of speech perception
Schlagwörter
(Deutsch)
Artikulatorische Bewusstheit Lese-Rechtschreibleistungen Motor-Theorie der Sprachwahrnehmung
Autor*innen
Marlene Lindtner
Haupttitel (Deutsch)
Die artikulatorische Bewusstheit im engeren Sinne als wichtige Basiskompetenz für den erfolgreichen Lese-(Recht-)Schreiberwerb
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Regressionsstudie
Paralleltitel (Englisch)
The articulatory awareness as a crucial basic competence for the successful acquisition of reading and writing skills
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
VIII, 91 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Judith Schoonenboom
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.35 Neurolinguistik ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.53 Phonetik, Phonologie ,
80 Pädagogik > 80.31 Sprachheilpädagogik ,
80 Pädagogik > 80.60 Schreibunterricht, Leseunterricht ,
81 Bildungswesen > 81.51 Lernprozess ,
81 Bildungswesen > 81.52 Lernleistung ,
81 Bildungswesen > 81.64 Unterrichtsprozess: Sonstiges ,
81 Bildungswesen > 81.65 Lehrmittel, Lernmittel: Allgemeines ,
81 Bildungswesen > 81.73 Vorschulerziehung ,
81 Bildungswesen > 81.74 Grundschule, Primarstufe
AC Nummer
AC13746228
Utheses ID
41125
Studienkennzahl
UA | 066 | 848 | |
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