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Kein Gott, aber ein Deutscher - Nationalismus bei Karl May am Beispiel des Orientzyklus
Johannes Benjamin Siegmund
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg. UF Deutsch
Betreuer*in
Wynfried Kriegleder
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.46545
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-14727.41426.250866-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In der vorliegenden Arbeit "Kein Gott, aber ein Deutscher- Nationalismus bei Karl May am Beispiel des Orientzyklus" soll am Beispiel ausgewählter fiktionaler Schilderungen der Frage nachgegangen werden, ob und in welchem Ausmaß in Karl Mays Reiseerzählungen einem nationalistisch geprägten Weltbild entsprechend agiert wird. Es gilt in diesem Zusammenhang zu untersuchen, inwiefern die in diesem Kontext analysierten Textpassagen in einen historischen Kontext eingebunden werden können und die aktuelle Debatte um den aus Sachsen stammenden Autor, dessen nicht stillstehen wollende Schreibfeder vor allem im deutschsprachigen Raum bekannte literarische Figuren wie Winnetou, den Häuptling der Apachen, sowie den stets treuen, doch übereifrigen und zumeist von seinen Emotionen überwältigten Beduinen Hadschi Halef Omar hervorbrachte, entsprechend bereichert beziehungsweise in literaturwissenschaftlich relevanter erscheinende Gefilde gelenkt werden kann. Denn während die häufig erwähnte und vieldiskutierte Old-Shatterhand-Legende den aktuellen Diskurs weitestgehend dominiert (beziehungsweise überschattet), erfahren die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Mays unzähligen, abenteuerlichen Schilderungen und der Versuch einer adäquaten Kontextualisierung darin enthaltener Anspielungen in Bezug auf gesellschaftspolitisch relevante Debatten weit weniger Beachtung. Auffällig ist in dieser Beziehung die literarische Verarbeitung von bereits vor, viel deutlicher jedoch nach der 1871 erfolgten Gründung des deutschen Kaiserreichs aufkommenden Theorie-Gebilden, die nicht zuletzt aus der anhaltenden Glorifizierung der eigenen Nation resultierten und Karl May offensichtlich als Motive für seine Werke dienten. In Folge dieser kritischen Betrachtungsweise sollen die sechs Romane, aus denen sich der sogenannte ,Orientzyklusʻ zusammensetzt, eingehender untersucht und einer Inhaltsanalyse unterzogen werden.   Diese wissenschaftliche Betrachtung soll nicht zuletzt an der Materie grundsätzlich interessierten Personen als Anstoß dienen, sich intensiver mit den nicht nur für ein jugendliches Publikum geeigneten Werken des sächsischen Schriftstellers auseinanderzusetzen und diese in einem zeitgenössischen, einem aufgeklärten Verständnis entsprechenden Kontext zu interpretieren und sowohl literaturhistorisch als auch gesellschaftspolitisch einzuordnen, ohne einer naheliegenden Versuchung einer pauschalisierenden Verurteilung des Autors zu erliegen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Karl May Orientzyklus Nationalismus Orientalismus Kolonialismus Literaturwissenschaft
Autor*innen
Johannes Benjamin Siegmund
Haupttitel (Deutsch)
Kein Gott, aber ein Deutscher - Nationalismus bei Karl May am Beispiel des Orientzyklus
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
129 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Wynfried Kriegleder
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.93 Literarische Stoffe, literarische Motive, literarische Themen
AC Nummer
AC13717223
Utheses ID
41189
Studienkennzahl
UA | 190 | 313 | 333 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1