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Ernährungskompetenz an Neuen Mittelschulen
Bedarfsanalyse hinsichtlich Ernährungs- und Verbraucherbildung an Neuen Mittelschulen in Tirol
Sabrina Helene Egg
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Ernährungswissenschaften
Betreuer*in
Petra Rust
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-23883.42827.944163-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ernährungsassoziierte Erkrankungen wie Übergewicht, Adipositas und weitere chronische Krankheiten wie Diabetes mellitus oder Fettstoffwechselstörungen treten bei Kindern und Jugendlichen immer häufiger auf. Ernährungskompetenzen werden von Geburt an erlernt, wobei das Elternhaus eine zentrale Rolle spielt. Beispielsweise durch Zeitmangel aufgrund der Berufstätigkeit beider Elternteile oder unzureichendem Wissen bezüglich Ernährung und Kochen, werden diese Kompetenzen den Kindern oft nicht mehr von zu Hause mitgegeben. Immer häufiger übernimmt die Schule die Vermittlung von Alltags- und somit auch von Ernährungskompetenzen und wird demnach vor neue Herausforderungen gestellt. In den Neuen Mittelschulen findet diese Aufgabe unter anderem im Fach Ernährung und Haushalt statt. Die Qualifizierung, diesen Gegenstand zu unterrichten, findet in Österreich vorwiegend an pädagogischen Hochschulen und an der Universität Wien statt, jedoch unterrichten immer häufiger auch PädagogInnen, die keine Ausbildung in Ernährung absolviert haben. Durch diese Arbeit, die unterstützt von SIPCAN in Kooperation mit dem Landesschulrat Tirol verfasst wird, soll die Frage beantwortet werden, ob ein Bedarf hinsichtlich Ernährungs- und Verbraucherbildung bzw. des Fachs Ernährung und Haushalt in Neuen Mittelschulen in Tirol besteht. Für die Beantwortung der Frage wurden 14 leitfadenge-stützte Interviews mit sieben fachgeprüften und sieben fachungeprüften Pädagoginnen an zufällig ausgewählten Schulen geführt, welche den Gegenstand Ernährung und Haushalt an Neuen Mittelschulen unterrichten. Die Fragen bezogen sich insbesondere auf das Schulangebot bezüglich Ernährung, die Umsetzung des Ernährungsunterrichts, Probleme im Rahmen der Ernährungs- und Verbraucherbildung sowie notwendige Voraussetzungen, um einen kompetenzorientierten Unterricht zu gestalten. Ausgewer-tet wurden die transkribierten Interviews mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2015). Die Hälfte der befragten Pädagoginnen gab an, dass das Thema Ernährung an ihrer Schule keine Rolle spiele. Projekte und Angebote zum Thema Ernährung gibt es an drei Schulen gar keine. Die Gesunde Jause ist das am häufigsten genannte Angebot, das an den restlichen Schulen unterschiedlich oft stattfindet. Laut einigen Pädagoginnen wären das Einbeziehen der Eltern sowie das Verwenden von Projektstunden für weitere Ernährungs- und Kocheinheiten bzw. Kochabende oder Workshops wünschenswert. Aufgrund der Schulautonomie werden an den Schulen unterschiedlich viele Stunden für den Ernährungsunterricht verwendet. Im Schnitt stehen an Schulen mit fachgeprüften PädagogInnen mehr Stunden zur Verfügung (2,5 Stunden) als an jenen ohne geprüftem Personal (1,7 Stunden). Als Gründe für das geringe Stundenkontingent wurden vor allem Stundenkürzungen und fehlendes Personal genannt. Die Unterstützung der Direktion ist laut einigen Pädagoginnen maßgeblich, damit die Stundenanzahl für den Ernährungsunterricht nicht gekürzt wird. Alle Pädagoginnen gaben an, dass die Stunden für die Inhalte und Ziele des Lehrplans nicht ausreichen. In der Vermittlung der Kompetenzen steht bei allen befragten Pädagoginnen die Fachpraxis und somit das Zubereiten von Speisen im Vordergrund. Auch der gesundheitliche Aspekt sowie Nachhaltigkeit, Saisonalität und Regionalität, ebenso wie Hygiene in der Küche und die Fähigkeit, sein eigenes Ernährungsverhalten zu reflektieren, waren häufig genannte Punkte. Der Großteil der Pädagoginnen verwendet ähnliche Materia-lien für den Ernährungsunterricht. Über die Hälfte der Fachungeprüften zieht jedoch häufiger das Internet zu Rate. Ebenso nennen deutlich mehr fachungeprüfte Pädagoginnen eine notwendige Einrichtung wie zum Beispiel eine geeignete Schulküche als Voraussetzung für eine erfolgreiche Ernährungs- und Verbraucherbildung als fachge-prüfte Pädagoginnen. Inhaltliche Unterschiede in der Unterrichtsqualität konnten in dieser Arbeit leider nicht erhoben werden. Probleme im Rahmen der Ernährungs- und Verbraucherbildung umfassen insbesondere den Mangel an Stunden für den Ernährungsunterricht. Auch wird immer häufiger das Fehlen von alltäglichen Grundkompetenzen seitens der SchülerInnen erwähnt, was den Unterricht vor neue Herausforderungen stellt. Weitere häufig genannte Probleme umfassen die fehlende Qualifikation der PädagogInnen und eine mangelhafte Einrichtung der Schulküche. Als notwendige Voraussetzungen für eine gute Ernährungs- und Verbraucherbildung an der Schule wurden am häufigsten die Unterstützung bzw. Förderungen seitens der Direktion bzw. der Schule und der Gemeinde genannt sowie mehr Stunden für den Ernährungsunterricht und eine angemessene Einrichtung der Schulküchen. Auffallend ist hier, dass deutlich mehr Pädagoginnen ohne Ausbildung eine notwendige Einrichtung als Voraussetzung nennen. Alle Pädagoginnen gaben an, dass das Fach Ernährung und Haushalt eine große Bedeutung für die Ausbildung wichtiger Lebenskompetenzen und in Folge für die Gesundheit der Schülerinnen hat. Zudem erwähnen sie jedoch, dass der allgemeine Stellenwert nach wie vor zu niedrig ist und dem Fach nicht die Bedeutung entgegengebracht wird, die es braucht. Der Bedarf an schulischer Ernährungs- und Verbraucherbildung ist den Ergebnissen dieser Arbeit zufolge unmissverständlich gegeben, aber wird nur unvollständig gedeckt.
Abstract
(Englisch)
Diet associated diseases such as overweight, obesity and other chronic diseases such as diabetes mellitus or dyslipidemia occur in children and adolescents with increasing frequency. Nutritional competence is learned from birth, whereas the parents play a central role. Due to lack of time with both parents working or their inadequate knowledge about nutrition and cooking, these skills are often not given from home anymore, which is why schools are forced to increasingly take over the teaching of life competences and therefore nutrition skills, and thus have been faced with new challenges. In the new secondary schools, this task is mostly carried out in the subject Nutrition and Household. The training to teach this subject in Austria mainly takes place at teachers college but more and more educators teach it although they did not complete any education in nutrition. The aim of this study was to answer the question whether there is a need of nutrition and consumer education and thus the subject Nutrition and Household in New Secondary Schools in Tyrol. To answer the question 14 semi-structured interviews were conducted with trained as well as untrained teachers who teach the subject Nutrition and Houshold in New Secondary Schools. The interview questions particularly referred to school offerings regarding nutrition, the implementation of nutrition education, problems within nutrition and consumer education as well as necessary requirements for its implementation in the best way possible. The transcribed interviews were evaluated using the qualitative content analysis of Mayring (2015). Half of the teachers stated that nutrition is inappropriately considered at their school. Projects considering nutritional topics only exist partially, some schools don’t have any. The Healthy Snack project was mentioned most frequently. According to the opinion of some teachers, the involvement of parents as well as the use of project hours for more nutrition and cooking lessons, as well as cooking evenings or workshops would be desirable. Due to the school autonomy hours for nutrition education differ from school to school. On average, more hours are available at schools (2.5 hours) with trained teachers than at schools with no trained staff (1.7 hours). Reasons mentioned for the low quota of hours are mainly cuts in hours and a lack of trained staff. According to some teachers the principal’s support is essential for the maintenance of these hours. All teachers reported that the present number of hours to impart the contents and the objectives primarily mentioned in the curriculum are not sufficient. For all interviewed teachers the practical aspect and thus the preparation of food is the most important skill to learn. Also the health aspect, sustainability, seasonal and regional foods as well as hygiene within the kitchen and the ability to reflect one’s own eating habits are important aspects in class. The majority of teachers uses similar materials for nutrition classes. However, over half of the untrained teachers seem to con-sult the internet more often. Problems within the nutrition and consumer education include in particular the low number of hours for nutrition lessons. Also the absence of the students’ everyday life skills has become more common which faces teachers with new challenges. Other issues reported include the lack of teachers’ educational qualification in nutrition and deficiencies in facilities such as the school kitchen. According to the majority of all interviewed teachers necessary conditions for good nutrition and consumer education at school include the support and/or funding by the principal, the school and the community as well as more hours for the nutrition education and adequate equipment for the school kitchens. All teachers reported that the subject Nutrition and Household has a great impact on the development of relevant life skills and in consequence the health of students. In addition however, according to the teachers the overall value of nutrition is still too low and the subject does not experience the appreciation needed. Therefore, according to the results of this study, the need for school nutrition and consumer education is there but not fully covered.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
nutritional competence nutrition education consumer education tyrol new middleschools
Schlagwörter
(Deutsch)
Ernährungskompeten Ernährungsbildung Verbraucherbildung Neue Mittelschulen Tirol Ernährungsunterricht
Autor*innen
Sabrina Helene Egg
Haupttitel (Deutsch)
Ernährungskompetenz an Neuen Mittelschulen
Hauptuntertitel (Deutsch)
Bedarfsanalyse hinsichtlich Ernährungs- und Verbraucherbildung an Neuen Mittelschulen in Tirol
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
vii, 128 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Petra Rust
Klassifikationen
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.30 Naturwissenschaften in Beziehung zu anderen Fachgebieten ,
44 Medizin > 44.21 Ernährung ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC13710195
Utheses ID
41335
Studienkennzahl
UA | 066 | 838 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1