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Leben in neuen Welten?
Partizipationsprozesse ex-jugolsawischer Bürger_innen im transnationalen Kontext
Simone Polic-Tögel
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie Politikwissenschaft
Betreuer*in
Dieter Segert
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.46890
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-28818.47434.340670-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Dissertation beschäftigt sich exemplarisch mit den individuellen, politischen Beteiligungs- und Politisierungsprozesse von Bürgern mit ex-jugoslawischer Abstammung der „Zweiten Generation“ in Österreich. Zur „Zweiten Generation“ werden nicht nur jene Personen gezählt, deren Eltern im Zuge der Gastarbeitermigration nach Österreich gekommen sind, sondern auch jene, die alleine oder mit den Eltern in den 1990er Jahren als Kriegsflüchtlinge migrierten. Relevant dabei ist, dass sie zum Zeitpunkt der Flucht bzw. Einwanderung noch Kinder oder Jugendliche waren, und dadurch in Österreich aufgewachsen und (teil-)sozialisiert wurden. Bewusst wurde deshalb auch auf die ethnisch-semantische Differenzierung verzichtet und der Begriff „ex-jugoslawische/r Bürger/in“ verwendet. Die Frage nach dem Herkunftsland dient nur der geographischen Verortung und zur Unterscheidung der herkunftslandspezifischen Kontexte, die unter anderem die innenpolitischen Entwicklungen der Herkunftsgesellschaften erklären sollen. Eine zentrale Annahme der Dissertation ist, dass der vorpolitische Bereich, die individuelle Migrationsbiographie und die transnationalen Verbindungen zwischen der Herkunfts- und der Aufnahmegesellschaft sowohl das Verhältnis der untersuchten Personengruppe zu Demokratie und Gesellschaft in Österreich prägen, als auch deren politische Beteiligung in hohem Maße beeinflussen. Diese Faktoren sind bisher unzureichend im Blick der Migrations- und Partizipationsforschung gestanden. Dabei können die bezeichneten Faktoren auf das politische Verhalten sowohl positiver als auch negativer Art sein. Zudem wird Zuwanderern oftmals fälschlicherweise ein „Zugehörigkeitsdilemma“ zugeschrieben, verbunden mit der impliziten Annahme, sie müssen sich entweder für oder gegen die Herkunftsgesellschaft entscheiden. Transnationale Entwicklungen zeigen jedoch, dass sich politisches Interesse und demokratische Teilhabe nicht mehr in ein oder zwischen zwei Gesellschaften manifestieren, sondern in neuen, sozialen Lebenswelten, die viel dynamischer und teils auch widersprüchlicher sind als ursprünglich angenommen. Das gilt insbesondere für die ex-jugoslawischen Bürger_innen in Österreich, die durch die geographische Nähe der Herkunftsländer besonders intensiven Einflüssen beider Gesellschaften ausgesetzt sind. Dies kann zu gemischten Formen und gemischter Partizipation von politischer und sozialer Teilhabe führen, was sich auch in den durchgeführten, problemzentrierten Interviews mit narrativen Elementen zeigt.
Abstract
(Englisch)
The dissertation deals with the individual, political participation of citizens with ex-Yugoslavian background in Austria. The "second generation" is not only the number of people whose parents came to Austria in the course of the guest workers' migration, but also those who migrated alone or with their parents as war refugees in the 1990s. It is relevant that they were still children or adolescents at the time of their Immigration, and that they grew up in Austria. A central assumption of the dissertation is that the pre-political area, the individual migration biography and the transnational connections between the home and the receiving society influence both the attitude to democracy and their motivation to political participation in Austria. These factors have so far been inadequate in view of migration and participation research. Immigrants are often mistakenly attributed a "dilemma of belonging", coupled with the implicit assumption that they must choose either for or against the company of origin. Transnational developments show, however, that political interest and democratic participation are no longer manifested in one or two societies, but in new, social worlds of life, which are much more dynamic and sometimes even more contradictory than originally assumed. This applies in particular to ex-Yugoslav citizens in Austria, who are exposed to the particularly intense influence of both societies due to the geographical proximity of the countries of origin. This can lead to mixed form of political and social participation, which is also reflected in the intermittent, problem-centered interviews with narrative elements.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Political Participation transnational fields
Schlagwörter
(Deutsch)
Politische Partizipation Transnationale Räume
Autor*innen
Simone Polic-Tögel
Haupttitel (Deutsch)
Leben in neuen Welten?
Hauptuntertitel (Deutsch)
Partizipationsprozesse ex-jugolsawischer Bürger_innen im transnationalen Kontext
Paralleltitel (Englisch)
Living in new worlds? Participation processes of ex-Yugoslav citizens in a transnational context
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
234 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Dieter Segert ,
Karin Liebhart
Klassifikation
89 Politologie > 89.57 Politische Beteiligung
AC Nummer
AC13724917
Utheses ID
41492
Studienkennzahl
UA | 092 | 300 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1