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Die Migrationsbewegung 2015/2016 in Österreich im Kontext der Politischen Geographie
die Betrachtung zweier diskursiver Ereignisse in den Gratisblättern "Heute" und "Österreich
Alexis Zorn
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Geographie und Wirtschaftskunde UF Englisch
Betreuer*in
Martin Heintel
DOI
10.25365/thesis.46900
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-28818.19551.652173-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Der verstärkte Influx nach Österreich durch die ansteigende Flüchtlingsbewegung 2014/2015 fand zunehmend Einzug in die mediale Berichterstattung mit einer entsprechenden Vertiefung und Verbreiterung des Diskurses. Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Frage, welche Präsuppositionen im Kontext der Politischen Geographie den Aussagen in Medien zugrunde liegen, und wie sich der Diskurs verändert.
Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurden die Wiener Ausgaben der vergleichbaren Boulevard-Gratiszeitungen Heute und Österreich herangezogen. Als gegenübergestellte diskursive Ereignisse werden das Bootsunglück am 20.04.2015 im Mittelmeer vor der libyschen Küste mit mehr als 700 Opfern und der bei Parndorf abgestellte Kühl-LKW mit 71 Opfern analysiert, da beide Tragödien für den Boulevard besondere Relevanz haben.
Die Untersuchung folgt der Kritischen Diskursanalyse, einem diskurstheoretischen, poststrukturalistischen Ansatz der Politischen Geographie und der Cultural Studies. Die Empirie untersucht lexikalen und non-lexikalen Text, und fußt auf der Diskursanalyse nach JÄGER (2012) und der Argumentationsanalyse nach FELGENHAUER (2009).
Die Ergebnisse zeigen, dass sich mit Abnahme der Distanz der Diskurs im Kontext der Flüchtlingsbewegungen einerseits verbreitert, andererseits verschärft. Die Grundlinien der Zeitungen zeichnen sich zu Beginn durch Betroffenheit aus, welche beim zweiten Ereignis Entsetzen weicht. Brüche innerhalb einzelner Diskursfragmente sind einerseits der Diversität des Diskurses geschuldet, die Berichterstattung lässt aber zu Beginn einen persuasiven Einschlag und eine Ambivalenz in der möglichen Interpretation erkennen. Ebenso kann eine Verschärfung des Diskurses durch die Intensivierung von Präsuppositionen und dem Bedienen von Kollektivsymbolen konstatiert werden. Die hinter den Berichten, Bildern und Argumentationen stehenden Grundannahmen sind repetitiv und unverändert die des Containerraumes, der Identität durch Verortung und die Korrelation nah-vertraut/fern-fremd.
Abstract
(Englisch)
The large-scale refugee movement towards Europe in 2014/2015 generated increasing media coverage in Austria, broadening the discursive threads of displaced persons, flight, and migration. These diploma-thesis deals with following research question: Addressing the approach of political geography, which presuppositions are to be taken as granted to follow the argumentation in the media, and how does discourse diachronically change?
To answer these questions, the comparable and free tabloid-dailies Heute and Österreich (Vienna) are being analysed by contrasting the discursive events of the refugee boat disaster off the Libyan coast with 700 victims (April 20, 2015) and 71 refugees found suffocated in a truck near Parndorf in Austria (August 27, 2015).
The analysis bases on critical discourse analysis, a post-structural, discourse-theoretical approach within the fields of political geography and cultural studies, and builds on Jäger’s (2012) discourse analysis and Felgenhauer’s (2009) Argumentation Analysis with lexical and non-lexical investigation of text.
The results show that with declining distance the discourse broadens and hardens. For both events, the paper’s basic attitude points towards consternation, changing to horror at the second event. Catachresis in discourse fragments are part of the diversity of the discourse at the beginning of the reporting, but also show persuasive tendencies. Moreover, the possible interpretation of the discourse is subject to ambivalence. The discourse gets more explicit due to the increasing utilization of presuppositions and the expanding use of mutual symbols. The backing behind the reporting repetitively reproduces the container theory of space, identity by location and the correlation of close-trustworthy/remote-strange.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
discourse analysis migration political geography presuppositions
Schlagwörter
(Deutsch)
Diskursanalyse Migration Politische Geographie Präsuppositionen
Autor*innen
Alexis Zorn
Haupttitel (Deutsch)
Die Migrationsbewegung 2015/2016 in Österreich im Kontext der Politischen Geographie
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Betrachtung zweier diskursiver Ereignisse in den Gratisblättern "Heute" und "Österreich
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
124 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Martin Heintel
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.30 Massenkommunikation, Massenmedien: Allgemeines ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.33 Pressewesen ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.39 Massenkommunikation, Massenmedien: Sonstiges ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.78 Textkritik ,
71 Soziologie > 71.39 Soziale Gruppen: Sonstiges ,
71 Soziologie > 71.51 Werte, Normen
AC Nummer
AC13733802
Utheses ID
41501
Studienkennzahl
UA | 190 | 456 | 344 |