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Jeder muß ein Grenzgänger sein, wer das nicht schafft, muß aufgeben
Ernst Jandls Übersetzung von Robert Creeleys "The Island"
Johanna Lenhart
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Vergleichende Literaturwissenschaft
Betreuer*in
Norbert Bachleitner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.47078
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-13163.47436.956460-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ernst Jandl entwickelte früh eine sehr positive, fast emphatische Beziehung zum Englischen. Die englische Sprache und v.a. die amerikanische Literatur (u.a. Gertrude Stein) wurde zu einem lebenslangen Bezugspunkt, der sich sowohl in seinen eigenen poetischen Texten als auch in seiner Arbeit als Übersetzer spiegelt. In diesem Kontext ist auch Jandls Übersetzung von Robert Creeleys einzigem Roman The Island (1963) zu sehen. Mit Creeley verbindet Jandl auch gemeinsame poetische Interessen: Robert Creeley, der sich zum Zeitpunkt der Entstehung des Romans im Umfeld von Charles Olsons‘ Black Mountain College bewegte, hatte sich vor allem als Lyriker einen Namen gemacht und arbeitete viel mit gesprochener Sprache – besonders im Hinblick auf Rhythmus und Duktus – was sich auch in seiner Prosa niederschlägt. Von Klaus Reichert, Lektor beim Insel-Verlag, der selbst Kurzgeschichten und Gedichte Creeleys übersetzt hat, von dem Projekt überzeugt, arbeitet Jandl von 1963-65 sehr intensiv an der Übersetzung von The Island. Anhand der Materialien des Literaturarchivs Wien lässt sich die Entstehung der Übersetzung in verschiedenen Entwicklungsstufen und Varianten und die enge Zusammenarbeit des noch relativ unerfahrenen Übersetzers Jandl mit Klaus Reichert sowie Übersetzungsstrategien – und deren Wechsel – nachvollziehen: Im Laufe der Beschäftigung mit The Island kristallisiert sich für Jandl immer mehr der Rhythmus als hervorstechendes Merkmal von Creeleys Prosa heraus. Um diesen ins Deutsche übertragen zu können, entscheidet sich Jandl nach anfänglichem Zögern für eine Übersetzungsstrategie, die sich so nahe wie möglich an den stilistischen Besonderheiten des Ausgangstexts, wie den rhythmisch gesetzten Kommas, und an der der Struktur der englischen Syntax (z.B. Wortfolge, Partizipien etc.), orientiert. Der durch Jandls Übersetzungsstrategie entstehende eigentümliche Duktus der Übersetzung entspricht so zum einen der ‚Awkwardness‘, dem unruhig Stolpernden, das Creeleys Text immer wieder attestiert wird, zum anderen lässt sich durch die von der Norm abweichende Verwendung des Deutschen auch die Verbindung zu Jandls eigenem poetischen Programm der ‚heruntergekommenen Sprache‘ herstellen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Jandl, Ernst Creeley, Robert Reichert, Klaus Übersetzung The Island
Autor*innen
Johanna Lenhart
Haupttitel (Deutsch)
Jeder muß ein Grenzgänger sein, wer das nicht schafft, muß aufgeben
Hauptuntertitel (Deutsch)
Ernst Jandls Übersetzung von Robert Creeleys "The Island"
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
108 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Norbert Bachleitner
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.94 Literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.95 Literarische Übersetzung ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.06 Angloamerikanische Literatur
AC Nummer
AC13740642
Utheses ID
41664
Studienkennzahl
UA | 066 | 870 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1