Detailansicht

Geistiges Eigentum auf Saatgut - eine Betrachtung der derzeitigen Praxis, Probleme und Lösungsvorschläge unter besonderer Berücksichtigung des europäischen Saatgutmarktes
Abdül Kadir Kaya
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Latein UF Haushaltsökonomie und Ernährung
Betreuer*in
Alexander Haslberger
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.47272
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-28721.76455.704065-2
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit der derzeitigen Praxis der Vergabe von geistigen Eigentumsrechten auf Saatgut. Dabei kann die Arbeit in drei Abschnitte eingeteilt werden. Im ersten Abschnitt wurden die Ursprünge der Landwirtschaft und der Kulturpflanzen untersucht. Im zweiten Bereich wurden die Entwicklungen, die zur Kommerzialisierung von Saatgut geführt haben, unter die Lupe genommen. Im Hauptteil der Arbeit wurden nach einer knappen historischen Darstellung, die zwei Möglichkeiten geistigen Eigentums auf Saatgut beschrieben. Es war wichtig, die Unterschiede zwischen dem Sorten- und Patentschutz aufzuzeigen. Besonders hervorzuheben waren dabei das LandwirtInnen- und ZüchterInnenprivileg, die eine Besonderheit des Sortenschutzes darstellen. Da das Europäische Patentamt in den letzten Jahren vermehrt Patente auf konventionelle Züchtung vergeben haben, was zu großer Kritik geführt hat, wurde anhand zweier Fälle, die vom EPA behandelt wurden, in die Problematik eingeführt. Es konnte gezeigt werden, dass es große Unterschiede zwischen dem Patent- und Sortenschutz gibt. Einer dieser Unterschiede besteht darin, dass die Anmeldung eines Patents sehr viel mehr Kosten und Wissen beansprucht als die Anmeldung des Sortenschutzes, was eine Hürde für viele kleine und mittlere Unternehmen darstellt. Der strategische Gebrauch von Patenten stellte sich als innovationshemmend heraus. In puncto Innovation auf dem Saatgutmarkt bietet der Sortenschutz mit dem ZüchterInnenprivileg größere Sicherheiten als der Patentschutz. Die starke Konzentration des Saatgutmarktes, die allem Anschein nach weiter zunehmen wird, stellt für mehrere Akteure Risiken dar. Für die KonsumentInnen, weil das Angebot von wenigen Konzernen bestimmt wird, die LandwirtInnen, weil die Saatgutpreise von den wenigen Firmen diktiert werden können und die ZüchterInnenbetriebe, denen der Zugang zum Markt erschwert wird. Ein zentrales Resultat der Arbeit ist, dass die Vergabe von Patenten auf konventionelle Züchtung dringend überdacht werden muss. Es konnte festgestellt werden, dass der Sortenschutz eine nachhaltige und innovationsfördernde Variante geistigen Eigentums auf Saatgut darstellt. Die Vergabe von Patenten auf Saatgut hingegen sollten sich auf tatsächlich innovative Verfahren im Bereich der Pflanzenzüchtung beschränken.
Abstract
(Englisch)
This diploma thesis deals with the current practice of granting intellectual property rights on seeds. The paper can be divided into three main chapters. The first chapter gives an overview of the life before agriculture was adopted and the development of plant breeding. In the second chapter three important technologies that led to the commercialization of seeds, namely hybrid breeding, genetic engineering and SMART breeding, are being described. In the third chapter the two existing models of intellectual property rights on seeds and the differences between them are characterized. A big emphasis was put into the farmer´s and breeder´s privileges, both of which are granted by the plant variety protection. A large part of the thesis deals with patents on conventional breeding, which have been granted by the European Patent Organisation for the last couple of years, which led to severe criticism. Another focus of the paper was to show the differences between the plant variety protection and patents. A significant difference is the high financial cost that must be expended in order to get patent protection. Plant variety protection however is less cost- and knowledge intensive, which is a great advantage for small and medium sized enterprises. Evidence was shown that the strategic use of patents inhibits innovation. Regarding innovation, the breeder´s privilege gives the plant variety protection an important advantage. Another important finding concerns the degree of consolidation of the seed market, which will be even greater after the upcoming mega - fusions. This will lead to disadvantages for different groups. The consumers will have to deal with a limited choice, the farmers with increasing seed prices and the breeders with difficulties in entering the seed market. A central idea of the thesis is that there is urgency in overthinking patents on conventional breeding. Plant variety protection promotes innovation and is therefore a sustainable model for intellectual property rights on seeds. Patents however should only be granted for innovative breeding processes.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Internaional Property Rights Seeds seed market
Schlagwörter
(Deutsch)
Geistige Eigentumsrechte Saatgut Saatgutmarkt
Autor*innen
Abdül Kadir Kaya
Haupttitel (Deutsch)
Geistiges Eigentum auf Saatgut - eine Betrachtung der derzeitigen Praxis, Probleme und Lösungsvorschläge unter besonderer Berücksichtigung des europäischen Saatgutmarktes
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
91 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Alexander Haslberger
Klassifikationen
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.30 Naturwissenschaften in Beziehung zu anderen Fachgebieten ,
43 Umweltforschung > 43.33 Umweltfreundliche Nutzung natürlicher Ressourcen ,
48 Land- und Forstwirtschaft > 48.01 Geschichte der Land- und Forstwirtschaft ,
48 Land- und Forstwirtschaft > 48.03 Methoden und Techniken der Land- und Forstwirtschaft ,
48 Land- und Forstwirtschaft > 48.30 Natürliche Ressourcen ,
48 Land- und Forstwirtschaft > 48.58 Pflanzenzüchtung ,
71 Soziologie > 71.43 Technologische Faktoren ,
89 Politologie > 89.71 Internationale Zusammenarbeit: Allgemeines
AC Nummer
AC13746258
Utheses ID
41834
Studienkennzahl
UA | 190 | 338 | 477 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1