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In den Norden fernpendeln
Arbeitsmobilität im ruralen Baschkortostan, Russische Föderation
Elisabeth Öfner
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium d.Sozialwissenschaften (Dissertationsgebiet: Kultur- und Sozialanthropologie)
Betreuer*in
Peter Schweitzer
Mitbetreuer*in
Gertrude Saxinger
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.47370
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-28721.85148.516952-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Arbeitsmobilität – insbesondere das Fernpendeln in den russländischen Norden – wurde in ruralen Regionen Russlands wie auch in der östlichen Uralregion (Republik Baschkortostan) seit den 1990er-Jahren zu einer wesentlichen Erwerbsstrategie, um weiterhin im Dorf zu leben. In der Mobilitätsforschung, insbesondere der Migrationsforschung, wird argumentiert, dass Lohnunterschiede diese Mobilitätsprozesse auslösen. Meine Forschung zeigt, dass die Lohnunterschiede zu gering sind, um die hohe Mobilitätsrate ausreichend erklären zu können. Daraus ergibt sich die Frage, warum Menschen in den Norden Russlands fernpendeln, wenn dies keine substantiellen ökonomischen Vorteile mit sich bringt? Die vorliegende anthropologische Dissertation füllt eine Lücke in der Forschung zum Fernpendeln, indem der Fokus auf die Herkunftsregion von FernpendlerInnen gelegt wird und die Konsequenzen der Arbeitsmobilität für die dörfliche Gemeinschaft sowie für die AkteurInnen und deren Familien analysiert werden. Diese Dissertation basiert auf einer insgesamt zwölfmonatigen (2011–2015) ethnografischen Feldforschung in vorwiegend baschkirischen Dorfgemeinschaften in der östlichen Uralregion. Die Arbeit ist theoretisch eingebettet in Themen zur Arbeitsmobilitätsforschung – insbesondere dem Fernpendeln in der Rohstoffindustrie –, Konstitution von Handlungsfeldern durch materielle und immaterielle Ressourcen, sozialen Mobilität und Differenz, Konzeption des ruralen Raumes und der damit verbundenen marginalen Verfasstheit. Die Ergebnisse der Forschung zeigen, dass die Zugangsmöglichkeiten zu materiellen und immateriellen Ressourcen darüber entscheiden, ob eine Person das Fernpendeln aufnimmt oder vor Ort einer Beschäftigung nachgeht. Soziale Differenz manifestiert sich innerhalb der Dorfgemeinschaft an der Gesamtheit der möglichen Handlungsoptionen, die eine Person hat. Anhand der divergenten Konzeptualisierung von Arbeitsmobilität – einerseits als Handlungsoption, welche das soziale Fortkommen der Familie beschleunigen kann, andererseits als Zeichen der Marginalität des Dorfes, wenn Menschen nicht mehr am Wohnort beschäftigt sind – zeigt sich die Notwendigkeit, Arbeitsmobilität in ihrer Gesamtheit zu erfassen.
Abstract
(Englisch)
Labour mobility – especially long-distance commute work (LDC) to the Russian North – has become a main strategy in rural Russian regions, such as in the East Ural region (Republic of Bashkortostan), in order to earn a sufficient income allowing people to stay in the villages. In mobility research, especially in migration research, it is argued that income differences trigger mobility processes. This study reveals that income differences are not large enough to explain the high mobility rate. Consequently, the question is raised why people commute to the Russian North, if they cannot expect significant economic advantages? This anthropological research presented, fills a gap by focusing on the long-distance commuters home region. Moreover, it analyses the consequences of commuting for those commuting and their families as well as for the community. This dissertation is based on twelve months of fieldwork (2011–2015) in several Bashkirian villages in the East Ural region. The dissertation is theoretically embedded into conceptions of labour mobility – especially in LDC research in extractive industry – as well as into conceptions of the constitution of fields of agency based on material and immaterial resources. Furthermore, it draws on concepts such as social mobility and difference as well as on the constitution of rural spaces and related issues of (perceived) marginality. I conclude that access to material and immaterial resources defines whether someone works locally or commutes to the North. Social inequality in this village community is defined by a person's ability to access resources. Through the divergent conceptualization of labour mobility – first, as an option to gain social mobility for one's family and second, as a symbol of the marginal social situation in a village, because people do not work locally – the importance is given to see labour mobility holistically.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Labour mobility Russia Bashkirs Long-distance commute work
Schlagwörter
(Deutsch)
Arbeitsmobilität Russland Baschkiren Fernpendeln
Autor*innen
Elisabeth Öfner
Haupttitel (Deutsch)
In den Norden fernpendeln
Hauptuntertitel (Deutsch)
Arbeitsmobilität im ruralen Baschkortostan, Russische Föderation
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
226 Seiten : Illustrationen, Karten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Florian Stammler ,
Andreas Kappeler
Klassifikationen
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges ,
73 Ethnologie > 73.00 Ethnologie: Allgemeines ,
74 Geographie > 74.09 Sozialgeographie
AC Nummer
AC13755089
Utheses ID
41920
Studienkennzahl
UA | 784 | 307 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1