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Political interference in judicial systems
the roots of judicial corruption in Argentina and Chile
Sandra Hochstöger
Art der Arbeit
Master-Thesis (ULG)
Universität
Universität Wien
Fakultät
Postgraduate Center
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Universitätslehrgang für Internationale Studien (M.A.I.S.)
Betreuer*in
Daniel Schade
DOI
10.25365/thesis.47718
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-28781.99656.909760-8
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Um Korruption wirksam bekämpfen zu können, braucht es eine starke Justiz, die die Gleichbehandlung aller Bürgerinnen und Bürger vor dem Gesetz garantiert. Ist dies nicht der Fall, können einflussreiche Individuen die Justiz gemäß ihrer persönlichen Interessen manipulieren. Dies ist besonders schlimm, wenn diese Individuen Teil der Exekutive sind, denn dann ist es nur eine Frage der Zeit bis Korruption alle Sphären der Gesellschaft durchdringt. Südamerika ist eine Region, der besonders oft vorgeworfen wird korrupt zu sein. Allerdings ist Chile dabei eine Ausnahme. Das Land hat sehr niedrige Korruptionswerte, was die Frage aufwirft, warum die Situation im Vergleich zu den Nachbarländern besser ist. Im Rahmen dieser Masterarbeit wird der Fall Chiles mit dem Argentiniens verglichen, um das Ausmaß des Einflusses der politischen Kräfte auf die jeweiligen Justizsysteme zu analysieren. Dies geschieht in erster Linie auf den Ebenen der Ernennung von Richtern, der Transparenz, der Rechenschaftspflicht und den historischen Faktoren. Unter Anwendung einer Analyse der Vergleichenden Politikwissenschaft werden die vorrangigen Mechanismen identifiziert, die die Situationen in den beiden Ländern bedingen. Dafür wird die Analyse der Fachliteratur mit Interviews mit Experten und einer Expertin aus den jeweiligen Ländern ergänzt. Ein wesentlicher Unterschied zwischen Argentinien und Chile ist das starke Eingreifen der Politik in die Justiz in Argentinien, ohne dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Der starke Einfluss in Argentinien wird vor allem durch den Justizrat begünstigt, der von politischen Kräften kontrolliert wird. In Chile funktioniert die Gewaltentrennung gut, was hauptsächlich auf den stabilen, historisch gewachsenen Institutionen beruht. Außerdem gibt es eine starke Zivilgesellschaft, die die Implementierung von sich ständig verbessernden Antikorruptionsgesetzen und -einheiten fordert. In Argentinien braucht es deshalb einen stärkeren Fokus auf Gewaltentrennung und Rechenschaftspflicht, um das Ausmaß der Korruption langfristig eindämmen zu können.
Abstract
(Englisch)
The rule of law and the enforcement of these laws are at the core of the fight against corruption. Therefore, a diligent judiciary is crucial to provide equality for all citizens. If this is not the case, more influential and richer citizens can manipulate the justice system for their personal interests. This is especially fatal when these individuals act within the executive, because then corruption spills over into every sphere of society. A region where this is claimed to be the case is South America. However, Chile is an exemption with low corruption levels. This raises the question of why this particular country’s situation is better than the one of other states in the region. The case of Chile is compared with Argentina to examine the influence political forces are holding on the respective judicial systems. The four main fields within which this takes place are the appointment procedures for judges, transparency, accountability mechanisms and historical factors. A comparative politics analysis aims at identifying the main differences. Therefore, the existing literature is complemented with interviews with experts from the two countries. A crucial difference between Chile and Argentina is the strong political interference in the judiciary that takes place in Argentina in a system that does not hold the executive accountable. A main institution that provides for this situation is the Judicial Council. In Chile, on the other hand, the separation of powers works fairly well, because it has strong institutions which developed over time and a civil society highly sensitivity towards corruption. This causes the implementation of a constantly improving set of anti-corruption laws and entities. Argentina thus needs a stronger separation of powers and rigorous accountability mechanisms in order to lower its corruption levels.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Chile Argentina South America corruption judiciary judicial council separation of powers executive accountability
Schlagwörter
(Deutsch)
Chile Argentinien Südamerika Korruption Justiz Justizrat Gewaltentrennung Politik Rechenschaftspflicht
Autor*innen
Sandra Hochstöger
Haupttitel (Englisch)
Political interference in judicial systems
Hauptuntertitel (Englisch)
the roots of judicial corruption in Argentina and Chile
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
78 Seiten
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Daniel Schade
AC Nummer
AC14533031
Utheses ID
42157
Studienkennzahl
UA | 992 | 940 | |
