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Carl Binder und sein Wirken am Wiener Carl-Theater
Oliver Attila Lang
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie Musikwissenschaft
Betreuer*in
Herbert Seifert
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.48157
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-22773.27869.863478-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Komponisten und Kapellmeister Carl Binder. Er lebte und wirkte in der Mitte des 19. Jahrhunderts, abgesehen von einer sehr kurzen Zeitspanne, in Wien, seiner Geburts- und Sterbestadt. Die Quellenlage ist schlecht. Viele biografische Aspekte bleiben im Dunkeln, glücklicherweise existiert aber reichhaltiges kompositorisches Material, sodass zumindest die Arbeit Binders gut dokumentiert ist. Carl Binder, geboren am 29. November 1816 in Wien, lernte bei Ignaz Xaver Ritter von Seyfried; am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde hat er offenbar nicht studiert. Ab 1840 war Binder am Theater in der Josefstadt als Komponist und Kapellmeister engagiert; nach seiner Entlassung ging er für kurze Zeit nach Pressburg, wurde aber bald wieder im Theater in der Josefstadt eingestellt. 1851 wechselte er ans Carl-Theater, seine letzte Karrierestation, und blieb dort bis zu seinem Todesjahr 1860. Carl Binder war Mitglied der Künstlergesellschaft „Grüne Insel“, der eine Anzahl an Wiener (Lokal-)Größen angehörten. Er starb am 5. November 1860. Carl Binder verfasste die Musik zu zahlreichen Possen, Charakterbildern/Charaktergemälden und verwandten Theaterformen, damit stand er in der Tradition der Wiener Vorstadttheatermusik. Eine eigenständige Oper oder Symphonien schrieb er nicht. Es existieren aber einzelne Lieder, geistliche Werke, Tanzmusiken, Chormusik und ähnliches mehr. Ein wichtiger Aspekt seines Schaffens ist die Parodie, mit der „Tannhäuser“-Parodie sorgte er für Furore – das Werk steht bis heute immer wieder auf den Spielplänen deutscher Theater. Seine „Rück-Instrumentierungen“ Offenbachscher Werke aus Klavierauszügen machten die Stücke für das Carl-Theater spielbar. Binder war somit einer der Wegbereiter des Erfolgs von Offenbach in Wien. Das Besondere an Binders Schaffen ist, dass er als Kind seiner Zeit viel „Tagesware“ für die Vorstadttheater, an denen er tätig war, verfasste. So existieren nicht nur komplette Werke, sondern auch viele Einlagennummern für Stücke anderer. Auch gibt es von vielen seiner Kompositionen mehrere Fassungen, die den jeweiligen Bedürfnissen der aktuellen Aufführungssituation angepasst wurden. Carl Binder zählt zu den – bereits zu Lebzeiten – vernachlässigten Wiener Kleinmeistern. Sein musikhistorischer Beitrag liegt weniger in der kompositorischen Einzigartigkeit, als in der konsequenten Arbeit und in der Brückenfunktion zwischen Vorstadtposse und den Anfängen der Operette in Wien.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Carl Binder Carl-Theater Posse Jacques Offenbach
Schlagwörter
(Deutsch)
Carl Binder Carl-Theater Posse Jacques Offenbach
Autor*innen
Oliver Attila Lang
Haupttitel (Deutsch)
Carl Binder und sein Wirken am Wiener Carl-Theater
Paralleltitel (Englisch)
Carl Binder and his work at the Carl-Theater in Vienna
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
412 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Herbert Seifert ,
Michele Calella
Klassifikation
24 Theater > 24.62 Musiktheater, Theatermusik
AC Nummer
AC14498520
Utheses ID
42537
Studienkennzahl
UA | 092 | 316 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1