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Die sowjetisch-osmanischen Beziehungen im "Türkischen Befreiungskrieg" von 1919 bis 1923
Atilla Pusat
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Russisch UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg.
Betreuer*in
Kerstin Susanne Jobst
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.48195
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-22767.16601.267160-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
„Die sowjetisch-osmanischen Beziehungen im ‚Türkischen Befreiungskrieg‘ von 1919 bis 1923“ Behandelt wurde in dieser Arbeit die Rolle der sowjetischen Machthaber im Kampfe des osmanischen Widerstandes gegen die Entente nach dem Ersten Weltkrieg. Ausgehend vom Waffenstillstand von Moudros und der de facto Kapitulation des osmanischen Monarchen, befand sich das Osmanische Reich in einer fatalen Lage. Der Staat wurde systematisch lahmgelegt und abgeschottet, sodass die Souveränität des Volkes und auch der Wirtschaft stark eingeschränkt war. Die Offizierselite um Mustafa Kemal machte sich Gedanken und schmiedete Pläne zur Befreiung. Für sie war die momentane politische Lage inakzeptabel. Dabei wurde Hilfe aus der RSFSR angefordert. Diese Hilfe bestand v.a. aus der diplomatischen Rückendeckungen. Der Befreiungskampf gegen die Entente konnte zum einen als Kampf gegen den Imperialismus gedeutet werden, vorteilhaft war dabei, dass es sich gleichzeitig um dieselben Feinde beider Staaten handelte. Doch im Zuge der zwischenstaatlichen Zusammenarbeit des Osmanischen Reich und der kommunistischen Regierung in Moskau, gab es zahlreiche Unternehmen, abgesehen vom Bezug finanzieller Mittel und Rüstung Ankaras. Auswirkung hatten diese diplomatischen Beziehungen beispielsweise auf die Transformation der kaukasischen Staaten, in Sowjetrepubliken, die nach der Vorstellung der Machthaber in der RSFSR geformt wurden. Oft kam es jedoch auch zu Abweichungen der Interessen. Während die sowjetische Regierung kommunistische Fraktionen in Anatolien installieren wollte, versuchte die Offizierselite dem entgegen zu wirken. Auch die Volksgruppe der Molokanen erwies sich als Streitpunkt oder die Annullierung des Vertrages von Alexandropol im Jahre 1920. Größtenteils konnte dem mit den gemeinsamen Zielsetzungen, die sich in Form von Verträgen, wie beispielsweise dem Freundschaftsvertrag, der 1921 unterzeichnet wurde oder einem Abkommen zwischen der Regierung Ankaras mit der Vertreterschaft aus der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik, äußerten, entgegengewirkt werden. Bis zum Ende des Osmanischen Reiches, welches mit dem Vertrag von Lausanne 1923 und der Ausrufung der Republik Türkei eintrat, bestand jedoch eine Art Abhängigkeitsverhältnis, da die Armee des Widerstandes um Mustafa Kemal finanzielle Mittel benötigte. Die Ursache dessen war die marode Wirtschaftslage, die auf die fehlende Modernisierung und den Ersten Weltkrieg, sowie auf darauffolgenden Einschränkungen seitens der Ententemächte zurückzuführen sind. Somit war es auch für die Offizierselite essentiell Waffen und Goldlieferungen zu organisieren. Für diese Art von Unterstützung bildete die gelungene Diplomatie eine Grundlage. Mit den Zahlungsmitteln wurde der Krieg finanziert und Waffen aus dem Ausland bezogen, die gelieferten Waffen aus den sowjetischen Häfen am Schwarzen Meer, wurden hauptsächlich in den großen Offensiven gegen die Streitkräften der griechisch-königlichen Truppen eingesetzt. Das Ende der stabilen diplomatischen Beziehungen zwischen dem Osmanischen Reich und der Sowjetunion traf langsam im Jahre 1922 ein, als ein Teil der kommunistischen Machthaber in Moskau entschieden, keine weitere materielle Unterstützung mehr zu leisten. Als mit dem Waffenstillstand von Mudanya der Widerstand das Schicksal der Entente in Kleinasien besiegelt hatte, mussten noch weitere Fragen zum Aufbau eines modernen Staates geklärt werden, die in den Gesprächen zum Vertrag von Lausanne 1923 erörtert wurden. Für die sowjetische Vertretung erwies sich dies als wenig erfolgreich, da die Vertretung aus Ankara ihre Forderungen nicht berücksichtigte und sich auf die Seite der Westmächte schlug.
Abstract
(Englisch)
„The soviet-ottoman relations in the ‘Turkish War of Liberation’ from 1919 to 1923“ This paper researches the way of the soviet support, in order to enforce the Ottoman Empire in the national struggle against the Entente, after the First World War. The support can be divided in 3 main research domains; the diplomatic backing, financial support and deliveries of weapons. The Ottoman Empire fought on the side of the Central Powers during WW1 and was defeated, mainly by the army of the United Kingdom. With the Treaty of Moudros, the Ottoman Empire had to reduce its army, also the economy and infrastructure. The monarch of the Ottoman Empire lost his power and a group of military officers around Mustafa Kemal took over. This group tried to organize the resistance movement against the allied powers of the Entente. Because of the First World War and the restrictions made by the Treaty of Moudros, the financial sources where limited, also the amount of weapons. Mustafa Kemal decided to ask for support from Soviet Russia. First the diplomatic relations between the government in Ankara and Moscow had to be established. To get the attention of the soviet republic the resistance had to be demonstrated as a struggle against imperialism, which proved itself as a fight against the same enemy. From the point of view of the communist government, the support was a chance to increase political influence on a Muslim country, which could have been used as base to spread communism all over the Islamic world. This was never the intention of Mustafa Kemal. The relations lead to projects of soviet-ottoman collaboration. The most famous example is the role and cooperation of the ottoman officers in Caucasia during the takeover of the Caucasian republics by the Red Army. Another highpoint of the diplomatic relations was expressed by the sign of the Treaty of Moscow in 1921 and followed by diverse agreements, signed by allied countries of Soviet Russia and the Ottoman Empire. In contrast, from time to time, the diplomatic relations between the soviet government and Ankara became critical. For instance, the government tried to install communist fractions in Anatolia or did not recognize the Treaty of Alexandropol, in due to avoid ottoman influence over the Armenian territory. The financial support in the form of deliveries of gold took place in the years from 1920 to 1922. This was essential for the resistance army, because the government in Ankara was able to purchase armour and generally finance the war. Besides that, obtained machinery of war from the RSFSR made up a large part of the arms used in the offensives against the royal Greek troops, supported by the Entente. The diplomatic relations lasted until the Treaty of Lausanne, the end of the struggle for liberation. The Soviet contractual partner claimed the prohibition for warships to pass the straits between the Black Sea and the Aegean Sea. The ottoman side did not agree with this demand, which was equal to a renunciation of the collaboration with the USSR (The Union of Soviet Socialist Republics was already formed in 1922).

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Soviet Russia Ottoman Empire
Schlagwörter
(Deutsch)
Sowjetrussland Osmanisches Reich
Autor*innen
Atilla Pusat
Haupttitel (Deutsch)
Die sowjetisch-osmanischen Beziehungen im "Türkischen Befreiungskrieg" von 1919 bis 1923
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
108 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Kerstin Susanne Jobst
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.37 Europäische Geschichte 1914-1945 ,
15 Geschichte > 15.68 Türkei ,
15 Geschichte > 15.74 Russland
AC Nummer
AC13777241
Utheses ID
42571
Studienkennzahl
UA | 190 | 362 | 313 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1