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Entwicklung der archäologischen Forschung und deren museale Präsentation ab dem 20. Jahrhundert in Kärnten
Desiree Ebner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Claudia Theune-Vogt
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.4784
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30413.92117.532159-3
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die archäologische Forschungsgeschichte in Kärnten wurde von Manfred Alois Niegl aufgearbeitet (NIEGL 1980; DERS. 1994). In seinen Arbeiten wird die Entwicklung der provinzialrömischen Forschung für den Zeitraum zwischen 1800 und 1945 beleuchtet, die vor allem vom Geschichtsverein für Kärnten (GESCHICHTSVEREIN FÜR KÄRNTEN 2009) beeinflusst wurde. Ähnliche Synthesen für andere Kulturepochen fehlen größtenteils. Nach klassischer Recherchemethode wurden die folgenden Arbeitsschritte durchgeführt. Die Grundlage der vorgelegten Arbeit besteht in einer Zusammenstellung aller in den Zeitschriften Fundberichte aus Österreich, Carinthia I, Neues aus Alt-Villach und Rudolfinum publizierten Grabungen zwischen 1900 und 2005. Die Grabungen sind im Katalog chronologisch mit Datierung, Beschreibung der Grabung und angegebener Literatur angeführt. Erstmalig aufscheinende Fundstellen werden durch die Angaben aus dem Archäologischen Atlas von Kärnten (PICCOTTINI & WAPPIS 1989) und Die Römer in Kärnten (PICCOTTINI 1989) ergänzt. Archäologische Eingriffe werden außerdem nach Forschungs-, Versuchs-, Not- und Rettungsgrabung klassifiziert, denn an diese Kategorien ist der Ausgräber für die Beurteilung und Auswertung seiner Ergebnisse ebenso gebunden wie an die Intentionen der finanzierenden Stellen. Auch eine eventuelle Erhaltung oder die Zuschüttung der geborgenen Befunde ist davon abhängig. Zum besseren Verständnis der Forschungsgeschichte war es notwendig, die wichtigsten Schritte bis zum Einsetzen von Untersuchungen im Sinne heutiger wissenschaftlicher Forschungstätigkeit ab 1900 nachzuzeichnen. Anfangs werden die ab dem 13. Jh. entstandenen Geschichtswerke von Kärnten beleuchtet, da sie Wegbereiter für jegliche archäologische Forschungstätigkeit sind und das Interesse an der Kärntner Geschichte widerspiegeln. 1844 kam es zur Gründung der Geschichtsverein für Kärnten, der lange Zeit einziger Träger der archäologischen Forschung in Kärnten war und aus dem das heutige Landesmuseum Kärnten mit seinen Sammlungen hervorging. Im 19. Jh. wurde außerdem der Grundstein für die Entwicklung des Museums der Stadt Villach gelegt, das heute als Institution vor allem für die feldarchäologischen Untersuchungen im Raum Villach zuständig ist, wobei Rettungs- und Notgrabungen sowie baubegleitende Maßnahmen das zentrale Arbeitsgebiet sind. Für das vorliegende Thema ist neben den Institutionen die Entwicklung der landesinternen Zeitschriften wichtig, welche die Hauptpublikationsorgane in Kärnten und die Grundlage für den Katalog dieser Arbeit sind. Im Kapitel Feldforschung werden die aussagekräftigen Grabungskampagnen in Epochen unterteilt vorgestellt, wobei anders als im Archäologischen Atlas von Kärnten nicht archäologische Hinterlassenschaften und Fundverteilungen im Vordergrund stehen. Hauptpunkt ist vielmehr die allgemeine Entwicklung der archäologischen Forschung hinsichtlich der dahinter stehenden Institutionen in Verbindung mit ihrem territorialen und temporalen Hauptforschungsgebiet. Weiters wird der Umgang der Wissenschaftler mit Forschungsergebnissen beleuchtet. Der Beginn der musealen Präsentation in Kärnten ist mit den bis heute bestehenden wichtigen Institutionen verknüpft. Die Museumslandschaft hat sich in den letzten hundert Jahren in ihrem Selbstverständnis, aber auch in den Ansprüchen des Publikums drastisch verändert und bietet heute verschiedene Präsentationsmöglichkeiten. Standen anfangs die Verwahrung der Kulturgüter und die Ausstellung im Sinne einer Leistungsschau im Vordergrund, so gilt dieser Aspekt heute als teilweise veraltet und von sekundärer Bedeutung. Anhand exemplarisch ausgewählter archäologischer Sammlungen und Museen wird der Stand der Dinge erörtert. Nicht berücksichtigt werden konnten die zahlreichen volkskundlichen Sammlungen und Museen wie das Freilichtmuseum Maria Saal. Sonderausstellungen, wie sie seit zirka zwanzig Jahren vermehrt präsentiert werden, gehen als temporäre Erscheinungen über den Rahmen der Arbeit hinaus. Die Untersuchung hat ergeben, dass die Archäologie in Kärnten in den 1980er und in den 1990er Jahren einen Aufschwung erfuhr, was mit Neuanstellung von Archäologen an den Institutionen zu verbinden ist. Der provinzialrömische Epoche wurde seit dem Beginn der Forschungstätigkeit naturgemäß am meisten Beachtung geschenkt. Urgeschichtliche Studien wurden seit den 1930er Jahren verstärkt durchgeführt. Mittelalterliche Untersuchungen fanden seit den 1980er Jahren mehr Beachtung, wohingegen Neuzeitarchäologie bis heute eine Begleiterscheinung darstellt. Die Schausammlungen sind in den öffentlichen Institutionen zum Teil modernisiert oder umfassend neu gestaltet worden. Schausammlungen wie die des Museums der Stadt Villach warten noch auf die geplante Neugestaltung. In der musealen Präsentation beschritt man jüngst durch Rekonstruktionen neue didaktische, jedoch zu hinterfragende, Wege. Homepages werden bis heute nicht in gewünschtem Maße von öffentlichen Institutionen als effektives Aushängeschild und Werbeportal wahrgenommen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Museum Forschungsgeschichte Kärnten 20. Jahrhundert museale Präsentation Ausgrabungen in Kärnten
Autor*innen
Desiree Ebner
Haupttitel (Deutsch)
Entwicklung der archäologischen Forschung und deren museale Präsentation ab dem 20. Jahrhundert in Kärnten
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
296 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Claudia Theune-Vogt
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.30 Museumskunde ,
15 Geschichte > 15.17 Klassische Archäologie ,
15 Geschichte > 15.18 Mittelalterliche Archäologie, neuzeitliche Archäologie ,
15 Geschichte > 15.19 Vor- und Frühgeschichte
AC Nummer
AC07701416
Utheses ID
4258
Studienkennzahl
UA | 309 | | |
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