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Verbale Gewalt in der Institution Schule
eine linguistische Analyse mit besonderer Berücksichtigung der Sprechakttheorie
Julia Walch
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Psychologie und Philosophie UF Deutsch
Betreuer*in
Peter Ernst
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.48312
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-22767.71800.737964-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Obwohl verbale Gewalt oft belächelt und bagatellisiert wird, stellt sie doch ein sehr ernstzu-nehmendes Instrument dar, durch welches jemand in der Lage ist, der Person gegenüber auf psychischer Ebene schwere Verletzungen zuzufügen. Dass es sich bei der verbalen Gewalt um kein Kavaliersdelikt handelt, zeigt auch ihre mediale Präsenz. Den Kontext der Schule betreffend bietet die verbale Gewalt – von Schülerinnen und Schülern vollzogen – ein oft thematisiertes und viel untersuchtes Forschungsgebiet. Werden verbale Aggressionen hinge-gen von einer Lehrperson geäußert und gegen Schülerinnen und Schüler gerichtet, so wird darüber geschwiegen. Dass verbale Lehrerinnen- und Lehrergewalt als Tabuthema gilt, zeigt auch die empirische Untersuchung der vorliegenden Arbeit, zumal es nicht möglich war, Schülerinnen und Schüler im Schulgebäude oder Lehrpersonen zu dieser Thematik zu befra-gen, weswegen auf eine retrospektive Opferbefragung zurückgegriffen werden musste. Die Arbeit beschäftigt sich mit aggressiven Äußerungen und verbalen Gewaltakten von Lehr-personen und versucht eine linguistische Analyse dieser Phänomene mit besonderer Berück-sichtigung der Sprechakttheorie zu bieten. Dafür wird im ersten Teil der Arbeit zunächst ge-klärt, worum es sich bei den Begriffen ›Gewalt‹ und ›verbale Gewalt‹ handelt. Um eine lin-guistische Untersuchung mit sprechakttheoretischem Schwerpunkt durchführen zu können, wird im Theorieteil auf die Sprechakttheorie sowie ihre Entwicklung hin zu den illokutionä-ren und perlokutionären Kräften eingegangen. Den Abschluss des theoretischen Teils bilden die Diskussion des Begriffs ›Pejorativum‹ in Abgrenzung zum ›Schimpfwort‹ sowie eine kurze Darstellung der Realisierungsformen sprachlicher Gewaltakte und verbaler Aggressionen. Im empirischen Teil der Arbeit werden die durch die Opferbefragung gewonnenen Ergebnis-se analysiert. Da es sich um eine linguistische Untersuchung mit sprechakttheoretischem Schwerpunkt handelt, werden die von den Probandinnen und Probanden genannten Beispiele nicht bloß hinsichtlich ihrer syntaktischen Realisierung, sondern auch in Bezug auf ihre sprechakttheoretische Funktion diskutiert. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass sich verbale Lehrerinnen- und Lehrergewalt auf sehr vielfältige Art und Weise realisiert, sodass nicht von einem Katalog aggressiver Äu-ßerungen oder einer Sammlung gewaltvoller Vokabeln ausgegangen werden kann. Vielmehr muss aus sprechakttheoretischer Sicht an die verbale Gewalt herangegangen werden, da sich Aussagen ausschließlich anhand ihrer perlokutionären Effekte auf die Adressatinnen und Adressaten als gewaltvoll oder nicht gewaltvoll bezeichnen lassen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
verbale Gewalt Schule
Autor*innen
Julia Walch
Haupttitel (Deutsch)
Verbale Gewalt in der Institution Schule
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine linguistische Analyse mit besonderer Berücksichtigung der Sprechakttheorie
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
123 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Peter Ernst
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.49 Angewandte Sprachwissenschaft: Sonstiges
AC Nummer
AC13795248
Utheses ID
42680
Studienkennzahl
UA | 190 | 299 | 333 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1