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Institutionelle Kommunikation
Symmetrien und Asymmetrien beim gerichtlichen Dolmetschen
Natalia Wrobel
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Translationswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Dolmetschen Deutsch Französisch
Betreuer*in
Mira Kadrić-Scheiber
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.48405
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-24579.50544.489578-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit den Symmetrien und Asymmetrien der Institutionellen Kommunikation und widmet sich dem Dolmetschen bei Gericht. Das Ziel dabei ist zu untersuchen, welche Symmetrien und Asymmetrien zwischen den InteraktantInnen einer Gerichtsverhandlung bestehen, wie DolmetscherInnen mit diesen umgehen, welche Translationsstrategien sie einsetzen und ob sie die Asymmetrien ausgleichen. In dem theoretischen Teil dieser Arbeit wird ein institutioneller, interaktioneller und situativer Rahmen für das translatorische Handeln im Gerichtssaal dargelegt. Um den institutionellen Rahmen zu schaffen, wird zunächst auf den Institutionsbegriff und die Institutionstypen eingegangen. Dabei wird das Gericht als ein prototypisches Beispiel einer Institution definiert. Als nächstes werden die Eigenschaften und Funktionen des Gerichts als Institution präsentiert. Des Weiteren werden auf Grundlage der österreichischen Strafprozessordnung die protypische Interaktionskonstellation einer strafgerichtlichen Hauptverhandlung, ihre TeilnehmerInnen und ihr Ablauf, sowie die typischen gerichtlichen Handlungsformen präsentiert. Dies bildet den interaktionellen Rahmen. In weiterer Folge wird der situative Rahmen dargestellt. Hier wird zunächst definiert, was unter symmetrischer und asymmetrischer Kommunikation verstanden wird. Die Interaktion vor Gericht wird dabei als ein prototypisches Beispiel einer asymmetrischen Kommunikation dargestellt. Anschließend werden die Symmetrien und Asymmetrien, die der vermittelten gerichtlichen Kommunikation zugrunde liegen, definiert und beschrieben. Dabei werden die Symmetrien und Asymmetrien auf der Ebene der Sprache, des Wissens, der Kultur und der Macht verortet. Darüber hinaus wird das translatorische Handeln in den Kontext einer strafgerichtlichen Hauptverhandlung gesetzt, wobei das dynamische Handlungskonzept für das gerichtliche Dolmetschen sowie die Rolle von GerichtsdolmetscherInnen besprochen werden. Im Rahmen der empirischen Einzelfallanalyse wird eine Tonaufnahme einer Hauptverhandlung mit einer Dolmetscherin für Polnisch und einer polnischen Angeklagten, die am Landesgericht für Strafsachen in Wien stattfand, untersucht. Das Ziel der deskriptiv-explorativen Analyse ist, die Symmetrien und Asymmetrien, die im Zuge der untersuchten Hauptverhandlung vorkamen, zu beschreiben und die Handlungsweisen und die translatorischen Strategien der beigezogenen Dolmetscherin angesichts ebendieser Symmetrien und Asymmetrien zu untersuchen. Im Fokus stehen dabei insbesondere die Asymmetrien zwischen der auf Polnisch aussagenden Angeklagten und den VertreterInnen des Landesgerichts für Strafsachen in Wien. In der Analyse wird der Frage nachgegangen, ob und inwiefern die Dolmetscherin diese Asymmetrien ausgleicht.
Abstract
(Englisch)
This master’s thesis deals with the symmetries and asymmetries of the institutional communication before a court and its impact on court interpreting. The aim of this thesis is to analyse what kind of communicative symmetries and asymmetries occur between the interaction partners during a court hearing, how court interpreters deal with these, what interpreting strategies they apply and whether they compensate for the asymmetries. The theoretical part of this thesis establishes an institutional, interactional and situative framework for translatorial action in court. In order to create the institutional frame the definition of institution and institutional types are elaborated. In doing so the court serves as a prototypical example of an institution. Furthermore characteristics and functions of the court as an institution are presented. Additionally, based on the Austrian code of criminal procedure, the prototypical constellation of interaction in a criminal court trial including the participants and the procedure itself as well as the typical forms of actions at court are presented, which make up the interactional frame. As a next step the situative frame is explained with the focus on the definition of symmetric and asymmetric communication. Then the symmetries and asymmetries, which underlie the interpreted court communication, are explored. The result shows that the symmetries and asymmetries manifest themselves on the level of language, knowledge, culture and power. Moreover the translatorial action is contextualised with a criminal court trial discussing the dynamic concept of action for court interpreting as well as the role of court interpreters. In the course of the empirical single-case study an audio recording of a criminal court trial, which took place at the Regional Court for Criminal Matters in Vienna, with a Polish language interpreter and a Polish defendant, is analysed. The objective of this empirical analysis is to describe and explore the symmetries and asymmetries, which occurred during the already mentioned criminal court trial as well as the translatoric strategies and action of the called in interpreter. The main focus is set on the asymmetries between the Polish defendant and the representatives of the Regional Court for Criminal Matters. The crucial question of the analysis is whether and in what way the called in interpreter compensates for the asymmetries.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
institutional communication court interpreting asymmetric communication
Schlagwörter
(Deutsch)
Institutionelle Kommunikation Dolmetschen bei Gericht Gerichtsdolmetschen asymmetrische Kommunikation
Autor*innen
Natalia Wrobel
Haupttitel (Deutsch)
Institutionelle Kommunikation
Hauptuntertitel (Deutsch)
Symmetrien und Asymmetrien beim gerichtlichen Dolmetschen
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
VIII, 213 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Mira Kadrić-Scheiber
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.12 Kommunikationsprozesse ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.10 Sprache in Beziehung zu anderen Bereichen der Wissenschaft und Kultur ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.20 Soziolinguistik: Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.69 Sprachwissenschaft: Sonstiges ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.09 Deutsche Sprache ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.58 Polnische Sprache und Literatur
AC Nummer
AC15105163
Utheses ID
42765
Studienkennzahl
UA | 065 | 331 | 345 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1