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Leicht-Lesen-Übersetzungen und sozial perspektivierte Verständlichkeit
eine Interview- und Paratextstudie
Benjamin Viktor Schmid
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Translationswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie Übersetzerausbildung (Stzw)
Betreuer*in
Michèle Cooke
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.48526
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-13160.21381.385065-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit befasst sich aus der Perspektive der handlungsorientierten Translationswissenschaft mit dem Phänomen des Übersetzens in Leicht Lesen. Leicht Lesen ist die Variante der Leichten Sprache, die vom Capito-Netzwerk verwendet wird, das sich auf die Gestaltung von leicht verständlichen Informationstexten für Zielgruppen wie Menschen mit Lernschwierigkeiten, MigrantInnen, Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen oder anderen Lese- oder Verständnisschwierigkeiten spezialisiert. Aus translationswissenschaftlicher Sicht ist diese Praxis unter anderem auch deshalb besonders interessant, weil Capito seine Dienstleistungen dezidiert als Übersetzungen bezeichnet und vermarktet. Die Arbeit beleuchtet das Thema aus Perspektiven der linguistischen, translationswissenschaftlichen und Verständlichkeitsforschung und fokussiert auf zwei Hauptforschungsfragen: 1.) Welchen Übersetzungsbegriff vertreten das Capito-Netzwerk und seine TranslatorInnen und wie konzeptualisieren sie ihre Tätigkeit? 2.) Wie gehen das Capito-Netzwerk und seine TranslatorInnen bei der Übersetzung von Texten in Leicht Lesen mit dem Spannungsfeld zwischen Sach- und AdressatInnenangemessenheit um, das in der Forschungsliteratur oft als ein Grunddilemma der Verständlichkeitsoptimierung bezeichnet wird? Methodisch basiert diese Arbeit auf einer Interview- (ExpertInneninterviews) und Paratextstudie (Peritexte und Epitexte). Die Analyseergebnisse zeichnen ein Bild vom Capito-Netzwerk als einer eigenen Translationskultur, die von unterschiedlichen Diskursen zum Thema Übersetzen mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten geprägt ist. Besonders herausgearbeitet wird auch die soziale Dimension von Verstehen und Verständlichkeit: In einem stark kooperativ gestalteten Übersetzungsprozess fungieren die AuftraggeberInnen als Instanz für Sachangemessenheit, und ZielgruppenvertreterInnen als Instanz für AdressatInnenangemessenheit. Durch diesen hochgradig kooperativen Übersetzungsprozess mit zahlreichen Abstimmungsschleifen kann je nach den Erfordernissen des Einzelfalls eine für die KommunikationspartnerInnen akzeptable Balance zwischen Sach- und AdressatInnenangemessenheit ausgehandelt werden.
Abstract
(Englisch)
This thesis investigates the phenomenon of easy-to-read (Leicht Lesen) translations from the perspective of theories rooted in the concept of translatorial action. “Leicht Lesen” is a simplified variant of German used by a network of communication service providers called Capito. Capito specializes in translations of informational texts from standard to easy-to-read German for specific target groups, e.g. people with intellectual disabilities, migrants, etc. One of the reasons why these services are particularly interesting from the perspective of translation studies is that Capito explicitly refers to its services as translations. The thesis discusses research in linguistics, translation studies, and comprehensibility research. It focuses on two research questions: 1.) Which concept of translation is used by the Capito network? 2.) How does Capito reconcile the apparent dilemma of optimal comprehensibility versus factual accuracy? The methods used are semi-structured interviews and paratext (peritext and epitext) analysis. The analyses show that the Capito network can be regarded as a translation culture in its own right, characterized by a number of discourses on translation that are not always consistent with each other and highlight different aspects relevant to the network’s services. Social aspects of comprehensibility are highlighted to explain the strong emphasis on cooperation in the translation processes employed: The clients’ involvement is intended to ensure factual accuracy, and the translators also cooperate with target group representatives to ensure that the communicative needs of the intended readership are adequately taken into account.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
easy-to-read language easy-to-read translation intralingual translation translation comprehensibility
Schlagwörter
(Deutsch)
Leicht Lesen Leichte Sprache intralinguale Translation Translation Verständlichkeit
Autor*innen
Benjamin Viktor Schmid
Haupttitel (Deutsch)
Leicht-Lesen-Übersetzungen und sozial perspektivierte Verständlichkeit
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Interview- und Paratextstudie
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
366 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Michèle Cooke ,
Larisa Schippel
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.02 Kommunikationstheorie ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.20 Kommunikation und Gesellschaft ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.24 Gruppensprachen, Fachsprachen, Sondersprachen ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.45 Übersetzungswissenschaft
AC Nummer
AC14541983
Utheses ID
42879
Studienkennzahl
UA | 092 | 324 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1