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Parallelgesellschaften - Das Scheitern der Integration von ethnischen Gruppen?
ethnische Segregation in Wien
Edith Maria Rehberger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Hannes Wimmer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.4828
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30205.41199.642265-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der Integrationsbegriff ist ein extrem schwer fassbarer, in der Alltagsdebatte überwiegend pauschal mit AusländerInnen assoziiert und zudem negativ behaftet. Auf wissenschaftlicher Ebene allerdings muss unterschieden werden zwischen systemischer und sozialer Integration, wobei in der Segregationsdebatte vorwiegend von sozialer Integration die Rede ist. Gescheiterte oder gelungene Integration wird im Kontext mit der räumlichen Verteilung (Segregation) von ethnischen Gruppen über das Stadtgebiet diskutiert. Segregation allerdings ist nicht gleich Segregation, eine Unterscheidung nach sozialen, demografischen und ethnischen Merkmalen ist notwendig, wenngleich auch schwierig, da sich diese häufig überlagern. Ebenso notwendig ist eine Differenzierung zwischen freiwilliger und unfreiwilliger Segregation, um der Frage nachgehen zu können, ob diese Integration behindert. In Wien manifestieren sich ethnische Segregationsmuster hauptsächlich entlang der am Gürtel angesiedelten alten ArbeiterInnenbezirke mit nicht renovierter, gründerzeitlicher Bausubstanz und billigem, meist privatem Mietsbestand. Diese Verteilung hat sich seit Beginn der GastarbeiterInnenbewegung fast nicht verändert, es ist nicht gelungen die Wohnumgebung zu wechseln. Wesentlichstes Charakteristikum für Wien stellt die ethnische Segregation auf Baublockebene dar, wobei sich die Gründe dafür in der Stadtpolitik der vergangen Jahrzehnte finden. Schließlich bestätigen Studien den Rückgang der gesamtstädtischen Segregation und führen zu dem Ergebnis, dass es in Wien de facto keine parallelgesellschaftlichen Strukturen gibt, vielmehr ist es sinnvoll von ethnischer Segregation zu sprechen. Eine definitive Antwort auf die Frage nach der Auswirkung ethnischer Segregation auf die (soziale) Integration kann nicht gegeben werden. ExpertInnen sind sich uneinig und geben meist keine klare Stellungnahme ab. Einigkeit herrscht insoweit, dass unfreiwillige Segregation nachhaltig negativ auf die Integration wirkt, freiwillige ethnische Segregation aber durchaus neben Nachteilen auch Vorteile in sich birgt. Das Abwägen allerdings dieser Vor- und Nachteile von freiwilliger Segregation liegt im Auge des Betrachters und bedarf erst einer systematischen Untersuchung.
Abstract
(Englisch)
The concept of integration, a common controversy mostly associated with foreigners, is extremely hard to grasp, and, additionally, carries a negative connotation. However, on a scientific level, a distinction must be made between systemic and social integration, though discussion around segregation generally focuses on social integration. Failed or successful integration usually is discussed in the context of residential distribution (segregation) of ethnic groups over an urban area. The distinction between social, demographic and ethnic characteristics is essential, although awkward, because they interfere with each other. Similarly important is the differentiation between voluntary and involuntary segregation to explore the question if segregation obstructs integration. In Vienna, patterns of ethnic segregation mainly occur along the “Gürtel”, Vienna's largest ring-road, where the old working class neighbourhoods with their non-renovated buildings from the “Gründerzeit” (period of promoterism) and low rents are characteristic. This distribution barely changed since the beginning of the guest worker movement, as it wasn't possible to alter their living environment. The prime characteristic of Vienna's ethnic segregation is represented by the level of tenement blocks, the reasons for which are found in the urban policy of the last decades. Several studies confirm the decrease of ethnic segregation in the whole urban area and, furthermore, conclude that structures of parallel societies in Vienna essentially do not exist. There is no definitive answer to the question about the impact of ethnic segregation on (social) integration. Experts often disagree, making unclear arguments. Nevertheless there is consensus that involuntary ethnic segregation affects integration adversely, whereas voluntary ethnic segregation yields some advantages. The balancing of advantages and disadvantages of voluntary ethnic segregation is in the eye of the beholder and requires systematic and thorough research.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Integration Segregation ethnische Gruppen Parallelgesellschaft
Autor*innen
Edith Maria Rehberger
Haupttitel (Deutsch)
Parallelgesellschaften - Das Scheitern der Integration von ethnischen Gruppen?
Hauptuntertitel (Deutsch)
ethnische Segregation in Wien
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
133 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Hannes Wimmer
Klassifikation
89 Politologie > 89.00 Politologie: Allgemeines
AC Nummer
AC07682429
Utheses ID
4302
Studienkennzahl
UA | 300 | | |
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