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Das Bild des Teufels in der neueren deutschen Literatur, am Beispiel zweier Romane: "Meister und Margarita" von Michail Bulgakov und "Doktor Faustus" von Thomas Mann
Olga Maral
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Deutsche Philologie
Betreuer*in
Michael Rohrwasser
DOI
10.25365/thesis.48799
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-24578.56988.627173-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese Masterarbeit ist dem Thema „Das Bild des Teufels in den Romanen Meister und Margarita von Michail Bulgakov und Doktor Faustus von Thomas Mann“ gewidmet. Die Aktualität des ausgewählten Themas hat folgende Gründe: Die Untersuchungen auf dem Gebiet der vergleichenden bzw. der synchronen Literaturwissenschaft zeigen ein steigendes Interesse an vergleichende Analysen von Werken aus verschiedenen Kulturen, die in der Folge wiederum Wissensbedarf an diesen Themen aufrufen. Insbesondere die Feststellung der Unterschiede und Besonderheiten von Darstellungen des Teufels als Personifikation des Bösen erscheinen heutzutage in der Auseinandersetzung zwischen Kulturen von hohem Erkenntnisinteresse. Vergleichende Literaturwissenschaft ist eine vergleichsweise junge Disziplin, deren Fragestellungen noch nicht vollständig untersucht sind, was uns breite Möglichkeiten für weitere Forschungen ermöglicht.
Die Objekte der Untersuchung in der vorliegenden Arbeit sind der Roman Doktor Faustus von Thomas Mann (Mann Th. Doktor Faustus. Die Entstehung des Doktor Faustus. Frankfurt am Main: S. Fischer Verlag 1997) und der Roman von Michail Bulgakov Master i Margarita (Bulgakov M. Sobranie sočinenij. Band 9. Master i Margarita. Moskva: GOLOS 1999).
Die beiden untersuchten Romane wurden ungefähr um die gleiche Zeit geschrieben, was in den Kapiteln 4 und 5 näher beschrieben wird (eine vollständige Synchronie des Schreibens fehlt, weil MIM mehr als zehn Jahre lang geschrieben wurde). Es ist wichtig zu betonen, dass die beiden Autoren die jeweilige Absicht des anderen nicht gekannt haben konnten: Neben den angespannten deutsch-sowjetischen Beziehungen, welche sich noch nicht vom Ersten Weltkrieg gelöst hatten und in der Folge in den Zweiten Weltkrieg übergingen, und der vollen Isoliertheit der Sowjetunion, wurde der Roman MIM erst lange nach Bulgakovs Tod (er ist im Jahre 1940 gestorben) veröffentlicht (erst Anfang der 60er Jahre). Dabei werden durch die Parallelen des gemeinsamen Kultur- und Sozialcharakters der Autoren eine konstante intuitive Verbindung und Objektivität der Wahrnehmung der umgebenden Realität bedingt. Was den Forschungsüberblick angeht, so wird betont, dass es bis jetzt keine entsprechende Untersuchungen gegeben hat.
Die bisher einzige Arbeit, welche eine vergleichende Analyse von Meister und Margarita und Doktor Faustus anhand des Vergleichs eines Konzepts darstellt, ist Faust als Künstler. Michail Bulgakovs Master i Margarita und Thomas Manns Doktor Faustus von Natterer (2002). Daher handelt es sich bei der unmittelbaren Analyse der dargestellten Teufelsfiguren, welche
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in der vorliegenden Arbeit unternommen wird, um ein neuartiges Forschungsergebnis. Als Gegenstand der Untersuchung kommen die Analyse der Besonderheiten der Darstellung des Teufels in den untersuchten Werken als auch die vergleichende Analyse, die die kulturellen Unterschiede und die Ähnlichkeiten in der Darstellung der Teufelbilder beinhaltet.
Das Ziel dieser Arbeit ist in folgenden Aufgaben konkretisiert worden: Den Begriff Teufel und seine Stellung in der Literaturwissenschaft zu definieren. Die Besonderheiten der Darstellung vom Bild des Teufels in den untersuchten Werken zu beschreiben und die vergleichende Analyse der Darstellungsbesonderheiten beider Werke durchzuführen, sowie die Unterschiede und die Ähnlichkeiten der Darstellung im Rahmen der deutschen und russischen Kulturen darzustellen.
Insgesamt lautet die gesamte Fragestellung: Inwieweit wird versucht die Schuld von Menschen sowohl in den untersuchten Werken als auch in den betreffenden Kulturen auf den Teufel übertragen?
Abstract
(Englisch)
This master thesis is devoted to the topic "The Devil's Image in the Novels “Master and Margarita” by Mikhail Bulgakov and “Doctor Faustus” by Thomas Mann". The relevance of the selected subject is due to the following reasons: The comparative and synchronous literary studies show a growing interest in comparative analyzes of works from different cultures, which in turn call for knowledge on these topics. In particular the determination of the differences and peculiarities of depictions of the devil as a personification of the evil appears nowadays in the discussion between cultures of high interest in knowledge. Comparative literary science is a comparatively young discipline which questions are not yet fully explored, which gives us broad opportunities for further research. The objects of the investigation in the present work are the novel “Doktor Faustus” by Thomas Mann, and the novel “Master i Margarita” by Michail Bulgakov. The two investigated novels were written at about the same time (a complete synchronicity of writing is missing because MIM was written for more than ten years). It is important to emphasize that the two authors could not have known each other's intentions: in addition to the tense German-Soviet relations, which had not yet been solved by the First World War and which subsequently broke into the Second World War, and the full Isolation of the Soviet Union, the
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novel MIM was only published long after Bulgakov's death (he died in 1940) (it was not published until the beginning of the 1960s). The parallels of the common cultural and social character of the authors result in a constant intuitive connection and objectivity of the perception of the surrounding reality. As far as the research survey is concerned, it is emphasized that there has been no corresponding investigation so far. The only work to date, which is a comparative analysis of Master and Margarita and Doktor Faustus on the comparison of a concept, is Faust as an artist. Michail Bulgakov's Master i Margarita and Thomas Mann's Doctor Faustus by Natterer (2002). Therefore, the direct analysis of the depicted devil figures, which is undertaken in the present work, is a novel research result. The subject of the study is the analysis of the special features of the depiction of the devil in the studied works as well as the comparative analysis, which includes the cultural differences and the similarities in the depiction of the devil pictures. The aim of this work has been concretized in the following tasks: To define the term "devil" and its position in literary science. To describe the peculiarities of the representation of the devil in the studied works and to perform the comparative analysis of the particularities of the two works, as well as the differences and the similarities of the representations within the framework of the German and Russian cultures. All in all, the whole question is: To what extent is the guilt of human beings transferred to the devil both in the studied works and in the cultures concerned?
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Thomas Mann Dr. Faustus Michail Bulgakov Master and Margarita Devil
Schlagwörter
(Deutsch)
Thomas Mann Doktor Faustus Michail Bulgakov Meister und Margarita Teufel
Autor*innen
Olga Maral
Haupttitel (Deutsch)
Das Bild des Teufels in der neueren deutschen Literatur, am Beispiel zweier Romane: "Meister und Margarita" von Michail Bulgakov und "Doktor Faustus" von Thomas Mann
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
104 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michael Rohrwasser
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.96 Vergleichende Literaturwissenschaft: Sonstiges
AC Nummer
AC14473077
Utheses ID
43125
Studienkennzahl
UA | 066 | 817 | |